Intimpflege für den Mann: So gelingt die richtige Hygiene

Tipps für Reinigung, Rasur und das Erkennen von Krankheiten

Intimpflege Mann: Das Bild zeigt einen Duschkopf, aus dem Wasser spritzt, in einem Badezimmer mit gefliesten Wänden. Es illustriert das Thema der männlichen Intimhygiene, das die Reinigung und Pflege des Intimbereichs betrifft. Das Bild könnte symbolisch für die tägliche Körperpflege und die Bedeutung der Hygiene für die Gesundheit stehen.

Spoiler

  • Zur Intimpflege beim Mann gehört die regelmässige Reinigung mit milden, parfümfreien Waschmitteln oder Wasser. Durch das Entfernen von Ablagerungen können Entzündungen vermieden werden.
  • Das Abtasten der Hoden während der Intimpflege hilft, frühzeitig Anzeichen von Hodenkrebs oder anderen Erkrankungen zu erkennen.
  • Juckreiz, Rötungen oder Pusteln im Intimbereich des Mannes können auf eine Geschlechtskrankheit, einen Hautpilz oder eine Penisentzündung hindeuten.

Der Genitalbereich des Mannes ist täglich Schweiss und Reibung ausgesetzt. Diese feucht-warmen Bedingungen bieten einen perfekten Nährboden für Bakterien und Pilze. Ohne regelmässige Reinigung und Pflege können sich schnell Infektionen entwickeln, die zu Hautirritationen oder unangenehmen Gerüchen führen. Doch bei der Intimpflege können Männer einiges falsch machen: Zu aggressive Seifen, Duftstoffe oder Alkohol können die empfindliche Haut an Penis, Hoden und After strapazieren.

Wie funktioniert die Intimpflege beim Mann?

  1. Verwende milde Reinigungsmittel
    Hersteller bieten spezielle Intimwaschlotionen an, die den natürlichen pH-Wert des Intimbereichs erhalten und die Haut schonen. Vermeide aggressive Seifen, welche die empfindlichen Stellen austrocknen und das Gleichgewicht der Hautflora stören. Wer es einfach und unkompliziert mag, nimmt Wasser. Wasche den Intimbereich nur mit der sauberen Hand, nicht mit einem Lappen oder Schwamm. Darin können sich Bakterien einnisten.
  1. Vorhaut nicht vergessen
    Reinige vorsichtig unter der Vorhaut, um Ablagerungen zu entfernen, die Infektionen verursachen können. Spüle gründlich ab, um Rückstände von Pflegeprodukten zu entfernen. Bei beschnittenen Männern entfällt dieser Schritt.
  1. Abtasten
    Die Intimpflege ist bestens geeignet, um die Hoden auf Veränderungen, Verhärtungen oder Schwellungen zu untersuchen. Durch regelmässiges Abtasten kann Hodenkrebs frühzeitig erkannt werden.
  1. Sorgfältiges Trocknen
    Trockne die Haut sanft mit einem weichen Handtuch ab. Feuchtigkeit kann zu Pilzinfektionen führen, daher sollte der Intimbereich vollständig trocken sein, bevor du dich anziehst.

Vorsicht bei diesen Inhaltsstoffen

Ein häufiger Fehler bei der Hygiene des männlichen Intimbereichs ist die Verwendung von Produkten mit ätherischen Ölen oder Duftstoffen. Obwohl ätherische Öle wie Teebaumöl antibakterielle Eigenschaften haben, können sie im Intimbereich zu starken Hautirritationen führen. Die empfindliche Haut im Genitalbereich reagiert oft gereizt auf diese Substanzen. Duftstoffe, die in vielen herkömmlichen Pflegeprodukten enthalten sind, sollten ebenfalls vermieden werden, da sie allergische Reaktionen oder Entzündungen auslösen können. Auch Produkte mit Alkohol oder scharfen Reinigungsmitteln sollten nicht in die Nähe der Intimzone gelangen, da sie die Haut austrocknen und den natürlichen Schutzmantel schwächen können.
Von speziellen Intimsprays oder Tüchern raten Expertinnen und Experten ab. Die darin enthaltenen Zusätze können ebenfalls zu Hautreizungen führen.

Was ist Smegma?

Smegma ist eine Mischung aus abgestorbenen Hautzellen, Talg und Bakterien, die sich häufig unter der Vorhaut ansammelt. Es erscheint meist als weisslicher oder gelblicher Belag und kann bei mangelnder Hygiene unangenehme Gerüche sowie Infektionen begünstigen. Um dies zu vermeiden, ist es wichtig, den Intimbereich regelmässig und gründlich zu reinigen. Dazu gehört auch das Zurückziehen der Vorhaut während der täglichen Pflege, um Ablagerungen vollständig zu entfernen.

Schonende Intimrasur

Die Intimrasur sollte am besten unter der Dusche mit warmem Wasser sowie einem milden Rasiergel oder Schaum erfolgen. Achte darauf, immer eine saubere Klinge zu benutzen und in der Richtung des Haarwuchses zu rasieren, um Hautirritationen vorzubeugen. Kommt es zu einer kleinen Wunde, ist es wichtig, sie trocken zu halten, um eine gute Heilung zu gewährleisten. Zum Trimmen der Haare kann auch ein elektrischer Trockentrimmer verwendet werden. 

