Neue Standards im betrieblichen Gesundheitsmanagement

Flexible Arbeitsformen und Autonomie für ein gesundes Arbeiten

Wolle Faden Herz Gehirn Knoten

Spoiler

  • Gesundes Arbeiten setzt auf Eigenverantwortlichkeit und Teamarbeit.
  • Vorgesetzte fungieren zunehmend als Unterstützer.
  • Als innovativ gelten die gleichmässige Verteilung von Arbeit über Projektzeiträume und die soziale Unterstützung im Team.

Neue Technologien führten zu einer rasanten Beschleunigung, neue Steuerungsmodelle orientieren sich vor allem an Ergebnissen, Mitarbeiter setzen auf veränderte Werte wie mehr Beteiligung an Entscheidungsprozessen. Professor Dr. Andreas Krause zu modernen Strategien für das betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM): «Das klingt kompliziert, doch das Ziel ist einfach: fitte und gesunde Mitarbeiter für erfolgreiche und zukunftsfähige Unternehmen.»

Wodurch wird gesundes Arbeiten möglich?

Ein Beispiel für ein erfolgreiches Gesundheitsmanagement sind die sogenannten agilen Arbeitsformen. Mit diesen Methoden versucht man beispielsweise im Projektmanagement flexibler auf Veränderungen zu reagieren, die Selbstorganisation von Teams zu stärken und ihren Handlungsspielraum zu vergrössern.

Agile Arbeitsformen sind zum Beispiel Tools, Methoden und Prozesse, mit denen sich ‹dynamisch› im Gegensatz zu schwerfällig planen und arbeiten lässt. Wie kann man bei diesen Arbeitsformen den Aspekt Gesundheitsmanagement einbringen?

Mit agilen Arbeitsformen wie Scrum, einem Projektmanagement-Tool, kann man z. B. die Arbeitsmenge gleichmässiger auf längere Zeiträume verteilen. Mitarbeiter sind mit agilen Methoden zufriedener. Die enge Zusammenarbeit im Team ist ein wesentlicher Grund dafür, mit ihr wird die soziale Unterstützung gestärkt. Gleichzeitig erhöht sich die Autonomie. Man kann z. B. gemeinsam im Team besprechen und entscheiden, wie viel Zeit man für Aufgaben innerhalb des Projektes braucht und so Überlastung, Stress und Burnout vermeiden.

Welche Bedeutung hat dabei die Führungskraft?

Zu einem umfassenden Gesundheitsmanagement gehört eine hohe Qualität des sozialen Miteinanders – zuhören, verstehen, verschiedene Perspektiven einbringen. Wer diese Arbeitsformen im Unternehmen einführt, sollte die sozialen Qualitäten im Blick haben. Bei guter Umsetzung wird die Rolle der Führungskraft sogar komplett neu definiert, um etwa als Scrum Master für gute Rahmenbedingungen bei der Arbeit zu sorgen, sozusagen als ‹dienende Führungskraft›. Übrigens wirkt sich bereits der Wegfall klassischer Jahresgespräche positiv aus.

Herzlichen Dank für das Gespräch, Herr Prof. Krause.
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