Etwa 80 Prozent aller Sinneseindrücke werden über das Auge wahrgenommen. Gleichzeitig ist es mit seinen Millionen von Nervenzellen sehr empfindlich, bleibt von der körperlichen Alterung nicht verschont und ist anfällig für Krankheiten und kleinere und grössere Leiden. Hier ein Überblick zu den häufigsten Augenkrankheiten.
Das junge Auge: Schielen
Beim Schielen blicken die Augen in unterschiedliche Richtungen. Diese Fehlstellung tritt bei Neugeborenen bis zum dritten Lebensmonat häufig auf. Das Sehen muss noch erlernt werden. Schielende Kleinkinder und Kinder sollten jedoch immer zum Augenarzt.
Sehschwächen: Kurz- und Weitsichtigkeit
Kurz- und Weitsichtigkeit gehören zu den häufigsten Sehstörungen. Bei Kurzsichtigkeit wird nur die nahe Umgebung scharf abgebildet. Genau umgekehrt verhält es sich bei der Weitsichtigkeit. Während Entferntes gestochen scharf erscheint, ist Zeitunglesen ohne Hilfsmittel nicht möglich.
Fehlsichtigkeiten können mithilfe einer Brille oder von Kontaktlinsen ausgeglichen werden. Häufig bietet sich eine Laser-Operation an, um die Sehstörung dauerhaft zu beheben.
Das alternde Auge: AMD, Grauer Star, Alterssichtigkeit
Verhärtet zwischen dem 40. und 65. Lebensjahr die Augenlinse, liegt eine Alterssichtigkeit vor. Scharfes Sehen im Nahbereich funktioniert nicht mehr optimal – Zeit für eine Lesebrille.
Ebenfalls zu den häufigsten altersbedingten Augenleiden zählt der Graue Star. Hierbei trübt sich die Augenlinse ein. Über die Umwelt legt sich ein Schleier, Farben verblassen und Kontraste werden schwächer, während die Lichtempfindlichkeit zunimmt. Grauer Star lässt sich operativ behandeln.
Weitaus gravierender ist die nicht heilbare Altersbedingte Makuladegeneration (AMD): Über die Blickfeldmitte legt sich ein grauer Schatten, bis nur noch die Ränder des Gesichtsfeldes wahrnehmbar sind.
Häufige Augenkrankheiten: Grüner Star, Keratokonus, Diabetische Retinopathie
Beim Grüner Star wird eine Sehstörung durch einen geschädigten Sehnerv verursacht. Oft steckt ein zu hoher Augeninnendruck dahinter. Betroffene nehmen farbige Ringe um Lichtquellen herum wahr. Die Augen können schmerzen und gerötet sein. Allmählich kommt es zu Gesichtsfeldausfällen und mitunter zur Erblindung.
Beim Keratokonus handelt es sich um eine genetisch bedingte Wandschwäche der Hornhaut, die im Laufe der Jahre dünner wird und sich nach vorne ausbeult. Hornhautverkrümmung und Kurzsichtigkeit sind die Folgen.
Die Diabetische Retinopathie wird durch chronisch hohen Blutzucker verursacht. Dadurch werden die Blutgefässe in der Netzhaut geschädigt. Die Sehkraft nimmt ab und es kann zu Einblutungen im Auge kommen. Schlimmstenfalls droht Erblindung.
Weitere Augenkrankheiten
Fehlt der Hornhaut Feuchtigkeit, weil die Tränenmenge zu gering oder die Verdunstung des Tränenfilms zu hoch ist, kommt es zu trockenen Augen. Zu den Symptomen gehören Juckreiz, Brennen, Kratzen und Bindehautreizungen.
Auch beim Office-Eye-Syndrom kommt es zur Austrocknung der Augen mit ähnlichen Anzeichen. Durch das lange, konzentrierte Starren auf den PC-Bildschirm verringert sich die Lidschlagfrequenz. Die Tränenflüssigkeit wird nicht mehr optimal auf den Augen verteilt. Trockene Heizungsluft tut ihr Übriges.
Die Augenbindehaut umgibt die inneren Augenlider und die Hornhaut. Sie kann sich durch Bakterien, Viren und Parasiten entzünden. Typisch sind geschwollene, rote und mitunter trockene Augen sowie das Gefühl, einen Fremdkörper im Auge zu haben.
Als Gerstenkorn wird eine bakterielle Infektion der Liddrüsen bezeichnet, die sich als kleiner, geröteter Knoten am Lidrand oder als eine Schwellung am Lid bemerkbar macht. Hinter chronisch auftretenden Gerstenkörnern kann Diabetes oder ein geschwächtes Immunsystem stecken.