Die aktuellen Massnahmen verlangsamen die Ausbreitung des Coronavirus um 60 Prozent. Dadurch erreicht die Pandemie Mitte Mai ihren Höhepunkt.
Zu diesem Ergebnis kommt ein Forscherteam vom Biozentrum der Universität Basel um Richard Neher. Die Wissenschaftler entwickelten auf der Basis der bisherigen Erfahrungswerte zu COVID-19 drei Entwicklungsmodelle: Das pessimistische Szenario sieht den Höhepunkt Ende April erreicht. Dann könnten knapp 750‘000 Schweizer zeitgleich an COVID-19 erkrankt sein, etwa 97‘000 würden der Krankheit erliegen.
Nach dem optimistischen Szenario wurde den Höhepunkt der Krise bereits jetzt erreicht, final würde die Pandemie in der Schweiz knapp 1‘000 Menschen das Leben kosten.
Am wahrscheinlichsten hält Neher das mittlere Szenario. Demnach erreicht die Pandemie Mitte Mai ihren Höhepunkt, wenn 64‘000 Personen gleichzeitig erkrankt sind. Die Zahl der Betroffenen würde bis Ende August abnehmen. Insgesamt würden etwa 22‘500 Menschen an COVID-19 versterben.
Die Forscher räumen ein, dass der grösste Unsicherheitsfaktor in allen Szenarien die wahre Zahl der Erkrankten sei: Wer keine Symptome zeige, könne das Virus weiter verbreiten. Umgekehrt könnte bereits ein gewisser Teil der Bevölkerung genesen sein, ohne von seiner Infektion mit dem Coronavirus zu wissen.