Ein Schlag vor den Kopf

Eine Gehirnerschütterung ist eine ernsthafte Verletzung und kann jeden treffen

getrocknete Blumen

Spoiler

  • Bei einer Gehirnerschütterung prallt das Gehirn gegen den Schädelknochen.
  • Zeigen sich Symptome wie Schwindel, Bewusstlosigkeit oder Übelkeit, sollte sofort ein Arzt aufgesucht oder der Notarzt alarmiert werden.
  • Bei richtiger Therapie heilen Gehirnerschütterungen meistens folgenlos aus.

In den täglichen Nachrichten über Verkehrs- und Sportunfälle taucht die Bezeichnung Schädel-Hirn-Trauma regelmässig auf. Die leichte Variante dieser Verletzung ist den meisten von uns als Gehirnerschütterung bekannt. Das Wörtchen ‘leicht’ mit harmlos zu verwechseln, wäre allerdings fatal. Eine Gehirnerschütterung ist eine häufige ernstzunehmende Verletzung, die sofortiges Handeln erfordert.

Erschütterung im Schwimmbecken

Das menschliche Gehirn ist nicht fest – wie ein Walnusskern in seiner Schale – im Schädel verankert, sondern schwimmt in einer Flüssigkeit, die Liquor genannt wird. Diese Flüssigkeit schützt das empfindliche Organ und verhindert, dass es mit dem Schädelknochen in Berührung ist.

Kommt es jedoch durch einen heftigen Schlag oder Sturz auf den Kopf zu einer starken Erschütterung, kann die Flüssigkeit einen Zusammenprall nicht mehr aufhalten. Besonders häufig kommen Gehirnerschütterungen im Sport vor, etwa bei Ski- und Snowboardunfällen, beim Sturz vom Velo oder im Boxring. Aber auch ein Treppensturz oder der Zusammenstoss mit einer geöffneten Schranktür in der eigenen Wohnung und verschiedene Arbeitsunfälle sind nicht selten ursächlich.

Symptome einer Gehirnerschütterung

Die Anzeichen für eine Gehirnerschütterung sind relativ eindeutig, aber nicht immer gleich stark ausgeprägt. Neben Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Gleichgewichtsstörungen und Benommenheit kann es zu kurzeitiger und wiederholter Bewusstlosigkeit kommen. Ausserdem treten mitunter Gedächtnislücken rund um den Unfallmoment auf. Heimtückisch ist, dass sich die Symptome manchmal erst Stunden nach dem Ereignis bemerkbar machen. Grundsätzlich gilt, dass bei Verdacht auf Gehirnerschütterung immer ein Arzt aufgesucht oder der Notarzt gerufen werden sollte.

Reaktionstest und CT

Bei einer möglichen Gehirnerschütterung wird der Bewusstseinszustand sorgfältig untersucht. Getestet werden die Ansprechbarkeit sowie die Reaktionsfähigkeit der körperlichen Beweglichkeit und der Augen.

Um ein schwereres Schädel-Hirn-Trauma mit Gehirnprellung oder Blutungen auszuschliessen, kommt der Patient zur Computertomographie (CT) oder eventuell auch Magnetresonanztomographie (MRT) in die ‘Röhre’. Durch diese bildlichen Darstellungen können Beeinträchtigungen des Gehirns gesichtet werden.

Auszeit nach Gehirnerschütterung

Wichtig ist, dass jegliche körperliche Aktivität sofort unterbrochen und ein Arzt aufgesucht wird. Nach der Untersuchung wird der Patient in der Regel noch 24 Stunden im Krankenhaus überwacht.

Anschliessend sollte ein paar Tage Bettruhe gehalten und eine mögliche Reizüberflutung vermieden werden. Spätestens nach vier Wochen sind die meisten Gehirnerschütterungen folgenlos ausgeheilt.

Ausnahmefälle und Demenz

In seltenen Fällen zeigen sich die Symptome mehrere Wochen oder sogar Monate. Mediziner sprechen dann vom Postkommotionellen Syndrom.

Betroffene reagieren überempfindlich auf Licht und Geräusche, leiden unter Konzentrations- und Schlafstörungen und sind emotional instabil. Bei Menschen, die häufiger von einer Gehirnerschütterung betroffen sind, steigt zudem das Risiko, an Demenz zu erkranken.

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