Kinderarmut in der Schweiz nimmt zu

Kinder spielen

Die Kinderarmut in der Schweiz ist hoch: 144’000 Minderjährige leben in Armut. Das sind knapp zehn Prozent (9,6 %) in dieser Altersgruppe. Ausserdem ist jedes fünfte Kind von Armut bedroht. Minderjährige erhöhen auch das Risiko, in wirtschaftliche Not zu geraten: Das höchste Risiko hierfür haben Alleinerziehende. Sie machen 28,3 Prozent aller Verarmten in der Schweiz aus.

Unter anderem die Caritas macht seit Jahren auf die zunehmende Kinderarmut aufmerksam. Diese hat sich seit Beginn des Jahrtausends verdoppelt. Durch die Corona-Pandemie steht eine weitere Zunahme zu befürchten: Viele Jobs, besonders im Niedriglohnsektor, wurden gestrichen, die Kurzarbeit engt das Familienbudget ebenfalls ein. Das Tückische: Armut ist oft nicht sichtbar, weil die Betroffenen ihre soziale Teilhabe notgedrungen einschränken. Tatsächlich aber befinden sich in jeder Schulklasse zwei arme Kinder. Ihre Entfaltungsmöglichkeiten und Zukunftsperspektiven sind oft begrenzt, da verarmte Haushalte häufig kein Geld für kostenpflichtige Freizeitaktivitäten oder ein Studium haben.

Auch unabhängig von Corona gibt die hohe Kinderarmut zu denken. Zwar liegt sie im europäischen Vergleich unterhalb des Durchschnitts von 26,4 Prozent. Doch die Schweiz rangiert hinter den skandinavischen Ländern, Deutschland, Österreich, den Niederlanden sowie Tschechien und Slowenien trotz allem im europäischen Mittelfeld.

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