Brustkrebs

Fortgeschrittener Brustkrebs: was nun zählt

Nach der Diagnose bleiben der Betroffenen oft nur noch wenige Jahre

Spoiler

  • Hat der Brustkrebs bereits Ableger gebildet, gilt er als fortgeschritten. Eine Heilung ist kaum noch möglich.
  • Ableger, sogenannte Metastasen, bilden sich vor allem in den Knochen, der Leber und der Lunge.
  • Durch verschiedene Behandlungsstrategien kann das Wachstum des Tumors verzögert und Zeit gewonnen werden.

Frauen, bei denen Brustkrebs diagnostiziert wird, sind im Durchschnitt 64 Jahre alt. Häufig lässt sich der Tumor dann gut therapieren. Bei einigen Frauen wird der Krebs allerdings erst dann erkannt, wenn er sich schon im Körper ausgebreitet hat. Ableger des Tumors – sogenannte Metastasen – finden sich häufig in den Knochen, in der Leber, den Lymphknoten und der Lunge. Seltener treten sie im Gehirn auf. Haben sich Metastasen gebildet, liegt fortgeschrittener Brustkrebs vor.

Auch bei einem Rückfall – dem Rezidiv – kann sich aus dem zuvor behandelten Krebs ein fortgeschrittener Brustkrebs entwickeln.

Begleitende Behandlung zur Eindämmung

Ein fortgeschrittener Brustkrebs wird in der Regel nicht operativ behandelt. Durch die Metastasen ist eine Heilung meist zu unwahrscheinlich. Allerdings kann mit einer Antihormontherapie oder einer Chemotherapie die weitere Ausbreitung des Tumors verzögert werden. So lässt sich wertvolle Lebenszeit gewinnen.

Parallel dazu werden die begleitenden Beschwerden des Brustkrebs und seiner Therapie behandelt, um die Lebensqualität der Patientin so wenig wie möglich zu beeinträchtigen. Konkret kommen Medikamente zum Einsatz, die gegen Schmerzen, Müdigkeit und andere Folgen der Tumorerkrankung wirken. Das Immunsystem kann durch eine gesunde Ernährung und mässigen Sport zusätzlich gestärkt werden.

Fortgeschrittener Brustkrebs lässt sich in seiner Entwicklung allerdings meist nur verzögern. Nach der Diagnose beträgt die durchschnittliche Lebenserwartung zwei bis drei Jahre. Jede dritte Betroffene kann auf weitere fünf Lebensjahre hoffen, jeder Zehnten bleiben zehn weitere Jahre.

Fortgeschrittener Brustkrebs ist auch eine psychische Belastung

Ein Tumorleiden mit Metastasen belastet betroffene Frauen psychisch enorm. Fortgeschrittener Brustkrebs konfrontiert sie mit der Endlichkeit ihres Lebens. Themen wie eine Patientenverfügung, ein Testament und das Abschiednehmen werden aktuell. Um diese Belastung möglichst gering zu halten, sollten sich Betroffene frühzeitig damit auseinanderzusetzen, Hilfe im Verwandten- und Freundeskreis suchen und psychoontologische Unterstützung wahrnehmen.

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