Hautkrebsprävention – immer wichtiger wegen des Klimawandels

Hautkrebsprävention: Frau mit Strohhut am Strand

Der Klimawandel bringt nicht nur generell höhere Temperaturen mit, hinzu kommen insgesamt deutlich mehr Sonnenstunden. In der Schweiz war 2022 das insgesamt wärmste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen und regional das sonnigste. Aufgrund der vermehrten Sonneneinstrahlung haben der Schutz der Haut und die Hautkrebsprävention eine noch höhere Dringlichkeit.

Die Auswirkungen des Klimawandels auf die Haut

Bei der Pressekonferenz des Kongresses der Deutschen Dermatologie Gesellschaft, der Ende April stattfand, wurden die zunehmenden Auswirkungen des Klimawandels auf Hauterkrankungen thematisiert. Neben dem höheren Hautkrebsrisiko gab es ausserdem eine Zunahme an Infektionserkrankungen: Die klimatischen und geografischen Veränderungen sorgen laut Mario Fabri, Mitglied der Arbeitsgemeinschaft für Dermatologische Infektiologie und Tropendermatologie, dafür, dass Viren häufiger spezienübergreifend übertragen werden, also beispielsweise vom Tier auf den Menschen, wie zuletzt Covid-19 und Ebola. Darüber hinaus entwickeln sich immer mehr Resistenzen gegen die Medikamente, weil die Erreger vermehrt über Mücken, Vögel, Zecken, Flöhe und andere Träger verbreitet werden und sich die Krankheitserreger selbst anpassen. Dermatologe Fabri empfiehlt, dem entgegenzuwirken, indem der Einsatz von Antibiotika optimiert wird. Das gelingt durch Impfungen und die allgemeine Stärkung des Immunsystems.

Hautkrebsprävention durch Sonnenschutz

Ein erster wichtiger Schritt, um Hautkrebs vorzubeugen ist der konkrete Schutz der Haut. Viele Wetterapps und -webseiten geben den UV-Index des Tages an, zum Beispiel das Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie Meteo Schweiz, aus dem sich die erforderlichen Massnahmen ableiten lassen.

Was der UV-Index verrät

Mit dem UV-Index wird der Tageshöchstwert an schädlicher (sonnenbrandwirksamer) UV-Strahlung in Bodennähe beschrieben. Je höher der Wert zwischen eins und elf liegt, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass man mit ungeschützter Haut einen Sonnenbrand bekommt.

Orientierung am UV-Index:

1-2: niedrige Belastung, bei der keine weiteren Schutzmassnahmen notwendig sind

3-5 und 6-7: mittlere und hohe Belastung, bei denen ein Schutz erforderlich ist

  • Sonnencreme für unbedeckte Hautareale
  • Schutz durch Kleidung, Kopfbedeckung und Sonnenbrille
  • Mittagssonne meiden

8-10 und 11 +: sehr hohe und extreme Strahlenbelastung mit unabdingbaren Schutzmassnahmen

  • Hoher Lichtschutzfaktor und Kleidung, Kopfbedeckung und Sonnenbrille schützen möglichst viel Haut
  • Weitestgehend nur im Schatten aufhalten
  • Die Mittagszeit besser nicht im Freien verbringen

 

Screening als wichtiges Element der Hautkrebsprävention

Die Dermatologen sind sich einig, dass Menschen unbedingt die Angebote zur Früherkennung nutzen sollten. Die Schweiz liegt im internationalen Vergleich mit an der Spitze bei der Verbreitung von Hautkrebs. Daher empfiehlt sich im Rahmen der Vorsorge die jährliche Kontrolle für Erwachsene. Hautkrebs bei Kindern kommt vor, ist aber selten. Das Kontrollintervall gilt aber nur als grobe Richtlinie, da auf das individuelle Hautkrebsrisiko viele Faktoren Einfluss nehmen, wie die Anzahl an Muttermalen und Sommersprossen, wie hell die Haut ist, Anzahl der Sonnenbrände in der Kindheit, Hautkrebsfälle in der Familie, Aufenthalte im Freien beispielsweise bei einer Berufstätigkeit unter freiem Himmel sowie bestimmte Medikamente, welche das Risiko erhöhen. In der Zwischenzeit nehmen auch die Zahl und Qualität der Apps zu, die mit künstlicher Intelligenz die Früherkennung unterstützen können.

Facebook
Email
Twitter
LinkedIn