Brustkrebs

«Ich kann eine Menge für mich selbst tun»

Die seelische Einstellung wirkt sich positiv auf die Heilung von Brustkrebs aus

Paar Natur Entspannung

Spoiler

  • Neben schulmedizinischen Behandlungen können Frauen viel für die Heilung ihres Krebses tun.
  • Bewegung und Natur erhöhen die Heilungschancen.
  • Einfach die Seele baumeln lassen und nichts tun wirkt sich positiv auf die angeschlagene Gesundheit aus.

Die Body-Mind-Forschung liefert inzwischen einige Erkenntnisse darüber, wie Frauen ihren Heilungsprozess bei Brustkrebs neben der schulmedizinischen Behandlung unterstützen können. Im Fokus steht dabei die seelische Einstellung.

Das Gefühl von «Ich schaffe das»

Studien zeigen, dass der Verlauf der Krankheit und die Verträglichkeit der Therapie besser sind, je grösser die sogenannte Selbstwirksamkeitserwartung ist. Was sich hinter diesem Ungetüm von Wort verbirgt, ist die Annahme, selbst Einfluss nehmen zu können auf die Dinge und die Welt. «Wenn erkrankte Frauen nach der Diagnose ein Gefühl von Ich-schaffe-das hinkriegen, wirkt sich dieses Gefühl, in Kontrolle zu sein, positiv auf den Heilungsverlauf aus», so die Psychologin Delia Schreiber.

Seelische Einstellung: das hilft jetzt

In wissenschaftlichen Untersuchungen wurde nachgewiesen, dass sich die Wirksamkeit der Chemotherapie verstärkt, wenn dreimal pro Woche für 30 Minuten Sport getrieben wird. Welche Art ist dabei egal. Wichtig ist, dass der Puls bei der Aktivität steigt und man ins Schwitzen gerät.

Bei vielen Menschen hat die Natur eine regenerierende Wirkung auf die seelische Einstellung. Spaziergänge im Grünen, ein leichter Lauf, Walking mit oder ohne Hund: Wichtig ist, ein Ritual zu schaffen, das Freude macht. Denn so fällt es leichter, dabeizubleiben.

Ich muss jetzt mal gar nichts

Weiterhin gibt es Belege, dass Entspannung sich günstig auf die Heilung von Brustkrebs auswirkt. Wenn wir entspannen, stellt unser vegetatives Nervensystem auf den Ruhemodus um, den sogenannten Parasympathikus: Das ist die seelische Einstellung, in der sämtliche heilsamen, regenerierenden Vorgänge und Immunfunktionen im Körper gut stattfinden können. Auch hier gilt es, zu finden, was man mag und was individuell guttut: Ob das nun Autogenes Training ist, Meditation, Qi Gong oder einfach mehr Zeit mit einem guten Buch in der Hängematte.

Delia Schreiber betont, dass viele Brustkrebs-Betroffene in eine Art «ich muss-Zwang» geraten: Ich muss Sport machen. Ich muss mich gesund ernähren, muss mich informieren. Sie hält es für wichtiger, dass die Frauen sich selbst einmal in Ruhe lassen und freundlich und liebevoll mit sich sind. «Einfach mal mit einer Tasse Tee und sich selbst dasitzen. Sich sagen: «Ich muss jetzt mal gar nichts. Und mein innerer Antreiber hält mal die Klappe».

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