Ernährung weniger vielfältig als vor 100 Jahren

Korb mit Lebensmitteln

Es scheint paradox: Die Regale in den Supermärkten sind voll, die Waren kommen aus allen Teilen der Welt ­– und doch ist die Vielfalt der Ernährung deutlich geringer als vor 100 Jahren. Das fanden Forscher der James Cook University im australischen Crains heraus. Für ihre Studie untersuchten sie die Gewebeproben von rund 14 000 heutigen und früheren Menschen. Dabei hatten sie vor allem Kollagen im Blick. Das Eiweiss ist ein wichtiger Bestandteil der Haut und ihrer Anhänge wie Haare und Nägel. Bei einer Isotopenanalyse wurden Kohlenstoff- und Stickstoffvarietäten untersucht.

Das Ergebnis: Vor 100 Jahren war das Nahrungsspektrum dreimal so breit gefächert wie das heutige. Das hat verschiedene Gründe:

  • In der Landwirtschaft werden nur wenige Sorten angebaut. Nämlich solche, die besonders viel Ertrag versprechen, pflegeleicht sind und sich gut lagern bzw. transportieren lassen.
  • Auch in der Viehwirtschaft verringert sich das Ernährungsspektrum, weil die Futtermittel international angepasst werden. Dadurch nehmen wir weniger verschiedene Mikronährstoffe durch Fleisch und Fisch auf.
  • In den meisten wohlhabenden Ländern dominieren wenige Supermarktketten einen Grossteil des Lebensmittelabsatzes. Ihr Sortiment bestimmt vielerorts die Lebensmittelauswahl.
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