Hautkrebs: Sonnenschutz kann vorbeugen

Prof. Dr. Christian Surber erklärt, wie die Haut im Sommer optimal geschützt wird

Spoiler

  • Die sonnenintensivste Tageszeit ist zwischen elf und 16 Uhr, nicht nur um zwölf Uhr. In dieser Zeit sollte die Sonne gemieden werden.
  • Vorbräunen bringt nichts. Wichtiger ist es, die Haut vor dem Sonnenbad ausgiebig zu schützen.
  • Sonnenschutzprodukte sollten sowohl gegen UV-B- als auch gegen UV-A-Strahlen schützen.

Von vielen Menschen wird die Empfindlichkeit der eigenen Haut gegenüber der Sonne unterschätzt. Auch kühles und windiges Wetter lässt uns vergessen, sich auch an solchen Tagen im Freien zu schützen. Beides kann schnell zu roten Überraschungen führen. Nicht nur Sonnenbrand kann sich einstellen: Auch das Risiko für Hautkrebs steigt, wenn es an Sonnenschutz mangelt. Laut Prof. Dr. Christian Surber helfen schon kleine Massnahmen, das Risiko für Hautkrebs zu verringern.

Vermeide Hautkrebs: Sonnenschutz zur richtigen Zeit

Gefühlsmässig gehen wir davon aus, dass mittags um zwölf Uhr die Sonne am höchsten steht. Das stimmt nicht ganz. Innerhalb einer Zeitzone besteht eine mehrstündige Abweichung.

Wenn beispielsweise um zwölf Uhr in Dubrovnik die Sonne am höchsten steht, dauert es noch zwei Stunden bis der Höchststand in Santiago de Compostela erreicht ist. Was bedeutet, dass man sich in Nordspanien auch lange nach dem Mittagessen erheblicher Strahlung aussetzt. Aus diesem Grund wird die sonnenintensivste Tageszeit oft mit elf bis 16 Uhr angegeben. In dieser Zeit sollte man sich besonders schützen.

Sonnenschutzfaktor

Der Sonnenschutzfaktor, kurz SPF (auch LLF oder SSF), gibt an, um wie viele Male man die natürliche Schutzzeit der eigenen Haut verlängern kann. Bei einer hellhäutigen Person beträgt die Eigenschutzzeit fünf Minuten. Mit einem SPF 25 erhöht sich die Schutzzeit auf 125 Min. Mit einem SPF 50 wird die Zeit nochmals verdoppelt. Allerdings nur, wenn genügend aufgetragen wurde und später nichts im T-Shirt oder im Handtuch hängen bleibt.

Nachcremen nach einem Bad oder Schwitzen ist immer angesagt. Der SPF beschreibt den Schutz vor UV-B-Strahlung. Auch gegen UV-A-Strahlung solltest du dich immer schützen. Diese Schutzleistung ist auf den Produkten mit einem schwarzen Logo dargestellt, bestehend aus einem grossen ‹A› in einen Kreis. Also auch darauf beim Kauf achten!

Hautkrebs: Sonnenschutz-Tipps vom Experten

  • Aktivitäten in direkter Sonnenstrahlung zwischen elf und 16 Uhr reduzieren und immer SPF 50 oder mehr verwenden
  • Sonnenschutzprodukte sollten sowohl gegen UV-B- als auch UV-A-Strahlung schützen – also auf SPF und UV-A-Logo achten
  • Weil man tendenziell zu wenig Sonnencreme aufträgt, wird der volle Sonnenschutz meist nicht mit einer einzigen Applikation erreicht – also am besten zweimal eincremen, z. B. 30 und zehn Minuten vor Sonnenexposition. Die Creme kann gut antrocknen und du erwischst auch noch Stellen, die du beim ersten Mal übersehen hast
  • Veränderten Sonnenhöchststand im Urlaub beachten
  • Vorbräunen bringt keinen Nutzen, sondern schädigt die Haut nur zusätzlich
  • Sonnenschutz zum Einnehmen bietet wenig Schutz und erfordert die regelmässige Einnahme über längere Zeit – geringer Nutzen, am besten weglassen
  • Übermässige Sonnenexposition beschleunigt die Hautalterung
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