Grossbritannien: Corona-Impfstoff kommt auf den Markt

Impfstoff Covid

In der kommenden Woche geht es los: Grossbritannien hat als erstes Land den von Biontech und Pfizer entwickelten Impfstoff gegen Covid-19 zugelassen. Das Medikament BNT162b2 erhielt eine Notfallzulassung durch ein verkürztes Prüfverfahren. In der kommenden Woche sollen die ersten 800 000 Impfdosen zur Verfügung stehen. Insgesamt wurden 20 Millionen Einheiten geordert.

Während das von Corona schwer gebeutelte Grossbritannien die Impfung aufnimmt, dauern in den USA und in der EU die Zulassungsverfahren für die Medikamente, die Biontech und Pfizer sowie Moderna entwickelt haben. In der EU kann sich die Prüfung der Impfstoffe bis Ende des Jahres hinziehen. In den USA könnten die Impfstoffe schon bald zugelassen werden – wie in Grossbritannien durch eine Notfallzulassung.

Während sich die Pharmaunternehmen und Politiker zur Wirkung der Impfungen zuversichtlich zeigen, äussern sich Wissenschaftler wie Ex-Pfizer-Vorschungsleiter Michael Yeadon kritisch zu dem schnellen Zulassungsverfahren und mahnen ein vielschichtigeres Studienkonzept an, das Bedenken vor Nebenwirkungen berücksichtigt.

Derweil finden bereits Impfkampagnen mit dem russischen Impfstoff Sputnik V statt. Nicht nur Russland, auch Brasilien, Südkorea, Indien und Ungarn setzen auf dieses Vakzin. In China ist der Impfstoff Sinovac seit August eingeschränkt zugelassen. Interesse an diesem Mittel haben unter anderem Brasilien, Indonesien und die Türkei angemeldet. Es deutet sich ein Wettrennen um Marktanteile im globalen Gesundheitswesen an, durch das – wie Kritiker befürchten – unausgereifte und potenziell gefährliche Medikamente auf den Markt gelangen könnten.

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