«Es freut auch meine Frau»

Schauspieler Uwe Ochsenknecht über Yoga

Uwe Ochsenknecht
Herr Ochsenknecht, wie haben Sie Yoga für sich entdeckt?

Mit Yoga bin ich in den siebziger Jahren an der Schauspielschule Bochum in Berührung gekommen. Es ging viel darum, ein Körperbewusstsein zu entwickeln: Wie gehe ich, wie stehe ich? Es möchte ja keiner als nasser Sack in der Kulisse rumstehen.

Was reizt Sie an Yoga?

Generell macht es Spass. Es ist eine tolle Kombination aus körperlichen Übungen und Meditation. Die ganzen Dehnübungen halten die Bänder elastisch. Das ist wichtig, gerade wenn man älter wird. Ich bin jetzt 63 und ich find’s furchtbar, von der Zahl her. Aber körperlich fühle ich mich viel fitter. Yoga hilft, geschmeidig und flexibel zu bleiben. Das ist ja in vielen Situationen von Vorteil. Und es freut auch meine Frau.

Wie halten Sie sich neben Yoga fit?

Da bin ich ziemlich vielseitig. Alle zwei Tage geh ich joggen. Ich lebe ja viel auf Mallorca, da gibt es tolle Laufstrecken. Ich gehe regelmässig ins Fitnessstudio. Mit Freunden mache ich Padel-Tennis und ich versuche eben, dreimal pro Woche Yoga zu machen.

Klingt ganz schön anstrengend.

Nein, es macht einfach Spass, sich zu bewegen. Der Körper ist ja wie ein Haus, in dem man wohnt. Und das muss man eben pflegen. Gerade mit Yoga funktioniert das gut, weil man dabei seinen Körper bewusst erfasst. Wenn du da bei einer Übung merkst, dass es hakt, weisst du: Das muss ich öfter mal machen.

Und wie entspannen Sie sich?

Na ja, ich achte darauf, dass ich ausreichend viel schlafe, nicht nur nachts. Auch gegen ein Mittagsschläfchen ist nichts einzuwenden. Das habe ich schon in jungen Jahren gemacht. Es muss ja nur eine halbe Stunde sein.

Das passt ja auch in eine Drehpause.

Genau. So eine Drehpause ist normalerweise eine dreiviertel Stunde lang. Da esse ich eine Kleinigkeit und dann lege ich mich hin für ein kleines Powernapping.

Nutzen Sie Yoga auch zur Meditation?

Bei mir steigert Yoga schon die mentale Gelassenheit, aber Meditationen mache ich auch getrennt. Sitzmeditation, an nichts denken – Das ist ja schon eine Herausforderung. Als wir 1999 in Doris Dörries Film Erleuchtung garantiert in einem japanischen Zen-Kloster gedreht haben, war Bedingung, dass wir den Tagesablauf im Kloster nicht stören. Wir haben also den ganzen Betrieb mitgemacht und da fing eben der Tag um fünf Uhr morgens mit einer Stunde Meditation an. 14 Tage zweimal täglich eine Stunde meditieren: Da kommst du ganz schön zur Ruhe.

Welche Tipps haben Sie für Yoga-Einsteiger?

Wie bei allen Sportarten sollte man keinen falschen Ehrgeiz haben. Es geht ja nicht um Olympia. Also ganz entspannt, wie Yoga ist, starten. Am besten sollte man mit einem guten Lehrer anfangen, denn man kann ja auch viel falsch machen. Und dann kommt man schon so nach und nach heran und kann die Übungen auch allein machen.

Vielen Dank für das Gespräch.
Facebook
Email
Twitter
LinkedIn