Faszien: durch Training in Bestform

Wie sie gesund und elastisch bleiben

Orangen

Spoiler

  • Faszien durchziehen jedes Gewebe im Körper – Organe, Muskeln und Gelenke.
  • Faszien bleiben elastisch und gesund, indem sie vielfältig bewegt werden.
  • Bei Stress und Bewegungsmangel verkümmern und verkleben sie, die Folge können Schmerzen oder Fehlbewegungen sein.

Wie das Weisse einer Orange das Fruchtfleisch an Ort und Stelle hält, halten die Faszien die Strukturen unseres Körpers in Form.  «Fehlt es Faszien an Input, degenerieren sie», erklärt die Physiotherapeutin Stefanie Koller. «Sie verkleben und verfilzen.»

Die Folge: Wir werden steifer und unbeweglicher, das Gewebe wird unelastisch und die Haltung schlechter. «Zwei Drittel aller Schmerzen kommen von den Faszien», weiss Stefanie Koller. Besonders Rücken- oder Nackenschmerzen ohne klare Diagnose sowie unspezifische Knieschmerzen behandelt die Physiotherapeutin oft über die Faszien.

Faszien mögen die Abwechslung

Ein spezielles Training kann solchen Schmerzen vorbeugen. Dabei wird dem Gewebe eine Vielfalt an Eindrücken geboten: spielerische Bewegungen, Druck und Zug, Wippen und Klettern, Berührungen und Dehnungen – kurz, eine Menge Abwechslung. «Wer sich im Alltag vielseitig bewegt, tut seinen Faszien Gutes. Nicht nur gehen, auch hüpfen, eine Treppe mal anders hinauf- und hinabsteigen», rät die Physiotherapeutin. «Wer sitzend arbeitet, kann mit Sport gegenlenken, der die langen Muskel- und Faszienketten beansprucht, wie etwa Klettern, Yoga oder Kunstturnen.»

Druck und Massagen können verklebte Faszien sogar wieder lösen. Fusssohlen, Oberschenkel-, Hüft- und Rückenmuskeln können mit Faszienrollen oder Tennisbällen verwöhnt werden. Je nach Stärke der Verspannung darf das ein bisschen zwicken, Schmerzen sollte es keine erzeugen. «Wer seine Faszien trainiert, erhöht ihre Elastizität und Belastbarkeit», so die Expertin. «Das schützt langfristig vor Verletzungen und Verschleiss.»

Faszientraining zum Ausprobieren

Fuss statt Hand

Versuche doch mal, einen Lichtschalter mit den Zehen anzuknipsen. Dazu im Ausfallschritt stehen, Spannung im Standbein aufbauen – und los. Klappt es locker und gut koordiniert? Auch mit links? Du suchst noch mehr Herausforderung? Dann stell dich mit dem Rücken zur Wand und knipse das Licht aus einer Drehung heraus mit dem Fuss an. Die Übung mobilisiert und trainiert deine Faszienzüge an Rücken und Beinrückseite.

Treppentanz

Perspektivwechsel: Mach deine Treppe zum Fitnessgerät. Springe einfach so elastisch und lautlos wie ein Panther von Stufe zu Stufe. Variiere dabei die Fussstellung: mal schauen die Zehen nach aussen, mal nach innen. Mal nach links, mal nach rechts. Dabei vorsichtig und ganz leise auftreten, am besten barfuss oder in Turnschuhen. Die Bewegungen sollen verspielt, federnd und leicht sein.

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