Schule neu denken

Sicheres Netz als Grundlage

Fühlt sich ein Kind sicher im Umgang mit seinen Klassenkameraden und Lehrern, ist entspanntes Lernen leichter möglich. In solch einem Umfeld kann man sich an Herausforderungen wagen, ohne Angst, sich blosszustellen. Das Kind lernt, sich ausserhalb seiner Komfortzone zu bewegen und mit Frustration umzugehen. Und wer unbesorgt Fehler machen darf, lernt einfacher. «Wenn alle Beteiligten offen dafür sind, dazuzulernen, wird der Austausch zwischen Schule und Eltern sehr wertvoll», so Angela Joerg. Im besten Fall erlangt das Kind während seiner Schulzeit nicht nur Wissen, sondern entwickelt persönliche, soziale und lernmethodische Kompetenzen, auf die es ein Leben lang zurückgreifen kann.

Privatschulen im Vorteil?

Bei privaten Institutionen herrscht häufig ein anderes Betreuungsverhältnis. So bleibt mehr Zeit für zwischenmenschliche Beziehungen. Schüler werden in der familiären Atmosphäre als Persönlichkeiten wahrgenommen und fühlen sich wohl – So fällt das Lernen leichter. Mit einem guten Mix aus Herausforderungen, Entfaltungsmöglichkeit und Sicherheit können sich Schüler in dem Wissen entwickeln, sein zu dürfen, wie sie sind. Stärken, Schwächen und Bedürfnisse werden erkannt und jedes Kind wird individuell gefördert. «Gelingt das, ist das methodisch-didaktische Konzept einer Schule zweitrangig», findet Angela Joerg.

Welche Schule soll es sein?

Angebote für private und öffentliche Schulen gibt es viele. Wie sollen sich Eltern letztendlich entscheiden? «Dafür braucht es eine gute Balance zwischen Analyse, was zum Kind passt, und Bauchgefühl. Die Vor- und Nachteile aufzulisten, kann bei der Entscheidung helfen. Grundsätzlich muss einem bewusst sein, dass jede Lösung ihre Vor- und Nachteile hat», rät die Schulleiterin. Es gibt keine Schulform, die frei von Herausforderungen ist. Aber genau diese bieten auch Raum für Wachstum.

Hausaufgaben-Tipps für Eltern

  • Kinder sollten in ihrer individuellen Lernpersönlichkeit unterstützt werden. Wie, wann und wo lernen sie am besten? Lasst euch auf diesen spannenden Erfahrungsraum ein.
  • Ziel des Lernens ist nicht primär die Leistung, sondern das Aneignen von Lernstrategien und überfachlichen Kompetenzen.
  • Je mehr Druck Eltern verspüren, desto mehr Druck hat auch das Kind. Manchmal hilft es, einen Gang zurückzuschalten.
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