Fleischkonsum: So viel Tier isst du in deinem Leben

Fleisch

Jeder Schweizer isst im Durchschnitt 51,25 Kilogramm Fleisch pro Jahr. Am Ende seines Lebens hat er durchschnittlich 1’188 Tiere vertilgt.

Die heimische Produktion kann diesen Hunger nach Fleisch längst nicht mehr stillen. Die 76,5 Millionen Tiere, die hier jährlich geschlachtet werden, decken den Bedarf nur zu 80 Prozent. Der Rest muss importiert werden.

Weltweit wächst der Fleischkonsum. Aktuell liegt er bei 320 Millionen Tonnen pro Jahr. Besonders in den Entwicklungsländern steigt die Nachfrage. Während vor allem die USA (7,5 Mio. t), die EU (6,7 Mio. t) und Brasilien (6,1 Mio. t) den internationalen Fleischmarkt bedienen, zählen China (3,9 Mio. t), Japan (3,1 Mio. t) und Mexiko (2 Mio. t) zu den grossen Aufkäufern.

Diese Gier nach Fleisch beeinflusst unsere Umwelt und das Klima: Wälder werden gerodet und Moore trockengelegt, um Weideland oder Anbauflächen für Viehfutter zu gewinnen. So wurden in den vergangenen zehn Jahren allein in Brasilien 220’000 Quadratkilometer Wald – das ist etwa so viel wie ganz Rumänien – zu Weide und Feld, das häufig der Viehindustrie dient: Knapp 60 Prozent der weltweiten Maisernte von 1’141 Millionen Tonnen werden zu Futtermittel verarbeitet. Auch 57 Prozent des Sojaanbaus dient als Viehfutter.

Damit die Ernte gut gedeiht, werden Pestizide verwendet: Vier Millionen Tonnen Chemikalien landen weltweit auf den Feldern. Marktführer ist Syngenta mit Sitz in Basel, das ein Viertel des Branchenumsatzes erzielt. Vorn dabei sind auch die deutschen Unternehmen Bayer und BASF. Das Infame: Die Chemiekonzerne verkaufen Herbizide wie Paraquat, das wegen seiner Toxizität in Europa verboten ist, an andere Länder mit laxeren Beschränkungen.

Doch nicht nur die Schaffung und Bearbeitung von Weide- und Ackerflächen belasten die Umwelt. Auch das Vieh selbst ist durch die Gasbildung der Wiederkäuer, das Güllemanagement und die Schadstoffe, die bei der Futterproduktion entstehen ein Klimakiller. Die fünf grössten Fleischproduzenten erzeugen 578 Megatonnen Treibhausemissionen – mehr als der grösste Ölkonzern der Welt (Exxon, 577 Mt) oder beispielsweise Frankreich (507 Mt).

Trotz alternativer Ernährungstrends und steigender Verfügbarkeit von Fleischersatzprodukten: Der globale Trend geht eher in Richtung «weiter so». Laut Fleischatlas 2021 könnte der Fleischkonsum bis 2028 um 13 Prozent zunehmen.

Hier findest du den aktuellen Fleischatlas mit allen Ergebnissen.

Facebook
Email
Twitter
LinkedIn