Pigmentstörungen: wann sie harmlos, wann gefährlich sind

Von Altersflecken, Muttermalen, Sommersprossen und Co.

Frau mit Pigmentstörung

Spoiler

  • Pigmentstörungen treten durch zu viel oder zu wenig Melanin auf.
  • UV-Licht fördert Überpigmentierungen wie Altersflecken und Sommersprossen.
  • Menschen mit Melasma, Sommersprossen und Vitiligo brauchen einen intensiven Hautschutz.

Wenn Pünktchen oder Flecken auf der Haut auftauchen, die heller oder dunkler sind als der normale Hautton, spricht man von Pigmentstörungen. Von dem natürlichen Hautfarbstoff, dem Melanin, ist entweder zu viel oder zu wenig vorhanden. «Man unterscheidet zwischen einer Über- oder einer Unterpigmentierung», erklärt Dr. Mahler, Dermatologe mit eigener Praxis in Luzern. «Überpigmentierungen, etwa Altersflecken oder Sommersprossen, werden durch UV-Licht gefördert.»

Hier ein Überblick über die häufigsten Pigmentstörungen.

Vitiligo oder Weissfleckenkrankheit

Sie tritt unangekündigt und plötzlich auf: Die Haut verliert an Pigmentzellen, es entstehen weisse, scharf begrenzte Flecken. «Ungefähr ein Prozent der Bevölkerung leidet daran. Als Ursache vermutet man eine Störung des Immunsystems der Haut», so Dr. Mahler. Viele schämen sich für ihre auffällige Haut und fühlen sich ausgegrenzt. Dabei ist Vitiligo weder gefährlich noch ansteckend oder schmerzhaft.

Mit den Pigmenten geht jedoch der natürliche Sonnenschutz der Haut verloren. Betroffene Areale müssen deshalb besonders gut mit Cremes und Kleidung vor Sonnenbrand geschützt werden. Dermatologen versuchen, unter anderem mit Kortison-Cremes und Lichttherapien die Ausbreitung der weissen Flecken zu stoppen oder eine Neubildung von Hautpigmenten anzuregen. Doch die Behandlung ist langwierig und ein Erfolg nicht gewiss. «Heilbar ist Vitiligo nicht», weiss Dr. Mahler.

Altersflecken

Nicht schön, aber harmlos: Sie entstehen durch zu viel Sonnenlicht – meist auf den Händen, Unterarmen oder im Gesicht. «Wer Altersflecken vorbeugen möchte, sollte bereits in jungen Jahren beginnen, regelmässig eine gute Sonnencreme mit Lichtschutzfaktor 50 zu benutzen», rät Dr. Mahler. Und wenn sie bereits da sind? Dann können Bleaching-Cremes, etwa mit Fruchtsäure oder Süssholzwurzel, die Flecken etwas aufhellen. Fast vollständig loswerden kann man sie durch eine Kälte- oder Lasertherapie beim Hautarzt.

Pigmentstörungen in der Schwangerschaft

Vor allem Frauen bekommen sie: Durch die Kombination von genetischen und hormonellen Faktoren entstehen fleckige, netzartige, dunkle Pigmente im Gesicht. «Sie treten bei dunkleren Hauttypen häufiger auf und werden durch Sonne verstärkt», so Dr. Mahler. Vorbeugen kann man auch hier durch konsequenten UV-Schutz, besonders während einer Schwangerschaft oder wenn die Anti-Baby-Pille eingenommen wird. «Junge Frauen können erkennen, dass sie für diese Pigmentstörung anfällig sind, wenn ihre Mutter sie bereits hat», erklärt Dr. Mahler.

Muttermale

Muttermale sind eine gutartige Ansammlung von Pigmentzellen. In einigen Fällen können sie sich zu Hautkrebs entwickeln. Die ABCD-Regel hilft zu erkennen, ob ein Muttermal untersucht werden sollte: Ist das Mal asymmetrisch, die Begrenzung unscharf? Ändert sich das Colorit (die Farbe)? Ist es dynamisch, also in Veränderung? Dann sollte es von einem Hautarzt untersucht werden.

Eine weitere einfache Regel: Wer mehr als 50 Muttermale hat, von denen mehr als 5 auffällig sind, oder wer mehr als 100 Muttermale hat, sollte einmal pro Jahr zum Hautcheck. «Ebenso Menschen, bei denen Hautkrebs in der Familie vorkommt», so Dr. Mahler.

Sommersprossen

Von Pipi Langstrumpf bis Juliane Moore: Sommersprossen verleihen Charakter und dürfen stolz und selbstbewusst getragen werden. Sie entstehen im Sommer, wenn viel UV-Licht die Hautzellen zur Melanin-Produktion anregt. Anders als Muttermale können sie nicht entarten. Vorsicht ist trotzdem geboten: «Sie sind ein Zeichen für einen hellen Hauttyp. Und weil der anfälliger für Hautkrebs ist, sollte er sich besonders gut vor Sonne schützen», so Dr. Mahler.

Vor allem Rothaarige bekommen im Sommer die fröhlichen Punkte im Gesicht. Man hat festgestellt, dass dasselbe Gen für die Haarfarbe und die Sommersprossen verantwortlich ist. Derzeit sind sie sogar richtig im Trend: In Hollywood sind aufmalbare Sommersprossen ein beliebtes Beauty-Accessoire. Sommersprossen sind übrigens auch im Winter da – allerdings fast unsichtbar.

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