Spoiler
- Einige Kinder leiden unter Frühjahrsmüdigkeit. Diese kann sich in Antriebslosigkeit, Gereiztheit oder Konzentrationsproblemen zeigen.
- Halten die Symptome länger als zwei Wochen an, sollte ein ärztlicher Rat eingeholt werden.
- Mit viel frischer Luft, Sonnenschein und ausreichend Bewegung kann die Frühlingslaune wieder in Schwung gebracht werden.
Warum betrifft Frühjahrsmüdigkeit auch Kinder?
Ursache der Frühjahrsmüdigkeit, ob bei Kindern oder Erwachsenen, sind die Hormone Serotonin und Melatonin. Während es im Winter oft dunkel ist und nur wenig Sonnenlicht auf unsere Haut trifft, wird das Schlafhormon Melatonin in grösseren Mengen vom Körper gebildet. Im Frühling ändert sich das, denn das vor allem als Glückshormon bekannte Serotonin wird aufgrund der zunehmenden Sonneneinstrahlung wieder vermehrt vom Körper produziert. Die Tage werden länger und der Hormonhaushalt muss sich umstellen. Für diesen Prozess braucht der Körper allerdings eine gewisse Zeit, um das Schlafhormon wieder mit unserem Glückshormon in Einklang zu bringen. Aus diesem Grund sind wir zu Frühlingsbeginn oft müde und abgeschlagen – und das unabhängig vom Alter.
«Wann weiss ich, dass mein Kind unter Frühjahrsmüdigkeit leidet?»
Die häufigsten Symptome von Frühjahrsmüdigkeit bei Kindern sind, wie der Name schon sagt Müdigkeit, aber auch Konzentrationsprobleme, Kopfschmerzen, Abgeschlagenheit und schlechte Laune. Treten diese Symptome gerade an den ersten Sonnentagen des Jahres auf, so leidet dein Kind sehr wahrscheinlich unter Frühjahrsmüdigkeit. Offiziell wird sie nicht als Krankheit beschrieben, dennoch macht sie Probleme und kann gerade für Kinder ziemlich fies sein.
Du fragst dich vielleicht, ob es einen Unterschied zwischen der Frühjahrsmüdigkeit bei Kindern und Erwachsenen gibt? Einig sind sich da die Expertinnen und Experten noch nicht. Interessanterweise kommt aber Frühjahrsmüdigkeit bei Erwachsenen häufiger vor als bei Kindern. Warum das so ist, ist ebenfalls unklar.
Wann du Hilfe in Anspruch nehmen solltest
Einmal aufgetretene Symptome halten in der Regel ein bis zwei Wochen an, bis sich das hormonelle Gleichgewicht wieder eingependelt hat. Ist dein Kind danach immer noch müde und muffig, ist es ratsam, sich mit der Kinderärztin oder dem Kinderarzt des Vertrauens zu besprechen. Müdigkeit kann auch andere Ursachen haben, wie beispielsweise einen Vitaminmangel.
Der Alltag eines kleinen Siebenschläfers
Konzentrationsschwierigkeiten und schlechte Laune können den Alltag in der Familie ganz schön auf die Probe stellen. Das frühe Aufstehen bei Schulkindern wird zur Herausforderung des Tages und die Leistungen in der Schule lassen nach. Wenn eine Prüfung mal schlechter ausfällt, sollte deshalb mit Verständnis reagiert werden.
Leiden die Kleinen unter dem Jahreszeitenwechsel, sind sie oft antriebslos. Es darf also auch gern mal ein entspannendes Wochenendprogramm sein.
Auf die Plätze, fertig, Frühling!
«Mama, Papa ich bin sooo müde!» Damit die Frühjahrsmüdigkeit bei deinem Kind rasch vorübergeht, hier ein paar Tipps und Tricks, wie du mit deinem Kind wieder durchstarten kannst.
Raus an die Sonne
Wundermittel Sonne: Geht zusammen an die frische Luft – sei es, um Käfer unter der Lupe zu erkunden oder um auf dem Spielplatz mit anderen Kindern zu spielen. Hauptsache ihr habt Spass und könnt die milden Temperaturen in vollen Zügen geniessen. Du wirst merken, wenn ihr euch mit dem Rhythmus des Tages bewegt, werdet ihr wacher sein und könnt am Abend in einen tiefen Schlaf finden.
Wenn sich die Sonne mal hinter den Wolken versteckt, bringen dich einige Atemzüge an der frischen Luft in die Gänge. Der Sauerstoff in der Luft macht dich und dein Kind morgens fit und steigert die Konzentrationsfähigkeit in der Schule, die Hausaufgaben fallen leichter und die Prüfungsresultate werden besser. Tipp: Setz dich mit deinem Kind nach der Schule in den Garten oder auf den Balkon. Hausaufgaben an der frischen Luft helfen gegen die Frühjahrsmüdigkeit deines Kindes und bringen Abwechslung in den Schulalltag.
Vom Radschlagen bis zur Velotour
Auch wenn dein kleiner Frühjahrsmuffel zu Hause gerade kein Interesse an besonders viel Bewegung zeigt, ist sie dennoch wichtig. Regelmässig körperlich aktiv zu sein, bringt den Kreislauf von Gross und Klein in Schwung und kann die Konzentrationsfähigkeit steigern. Draussen mit anderen Kindern herumzutoben, wirkt auch gegen schlechte Laune wahre Wunder.
Farbenfrohe Teller
Wie wichtig Vitamine und eine ausgewogene Ernährung sind, müssen wir dir wahrscheinlich nicht sagen. Im Frühling beginnt nicht nur die Blumenwiese zu blühen, sondern auch unsere Gemüsegärten und Obstbäume. Die Nährstoffe in Obst und Gemüse liefern Energie und wirken gegen Frühlingsmüdigkeit bei Kindern und Erwachsenen.
Wie wär’s? Du legst mit deinem Kind ein kleines Gemüse- oder Früchtebeet an. Vorteil: Ihr seid an der frischen Luft und produziert eure eignen Vitamine. Und wer weiss, vielleicht schmeckt das Gemüse oder Obst aus dem Garten ja besser?
«Ich will lieber Sirup!»
Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist für jeden wichtig. Wasser bringt den Stoffwechsel in Gang und unterstützt den Körper bei der Umstellung auf wärmere Tage. Sirup ist selbstverständlich nicht verboten, aber vielleicht kannst du dein Kind ja für ein Wasser mit frischen Beeren begeistern? Das sieht nicht nur cool aus, sondern schmeckt auch so und ist ganz nebenbei viel gesünder als Süssgetränke.
Schlaf ist wichtig
Gegen Frühjahrsmüdigkeit bei Kindern hilft selbstverständlich auch ein gesunder Schlaf. Achte darauf, dass dein Kind genügend Erholung bekommt und sorge für einen geregelten Tag-Nacht-Rhythmus. Damit dein Kind im Frühjahr richtig durchstarten kann, solltest du darauf achten, dass es immer zur gleichen Zeit aufsteht und zu Bett geht. Der Körper gewöhnt sich daran und das Aufstehen fällt leichter.
Bitte denk daran, müde zu sein, ist ganz normal. Besonders dein kleiner Sprössling erlebt jeden Tag viele neue Eindrücke – in der Schule, mit Freunden oder beim Sportverein – es ist immer was los und es gibt viel zu verarbeiten. Das kann so einen kleinen Körper ganz schön erschöpfen. Wenn du unsicher bist, ob die Müdigkeit normal ist, wende dich an deine Kinderarztpraxis und spreche über deine Bedenken.