Heute ist es wieder soweit: Freitag der 13., gilt als Unglückstag. Einige Menschen leiden so sehr unter der Furcht vor negativen Ereignissen an diesem Tag, dass sie krank werden: Paraskavedekatriaphobie wird diese Angststörung genannt. Betroffene setzt der heutige Tag psychisch so zu, dass sie ihren Alltag aus Angst vor Unglücken massiv einschränken.
Ein Blick in die Statistiken der Zurich Versicherung zeigt, dass es dafür keinen Anlass gibt: Der Freitag, der 13., ist sogar sicherer als alle anderen Freitage. 10 Prozent weniger Schadensfälle verzeichnet das Unternehmen im Vergleich.
Auch historisch lässt sich die Furcht vor dem angeblichen Unglückstag nicht erklären. Katastrophen haben sich am Freitag den 13. nicht gehäuft. Anhänger des Aberglaubens verweisen zwar gern auf das Jahr 1307, als in Frankreich der Templerorden blutig aufgelöst wurde. Angesichts der schlimmeren Sündenfälle der Menschheit wirkt dieser Vergangenheitsbezug aber doch etwas spärlich.
Tatsächlich geht der Glaube vom Unglückstag auf einen Roman aus dem Jahre 1907 zurück. Der Börsenspekulant Thomas William Lawson beschreibt in «Freitag, der 13.» einen absichtlich herbeigeführten Börsencrash und legt in dieser Satire die Untriebe der Börsenwelt bloss. Seither ist dieses Datum ein beliebter Stoff für Romane, Filme und Lieder. Und die haben zur Realität – wie so oft – nur einen losen Bezug. Trotzdem verzichten Flugzeuge auf eine 13. Sitzreihe, Häuser auf eine 13. Etage und Kreuzfahrtschiffe auf ein 13. Deck – aus Angst vor Buchungsausfällen in der unbeliebten Lage. Der moderne Aberglaube ist eben stärker als die Fakten.