Selbst bei einer korrekten Rasur können gelegentlich Haare einwachsen, was zu Rötungen oder kleinen Entzündungen der Haarfollikel führen kann. Bei Entzündungen sollte man nicht selbst mit der Pinzette eingreifen, um eine Verschlimmerung zu vermeiden. In den meisten Fällen verschwinden die eingewachsenen Haare von selbst wieder. Ist das Haar allerdings tiefer eingewachsen und verursacht Schmerzen, kann es von einer Hautärztin oder einem Hausarzt entfernt werden.

Intimpflege beim Mann: nach der Dusche

Die männliche Intimhygiene ist mit dem Duschen noch nicht ganz beendet. Nach der Reinigung kann die empfindliche Haut mit einer feuchtigkeitsspenden Lotion verwöhnt werden. Auch hier zählen die Inhaltsstoffe: besser keine parfümhaltigen Cremes verwenden. Öl, beispielsweise Kokos-, Oliven- oder Babyöl, sowie Produkte auf Basis von Aloe vera können gestresste Haut nach der Intimrasur beruhigen. Hersteller bieten mittlerweile auch spezielle After Shaves für die Intimregion an.

Die passende Unterhose

Es versteht sich von selbst, dass die Unterhose regelmässig gewechselt werden sollte, insbesondere nach dem Sport. Synthetische Materialien können die Feuchtigkeit im Intimbereich fördern, was das Risiko für Infektionen erhöht. Wähle deshalb atmungsaktive Unterwäsche, beispielsweise aus Baumwolle.

Es gibt Studien, die darauf hinweisen, dass locker sitzende Boxershorts besser für die Spermienqualität seien. Es lässt sich aber nicht abschliessend sagen, dass enge Unterhosen die männliche Fruchtbarkeit negativ beeinflussen.

Vorsicht bei diesen Symptomen

Geschlechtskrankheiten
Wenn’s im Intimbereich juckt oder brennt, sich Pusteln oder Bläschen ausbreiten, steckt häufig eine Geschlechtskrankheit dahinter. In der Schweiz steigen die Fälle von sexuell übertragbaren Infektionen, sogenannten STIs. Zu den häufigsten zählen Gonorrhö (Tripper), Chlamydien, Syphilis und Genitalherpes.

Filzläuse
Starker Juckreiz kann ebenso ein Hinweis auf Filzläuse sein. Dabei handelt es sich um kleine Insekten, die vor allem im Schamhaar des Menschen leben. Sie können ebenfalls beim Sex übertragen werden. Da sich allerdings immer mehr Personen die Intimzone enthaaren, nimmt die Zahl der Infektionen ab.

Pilzinfektionen
Juckreiz, Brennen sowie Rötungen an Eichel und Vorhaut sind typische Symptome eines Genitalpilzes. Betroffen sind vor allem Männer mit einer Vorhautverengung und einem geschwächten Immunsystem. Auch die Einnahme von Antibiotika kann die Entstehung von Pilzen fördern.

Eichelentzündung (Balanitis)
Eine Entzündung der Eichel äussert sich durch Rötung, Schmerzen, Schwellungen und Schmerzen beim Wasserlassen. Häufig liegt die Ursache in einer mangelnden Hygiene. Auch sexuell übertragbare bakterielle Infektionen, Hautreizungen durch Seifen oder eine Latexallergie können Auslöser sein. Eine Eichelentzündung führt meistens zu einer Vorhautentzündung, ausser bei beschnittenen Männern.

Vorhautentzündung (Posthitis)
Sekrete sammeln sich unter der Vorhaut an und können zu einer Entzündung führen. Allergische Reaktionen, beispielsweise auf Latexkondome oder auf Verhütungsgels, können ebenfalls eine Vorhautentzündung auslösen.  Daneben gehören auch Schuppenflechte, Knötchenflechte oder Ekzeme zu den möglichen Ursachen. Zusätzlich kann eine Vorhautverengung eine Entzündung begünstigen.

Vorhaut- und Eichelentzündung (Balanoposthitis)
Wenn Vorhaut und Eichel gleichzeitig betroffen sind, spricht man von einer Balanoposthitis. Männer mit Diabetes oder einer Immunschwäche sind anfälliger auf die verschiedenen Arten einer Penisentzündung, 

Hautirritationen und Ekzeme
Irritationen treten oft durch das Tragen von zu enger Unterwäsche oder durch den Kontakt mit reizenden Substanzen auf. Juckreiz, Hautausschläge und Rötungen sind typische Anzeichen.

Wenn du diese Symptome bemerkst, ist es wichtig, eine Hausärztin oder einen Hausarzt aufzusuchen. Besonders anhaltende Beschwerden oder schmerzhafte Veränderungen sollten ärztlich abgeklärt werden, um Infektionen oder andere Erkrankungen zu rechtzeitig zu erkennen.

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