Hormonfreie Verhütung mit dem Zykluscomputer

Verträglicher als die Pille, sicherer als das Kondom

Spoiler

  • Viele Frauen möchten keine hormonellen Verhütungsmethoden nutzen oder vertragen diese nicht. Eine Alternative stellt der Zykluscomputer dar.
  • Der Computer wertet die tägliche Körpertemperatur aus. Er hat einen Pearl-Index von 0,7 und ist damit so sicher wie die Antibabypille.
  • Da der Computer die fruchtbaren Tage verlässlich berechnet, kann er auch bei Kinderwunsch genutzt werden.

Für welche Verhütungsmethode sich eine Frau entscheidet und mit welcher Methode sie sich am wohlsten fühlt, ist sehr individuell und hängt auch mit der persönlichen Verträglichkeit der verschiedenen Hormonkonzentrationen zusammen.  Trotz der grossen Beliebtheit hormoneller Verhütungsmethoden gibt es daher immer wieder Frauen, die damit schlechte Erfahrungen machen und von Nebenwirkungen betroffen sind. Diese reichen von Zwischenblutungen über Übelkeit bis hin zu Schwindelgefühlen.

Bei einem Teil der Anwenderinnen kommt es ausserdem zu Spannungsgefühlen in der Brust, Bauchschmerzen oder Kopfschmerzen. Auch die sexuelle Lust kann wegen der zusätzlichen Hormone nachlassen. Viele Frauen klagen des Weiteren über plötzliche Gewichtszunahme. Tatsächlich kann es durch die Einnahme der Pille zu Wassereinlagerungen kommen. Bei manchen Frauen verschwinden diese nach einigen Wochen, bei anderen ändert sich die Körperform dauerhaft. Um solche Nebenwirkungen zu vermeiden, wünschen sich immer mehr Frauen eine nicht hormonelle Alternative, die ihnen aber trotzdem die Sicherheit der Antibabypille garantiert.

Hormonfreie Alternative

Der sogenannte Zykluscomputer ist eine der beliebtesten hormonfreien Verhütungsmethoden. Mithilfe von Temperaturmessungen eruiert das Gerät die frucht- und unfruchtbaren Tage und lässt seine Anwenderin so erkennen, an welchen Tagen sie aus Schutz vor einer Schwangerschaft zusätzlich mit einem Kondom verhüten muss und an welchen nicht. Denn tatsächlich ist es so, dass eine Frau nur an ganz bestimmten Tagen im Monat schwanger werden kann, nämlich fünf Tage vor dem Eisprung sowie am besagten Tag selbst. An allen anderen Tagen besteht kein Risiko einer Schwangerschaft.

Lisa K. aus Zürich wendet den Zykluscomputer seit knapp einem Jahr an: «Ich schluckte zwei Jahre lang die Minipille. Zwar hatte ich nicht sofort mit starken Nebenwirkungen zu kämpfen, aber nach und nach bemerkte ich einige Beschwerden, die auf die zusätzlichen Hormone zurückzuführen waren. Diese Beschwerden verstärkten sich jeden Monat.»

Weil ihr Körper mit den zusätzlichen Hormonen nicht mehr klarkam, entschied sie sich, einen Zykluscomputer auszuprobieren. Die Vorgehensweise dabei ist einfach: Jeden Morgen um dieselbe Zeit misst die Anwenderin ihre Temperatur unter der Zunge für circa 50 bis 60 Sekunden. Zusätzlich muss sie auf dem Gerät eingeben, ob sie gerade ihre Periode hat oder nicht. Ab diesem Zeitpunkt arbeitet das Gerät autonom und bestimmt selbstständig, ob ein Schwangerschaftsrisiko besteht oder nicht. Dabei geht der Zykluscomputer auf die individuellen Bedürfnisse und Zyklen der Anwenderin ein. So auch bei Lisa K. Sie hatte schon immer einen etwas längeren Zyklus, 35 bis 40 Tage (23 bis 35 Tage werden als «normal» eingestuft), trotzdem verhütet sie mit dem Zykluscomputer seit einigen Monaten erfolgreich.

Zykluscomputer im Vergleich zur Pille

Die Sicherheit dieser Geräte wird von Kritikern gerne angezweifelt. Es fällt schwer, zu glauben, dass diese natürliche Methode dieselbe Sicherheit garantieren soll wie hormonelle Verhütungsmethoden. Verschiedene Studien belegen jedoch die Effizienz der Zykluscomputer.

So spricht man bei den getesteten Geräte von einem Pearl-Index von 0,7 – dies bedeutet: 0,7 von 100 Frauen, die dieses Gerät fachgerecht anwenden, werden schwanger, was einer Verhütungsschutz von 99,3 Prozent entspricht. Zum Vergleich: Der Pearl-Index der Pille liegt zwischen 0,1 und 1. Verschiedene klinische Studien belegen die Verlässlichkeit der Zykluscomputer. Auch prominente Persönlichkeiten aus dem Fachkreis der Medizin stehen hinter dem Produkt. So etwa Prof. Dr. med. G. Freundl, ehemaliger Chefarzt der Frauenklinik des städtischen Krankenhauses in Düsseldorf-Benrath, der die Ergebnisse seiner Studien auf verschiedenen Ärztekongressen in Europa vorstellte. Die städtische Universität  hat zudem 686 Anwenderinnen aus der Schweiz, Deutschland und Mexiko während zwei Jahren im Rahmen einer Studie  begleitet, wobei sich der Pearl-Index von 0,7 bestätigte.

Unterstützend beim Kinderwunsch

Ein Zykluscomputer begleitet seine Anwenderin aber auch über den Prozess der Verhütung hinaus. Wenn der Kinderwunsch aufkommt, kann der Zykluscomputer das Schwangerwerden erheblich beschleunigen. So zeigen amerikanische Studien beispielsweise, dass die Hälfte der Frauen mit Kinderwunsch, die bis anhin Schwierigkeiten hatte, schwanger zu werden, dies nach dem Einsatz eines Zykluscomputers bereits nach einem Monat wurde. Nach drei Zyklen waren bereits über 90 Prozent der Testpersonen schwanger.

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