Spoiler
- Ein Haustier gibt Kindern Halt und dient ihnen als emotionale Anlaufstelle.
- Haustieren vorzulesen, hilft Kindern beim Lesenlernen.
- Kinder, die mit felligen Haustieren aufwachsen, sind seltener krank.
Lange litt Lela Oppenheims fünfjähriger Sohn Elias unter Einschlafstörungen. Die Unruhe und der Schlafmangel machten sich schliesslich auch im Alltag bemerkbar: Elias war zunehmend zappelig und unkonzentriert. Dabei lag die Lösung des Problems auf der Couch: Kater Emil. Lela, zweifache Mutter und Bürofachfrau, begann, das Haustier zu ihrem Sohn ins Bett zu legen. Das Streicheln tat nicht nur Emil, sondern auch Elias gut. Nach dem Kuscheln schlief Elias schneller und ruhiger ein. Die Nächte wurden länger, der Schlaf entspannender. Elias konnte sich in der Schule wieder besser konzentrieren und wirkte insgesamt ruhiger.
Haustiere entspannen und lindern Ängste
Schwedische Forscher geben Lela Recht: Wer sein Haustier streichelt, reguliert den eigenen Pulsschlag und entspannt. Generell wirkt die Anwesenheit eines Tieres auf die meisten Kinder beruhigend. Manche Kinderpsychologen empfehlen daher Tierzeiten für aggressive oder hyperaktive Kinder. Das Kind fokussiert sich auf das Tier, anstatt auf seine Ängste und Stressfaktoren. Scheue oder introvertierte Kinder hingegen blühen in ihrer Gegenwart auf und erlangen im Umgang mit Hund und Katze neues Selbstbewusstsein.
Hunde helfen beim Lesenlernen
Dass sich ein Haustier auch positiv auf die Konzentration und das Lernverhalten von Kindern auswirkt, belegt eine amerikanische Studie der University of California. Die Forschergruppe lies Kinder mit Leseschwäche Hunden vorlesen und stellte schnell fest, dass sich deren Lesefähigkeit um über zehn Prozent verbesserte. Mithilfe der Hunde haben die Kinder gelernt, sich dem Lesen entspannt anzunähern. Ein Hund urteilt nicht und lacht sie bei Fehlern nicht aus. Diese Erfahrung bestärkte sie in ihrem weiteren Lernprozess.
Tiere festigen Selbstbewusstsein und Sozialkompetenz
Eine britische Studie belegt, dass Kinder, die mit Haustieren aufwachsen, über eine höhere Sozialkompetenz verfügen und verantwortungsbewusster mit ihrer Umwelt umgehen. Deutsche Forscher der Universität Bonn gehen noch einen Schritt weiter: Sie fanden heraus, dass Kinder mit Haustieren weniger gefährdet sind, eines Tages kriminell oder gar drogenabhängig zu werden. Dies sei darauf zurückzuführen, dass ein Haustier auch Jugendlichen, die in problematischen Verhältnissen aufwachsen, das Gefühl von Geborgenheit vermittelt und ein positives Lebensgefühl stärkt. Das Haustier festigt zudem das Selbstbewusstsein. Wenn aus Kindern Jugendliche werden, so die Ergebnisse der Untersuchung, sind sie resistenter gegenüber schlechten Einflüssen.
Das Haustier als emotionale Anlaufstelle
Fast die Hälfte der befragten fünfjährigen Kinder nannte in einer Untersuchung der University of Indiana auf die Frage, an wen sie sich wenden, wenn sie traurig sind, ihr Haustier. Besonders bei Trauerfällen oder Scheidungen kann sich die Beziehung zum Haustier stabilisierend auf Kinder auswirken. Das Tier wird zur emotionalen Anlaufstelle und lässt sich auf die Gefühlslage des Kindes ein – die so nicht alleine mit Frust, Wut oder Trauer fertigwerden müssen.
Seltener krank dank felliger Freunde
Sowohl eine finnische, als auch eine amerikanische Studie zeigen, dass Kinder und Säuglinge, die mit felligen Haustieren aufwachsen, nicht nur weniger häufig krank sind, sondern auch seltener an Allergien leiden. Der Kontakt zum Tier stärkt das Immunsystem von Kleinkindern und erhöht den Bestand an Darmbakterien. Zudem zwingt insbesondere ein Hund sein Herrchen bei jeder Witterung vor die Tür, was dazu führt, dass Hundehalter sich häufiger im Freien bewegen.