Fehlsichtigkeit und Extremsport schliessen sich nicht aus

Fehlsichtigkeit und Extremsport passen nicht gut zusammen

Surfbrett Surfer Welle

Spoiler

  • Brille und Kontaktlinse bringen Extremsportlern häufig Wettbewerbsnachteile ein.
  • Gefahr entsteht, wenn auf Sehhilfen beim Sport kein Verlass ist.
  • Die Expertin rät zu operativer Korrektur durch Abtragung oder Implantat einer künstlichen Linse.

Egal, ob beim Wildwasserschwimmen, beim Extrem-Hindernislauf oder beim Free-Solo-Klettern: Extremsportler sind jederzeit auf ein gutes Augenmass angewiesen. Es trägt dazu bei, auch aussergewöhnliche Situationen schnell und verlässlich einschätzen zu können, und gewährleistet die optimale Ausschöpfung der eigenen Leistung. Fehlsichtigkeit und Extremsport scheinen sich auszuschliessen – aber eben nur auf den ersten Blick.

Fehlsichtigkeit und Extremsport

Wer in seiner Sehkraft beeinträchtigt ist, kann auch mit Brille oder Kontaktlinse den bevorzugten Sport nicht völlig uneingeschränkt ausüben: «Wer mitten im Geländelauf seine Linse verliert, hat natürlich einen klaren Wettbewerbsnachteil», meint Prof. Dr. med. Maya Müller, auf Ophthalmochirurgie spezialisierte Fachärztin für Augenheilkunde und zugleich Chefärztin an den Pallas Kliniken in Zürich. «Manche Sportler, wie etwa Bergsteiger oder Kitesurfer, geraten auch schnell in ernste Gefahr, wenn sie sich auf ihre Sehhilfe nicht restlos verlassen können.»

Aus diesem Grund rät Prof. Müller bei Beeinträchtigungen, die durch eine Anpassung der Hornhaut behoben werden können, zu einer korrigierenden Augenoperation mittels Laser. «Um den Unwegsamkeiten von Extremsportlern gerecht zu werden, sind Lasermethoden angebracht, die keine Schnitte erfordern, sondern ausschliesslich Abtragungen vorsehen», erklärt die Fachärztin. «Bei starker Kurzsichtigkeit kann auch eine künstliche, zweite Linse implantiert werden. Dadurch wird eine ausserordentliche Freiheit erreicht, sportlich aktiv zu bleiben.»

Damit es nicht ins Auge geht

Beim Extremsport ist das Auge einer besonderen Gefährdung ausgesetzt: Je nach Sportart können unterschiedliche äussere Objekte wie aufgewirbelte Sandkörner oder Steinchen, Äste oder Teile der Sportgeräte das Auge verletzen. Auch setzen extreme Klimabedingungen dem Auge zu. «Häufig treten Stürze auf, durch die Druck auf das Auge ausgeübt wird», weiss Prof. Müller.

Um die Sehkraft zu bewahren, sollten Extremsportler ihre Augen immer schützen: Bei grosser Blendung – auch in den Bergen – bringt sich eine Sonnenbrille an. In extremer Trockenheit unterstützen Tränenersatzmitteltropfen das Augenmilieu.

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