Hautpilz-Behandlung auf einen Blick

Wie du den Pilz erfolgreich loswirst

Hautpilz Behandlung: Wand mit Sukkulenten-Pflanzen

Spoiler

  • Der Hefepilz Malassezia tritt vor allem an Körperstellen auf, wo sich viele Talgdrüsen befinden – Kopfhaut, Gesicht, Rücken und Brustkorb.
  • Fadenpilze sind häufig für Nagelpilz verantwortlich und verbreiten sich über Boden oder Handtücher.
  • Menschen mit chronischen Grunderkrankungen wie Diabetes sind häufiger von Hautpilzen betroffen.
  • Eine erfolgreiche Hautpilz-Behandlung beinhaltet vor allem eines: Konsequenz.

«Hautpilz kann an den unterschiedlichsten Körperstellen auftreten», weiss Prof. Dr. Georgios Gaitanis von der Clinique Delc in Biel. Besonders bekannt sind zum Beispiel der Fuss- und Nagelpilz sowie Hefepilzinfektionen im Intimbereich. Dementsprechend divers ist auch die Hautpilz-Behandlung.

Besonders verbreitet: Hefepilz und Fadenpilze

Auf der Hautflora eines jeden Menschen wächst der Hefepilz Malassezia. Dieser hat grundsätzlich keine schädliche Wirkung, kann sich jedoch bei manchen übermässig vermehren und zum Ausbruch von Kleienpilzflechte (Pityriasis versicolor) oder dem seborrhoischem Ekzem führen. «Dieser Hefepilz tritt an allen Körperstellen auf, an welchen sich viele Talgdrüsen befinden. So zum Beispiel auf der Kopfhaut, wo er Schuppen verursachen kann, im Gesicht, auf dem Rücken und auf dem Brustkorb», so Prof. Gaitanis.

Daneben existieren Fadenpilze – sogenannte Dermatophyten. «Sie ernähren sich im Gegensatz zu anderen Pilzen vom Eiweiss Keratin, das vor allem in der Haut, den Haaren und den Nägeln vorkommt», erklärt der Experte. Aus diesem Grund sind Fadenpilze häufig verantwortlich für Nagelpilz.

Vermehrt Hautpilze im Sommer

Hitze und Feuchtigkeit helfen den Pilzen zu wachsen. Kleienpilzflechte kommt deshalb oft in den Sommermonaten vor, wenn stark geschwitzt wird. Doch es gibt auch noch andere Auslöser: «Wer nach dem Duschen die Haare nicht trocknet, leidet öfters an Schuppen. Bei Nagelpilzen ist oftmals eine Verletzung die Ursache. Tennisspieler und Wanderer sind davon besonders betroffen», weiss Prof. Gaitanis. Auch Menschen mit einem geschwächten Immunsystem oder chronischen Grunderkrankungen – etwa Diabetes – sind häufiger von Hautpilzen befallen.

Einige Pilzarten wie der Hefepilz Malassezia sind nicht ansteckend. Andere wie etwa der Fadenpilz verbreiten sich über den Boden oder über Handtücher. «Deshalb sollte man in Gemeinschaftsduschen im Schwimmbad oder Fitnessstudio immer Schlappen tragen und Handtücher nicht mit anderen teilen», rät der Dermatologe.

Erfolgreiche Hautpilz-Behandlung

«Die beste Behandlung ist immer die Verhütung!» so Prof. Gaitanis. «Das bedeutet beispielsweise, dass wir uns nach dem Duschen gründlich abtrocknen sollten – besonders zwischen den Zehen oder den Beinen». Kommt es dennoch zu einem Befall helfen Antipilzmedikamente (Antimykotika) in Form von Shampoos, Sprays oder Salben. In schweren Fällen ist eine Hautpilz-Behandlung mit Tabletten notwendig. Typische Inhaltsstoffe für die äusserliche Anwendung sind beispielsweise

  • Isoconazol,
  • Nystatin,
  • Miconazol,
  • Amorolfin.

Da viele Hauterkrankungen ähnliche Symptome aufweisen, ist es wichtig, dass ein Arzt die betroffene Stelle untersucht und herausfindet, ob es sich um einen Pilz handelt und falls ja, um welchen. Der Arzt kann auch feststellen, welches Antimykotikum sich am besten für die Therapie eignet. Die Antimykotika sollten genau nach ärztlicher Anweisung aufgetragen oder eingenommen werden. Die Behandlungsdauer sieht in den meisten Fällen mehrere Wochen vor. «Auch wenn sich bereits nach einigen Tagen eine Verbesserung zeigt, sollte der Patient die Behandlung trotzdem fortführen», rät der Dermatologe.

Hefepilz-Behandlung mit Hausmitteln?

Die Therapie mit Hausmitteln sieht Prof. Gaitanis kritisch: «Viele traditionelle Hausmittel können ein Ekzem auslösen, welches sehr hartnäckig ist und nur aufwendig behandelt werden kann.» Ein ausgedehnter Pilzbefall etwa an den Nägeln erfordert immer eine medikamentöse Behandlung.

Keine Gefahr für die Gesundheit

Die gute Nachricht zuletzt: Die Behandlung von Hautpilzen kann zwar mühsam sein, aber sie sind kaum gefährlich. «Der Malassezia-Pilz benötigt Talgdrüsenfett, um zu überleben und die Fadenpilze Keratin. Beides findet man nur auf der Haut. Aus diesem Grund können diese Hautpilze ausschliesslich auf der Haut leben, nicht aber im Körper», so der Dermatologe.

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