Gewaltfrei kommunizieren – so geht’s

Mann und Frau

Die Beziehung zu Partner, Kind oder Mitbewohner wird zurzeit richtig auf die Probe gestellt. Ständig hocken wir aufeinander, nie haben wir Zeit für uns. Da sind Stress und Diskussionen vorprogrammiert. Eine der bekanntesten Techniken für die Lösung von Konflikten ist die sogenannte gewaltfreie Kommunikation (GFK). Mit Gewalt ist dabei nicht unbedingt physische Gewalt gemeint; Worte können ebenfalls tief verletzen.

Die GFK wurde von dem Psychologen Dr. Marshall B. Rosenberg entwickelt. Das Ziel: hinter verurteilenden Worten unserer Mitmenschen ihre unerfüllten Bedürfnisse erkennen und auf diese eingehen. Denn hinter jedem Denken, Fühlen und Handeln eines Menschen stehen bestimmte Bedürfnisse und Wünsche. Aussagen, die als Angriff, Wertung oder Kritik aufgefasst werden können, sollen bei der GFK vermieden werden, um dadurch einen Streit versöhnlich und konstruktiv zu lösen. Die Technik lässt sich in vier Punkte einteilen:

  1. Beobachtung: Das Geschehen, eine Situation oder Handlung soll erstens ohne eine Bewertung oder Interpretation beschrieben werden.
  2. Gefühle ausdrücken: Zweitens sollen Gefühle, die diese Handlung in uns auslöst, erspürt und beschrieben werden.
  3. Bedürfnisse: Nun werden die Bedürfnisse, die hinter diesen Gefühlen stehen, ausformuliert.
  4. Bitte: Als letzten Schritt wird eine Bitte an das Gegenüber ausgesprochen. Diese ist positiv und konkret formuliert.

Dr. Rosenberg bringt die Theorie auf folgenden Merksatz: Wenn ich 1. erlebe, dann fühle ich mich 2., weil ich 3. brauche. Deshalb möchte ich gerne 4.

Ein Beispiel:

«Ich habe schon dreimal nacheinander den Geschirrspüler ausgeräumt. Das macht mich traurig, denn ich wünsche mir mehr Unterstützung. Könntest du bitte das nächste Mal das Ausräumen übernehmen?»

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