Krebs

Hautkrebs: Ursache, Symptome und Behandlung

Die wichtigsten Fakten im Überblick

Wald

Spoiler

  • Hautkrebs zählt zu den häufigsten Krebsarten in der Schweiz. Jährlich erkranken etwa 2'700 Menschen an ihm.
  • Der grösste Risikofaktor ist eine zu grosse UV-Strahlung. Deshalb gehört Sonnenschutz von klein auf dazu.
  • Weisser Hautkrebs bildet selten Metastasen. Schwarzer Hautkrebs ist aggressiver. Je früher die Diagnose gestellt wird, umso besser die Chancen auf Heilung.

In der Schweiz werden pro Jahr 40’500 neue Krebsfälle diagnostiziert. Mit etwa 2’700 Diagnosen zählt Hautkrebs nach Brustkrebs, Prostatakrebs, Lungen- und Dickdarmkrebs zu den häufigsten Krebsformen. Unter dem Befund ‹Hautkrebs› werden verschiedene Tumorerkrankungen der Haut zusammengefasst, worunter weisser und schwarzer Hautkrebs am häufigsten sind.

Was dahinter steckt

«Wie bei allen Krebsarten ist auch beim Hautkrebs die Mutation der DNA der Zelle für den Ausbruch der Krankheit verantwortlich», erklärt Prof. Dr. Robert Hunger, Facharzt für Dermatologie und Venerologie am Inselspital in Bern. «Diese Genveränderung wird durch UV-Strahlung ausgelöst, kann aber auch durch Fehler bei der Zellteilung geschehen.»

Wie gut die Heilungschancen bei Hautkrebs ausfallen, hängt auch vom Zeitpunkt der Diagnose ab. Je früher der Tumor erkannt wird, umso erfolgreicher lässt er sich behandeln. Hat er erst einmal Ableger, sogenannte Metastasen, gebildet, wird die Therapie aufwendiger.

Weisser Hautkrebs: häufig, aber meist ohne Metastasen

In 90 Prozent aller Fälle handelt es sich bei einem Hautkrebs um den weissen Hautkrebs. Risikofaktoren sind ein heller Hauttyp und eine starke Belastung der Haut durch UV-Strahlung, eine Strahlentherapie oder Arsen, beispielsweise aus dem Arbeitsumfeld. Der weisse Hautkrebs kann in zwei Formen auftreten: Das Plattenepithelkarzinom entsteht meist aus dem verhornten Teil der Oberhaut, das häufigere Basalzellkarzinom (auch Basaliom genannt) bildet sich aus dem unteren Teil der Oberhaut, der Basalschicht.

Das Plattenepithelkarzinom entwickelt sich aus einer Vorstufe, die als aktinische Keratose bezeichnet wird. Dabei handelt es sich um klar umrissene, gerötete Stellen auf der Haut. Beim Basalzellkarzinom gibt es eine solche Vorstufe nicht.

Weisser Hautkrebs zeigt sich in der Regel als kleiner, der Hautfarbe ähnlicher Knoten, der wächst. Oft genügt eine operative Entfernung, da weisser Hautkrebs nur selten Metastasen bildet. Ist eine Operation nicht möglich, wird üblicherweise eine Strahlentherapie angewandt.

Schwarzer Hautkrebs: aggressive Flecken

Schwarzer Hautkrebs, auch als malignes Malinom bezeichnet, ist deutlich aggressiver. «Im Vergleich zum weissen Hautkrebs können beim Melanom früh Ableger entstehen», so Prof. Hunger. «Über die Blut- und Lymphbahnen wandern die bösartigen Zellen in andere Körperregionen, wo es so zur Ausbildung von Metastasen kommen kann.»

Meist handelt es sich beim schwarzen Hautkrebs um Veränderungen der pigmentbildenden Hautzellen der Oberhaut. Malinome können überall auf der Haut auftreten, kommt aber am häufigsten im Rücken-, Arm- und Beinbereich auf.

Der Tumor wird für gewöhnlich operativ entfernt. Je nachdem, ob und wie umfangreich sich Metastasen gebildet haben, kann eine zusätzliche Behandlung, etwa eine Immuntherapie, eine Strahlentherapie oder eine Chemotherapie sinnvoll sein.

Vorsorge auch im Winter

Bei beiden Krebsformen ist die Hauptursache eine jahrelange Überlastung der Haut mit UV-Strahlung. Umso wichtiger ist es, schon bei Kindern und Jugendlichen auf einen ausreichenden Sonnenschutz zu achten. Dabei sollte die Sonne auch im Winter nicht unterschätzt werden, denn auch wenn es vermeintlich düster und wolkenverhangen ist, können UV-Strahlen auf die Haut dringen. In Höhenlagen übrigens deutlich konzentrierter als im Flachland.

«Dass es in der Schweiz zu so vielen Erkrankungen an Hautkrebs kommt, kann auch damit zusammenhängen, dass wir im Winter bevorzugt in alpinen Regionen unterwegs sind, wo die UV-Belastung verstärkt auftritt», vermutet Prof. Hunger. «Weitere Gründe sind, dass in der Schweiz viele Menschen mit sehr hellen Hauttypen leben und wir gerne in ferne Länder mit starker Sonnenexposition reisen.»

Früherkennung durch Haut-Screening

Um Hautkrebs frühzeitig zu erkennen, ist ein regelmässiges Hautscreening wichtig. «Wie oft und in welchen Abständen, hängt vom Hauttyp ab», weiss Prof. Hunger. «Menschen mit heller Haut und vielen Muttermalen sollten sich öfter untersuchen lassen, ansonsten ist die Daumenregel einmal im Jahr.»

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