Grüner Star: Vorsorge schützt vor Erblindung

Dass der Augendruck gefährlich ansteigt, fällt meistens nicht auf

Bäume Lichtung Blick nach oben

Spoiler

  • Beim Grünen Star, auch Glaukom genannt, erkrankt der Sehnerv – im schlimmsten Fall bis zur Erblindung.
  • Die vom Grünen Star verursachten Schäden am Auge können nicht behoben werden.
  • Wird der Grüne Star früh erkannt, kann sein Fortschreiten verhindert werden. Deshalb: Vorsorge wahrnehmen!

Der Grüne Star, medizinisch Glaukom genannt, ist eine Erkrankung des Sehnervs: Durch verschiedene Faktoren können Sinneszellen absterben. Die Folge: Das Sehvermögen geht unwiderruflich verloren. Umso wichtiger ist beim Grünen Star die Vorsorge, denn unbehandelt führt er in die Blindheit.

Risikofaktoren sind

  • das Alter
  • ein erhöhter Augeninnendruck
  • genetische Faktoren
  • Medikamente wie Kortison
  • Durchblutungsstörungen
  • Diabetes
  • Augenverletzungen

«Vielfach ist das Glaukom genetisch bedingt. Hauptrisikofaktor aber ist ein erhöhter Augendruck», erklärt Augenärztin Dr. Frances Meier-Gibbons. «Wird das Glaukom rechtzeitig behandelt, kann die Sehkraft weitgehend erhalten werden. Eine vollständige Heilung jedoch ist nicht möglich.» Umso wichtiger ist die Vorsorge.

So wird der Grüne Star erkannt

Im Fokus der Vorsorgeuntersuchung steht die Ermittlung des Augeninnendrucks. Im Krankheitsfall steigt er nur langsam an und schädigt schleichend den Sehnerv. «Etwa jeder zweite Betroffene merkt nicht, dass seine Augen erkrankt sind», so Dr. Meier-Gibbons. Deshalb sollte ein Augen-Check auch dann durchgeführt werden, wenn keine Beschwerden vorliegen: Ab dem 40. Lebensjahr gehört der Augeninnendruck regelmässig überprüft.

Besteht der Verdacht auf ein Glaukom, wird neben dem Augendruck auch der Sehnerv untersucht. Ausserdem muss das Gesichtsfeld betrachtet werden: Was kann visuell wahrgenommen werden, wo gibt es ‘schwarze Flecken’ oder andere Ausfälle?

Grüner-Star-Vorsorge zu Hause

Ob mit den Augen alles in Ordnung ist, kann auch daheim überprüft werden: Einfach eine Wand mit Bildern anschauen und abwechselnd die Augen zuhalten: Können die Bilder mit einem Auge nicht vollständig gesehen werden, ist das ein erster Verdachtsmoment. Dann heisst es: Ab zum Augenarzt!

Behandlung ohne Heilung

Liegt ein Glaukom vor, gilt es, den Augendruck zu senken, um ein weiteres Absterben der Nervenzellen am Auge zu verhindern. Untergegangene Zellen können allerdings nicht wiederhergestellt werden. Ziel der Behandlung ist es also, ein Fortschreiten des Grünen Stars zu verhindern.

Dabei kommen zunächst verschiedene Medikamente zum Einsatz, die die Produktion des Kammerwassers senken oder den Abfluss des Kammerwassers verbessern. Da einige Wirkstoffe, die in Betablockern oder Alphaagonisten enthalten sind, den Stoffwechsel beeinträchtigen können, sollte der Hausarzt in die Betreuung des Patienten eingebunden werden.

Alternativ zur konservativen Behandlung bietet sich ein chirurgischer Eingriff an: Je nach OP-Methode besteht allerdings das Risiko von Vernarbungen im Augenbereich, die wiederum die Sehqualität behindern können. Deshalb sind Chancen und Risiken einer Augenoperation individuell abzuwägen.

Augeninnendruck: bloss nicht hoch!

Der Augeninnendruck stabilisiert das Auge. Normalerweise beträgt er zehn bis 21 Millimeter Quecksilber (mmHg). Sammelt sich im Auge Kammerwasser an, weil zu viel produziert wird oder es nicht abfliessen kann, erhöht sich der Augeninnendruck. Die sensiblen Nervenzellen gehen unter den veränderten Druckverhältnissen unter. Ab wann der Augeninnendruck gefährlich hoch wird, ist individuell verschieden: «Manche Menschen haben schon einen Augenschaden bei elf mmHg, andere erst bei 22 mmHg», so Dr. Meier-Gibbons.

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