Ernährung und Krebsvorsorge: Wie passt das zusammen?

Gesunde Ernährungsgewohnheiten können das Krebsrisiko senken

Ernährung Krebsvorsorge: Ein Tisch gedeckt mit mehren kleinen Tellern und mediterranen Gerichten

Spoiler

  • Eine Umstellung der Ernährung kann einen grossen Beitrag zur Krebsvorsorge leisten. Gerade die typische Mittelmeer-Ernährung senkt das Sterberisiko.
  • Alkohol, rotes und verarbeitetes Fleisch sowie zuckerhaltige Lebensmittel und Getränke erhöhen das Risiko für Übergewicht und damit auch für Krebserkrankungen.
  • Superfoods, die als besonders geeignet für die Krebsprävention gelten, können zwar positive Auswirkungen auf den Körper haben, die Wirkung ist aber zu gering, um Krebs heilen zu können.
  • Vorsicht mit Nahrungsergänzungsmitteln: Diese sind nur in Rücksprache mit einem Arzt und bei einem Mangel sinnvoll, denn eine einseitige Ernährung können sie nicht ausgleichen. Sie tragen nicht zur Krebsvorsorge bei und können bei einer Überdosierung sogar schädlich werden.

Krebsvorsorge durch die richtige Ernährung: Essen wie am Mittelmeer

Verschiedene Studien kamen zu dem Schluss, dass eine vegetarisch-basierte Ernährung beziehungsweise die sogenannte mediterrane Ernährung das Risiko von verschiedenen Krebsarten deutlich senken kann. «Für Teilnehmende, die sich mediterran ernährten, galt ein um ein Viertel tieferes Sterberisiko», bestätigt Rita Lang. Meistens handelte es sich dabei aber um sogenannte Beobachtungsstudien, in denen ausschliesslich erfasst wurde, wer sich wie ernährt. «Da sich Menschen, die sich gesund ernähren, sich häufig auch sonst gesünder verhalten – sprich mehr Sport treiben, weniger Alkohol-, Tabak- und Drogen konsumieren – ist es sehr schwierig, die einzelnen Faktoren auseinander zu halten», erläutert Rita Lang. Es existieren aber randomisierte Studien, in denen eine Hälfte der Teilnehmenden für eine mediterrane Ernährung motiviert wurde und die andere nicht. Bei der ersten Gruppe sank das Sterberisiko um bis zu 30 Prozent.

 

Körpergewicht im Gleichgewicht

«Bei vielen Krebsarten geht es wahrscheinlich weniger um die Art der Ernährung selbst, sondern eher um das dadurch entstehende Übergewicht», erklärt Rita Lang. Dennoch stufen der «World Cancer Research Fund International» und das «American Institute for Cancer Research» im «Continuous Update Project CUP» die Evidenz als sehr stark ein, dass einzelne Nahrungsmittel das Krebsrisiko erhöhen können. «Dazu gehören rotes und verarbeitetes Fleisch, Süssgetränke und Alkohol», so Lang. Da die mediterrane Ernährung das Risiko für Übergewicht und Fettleibigkeit senkt, trägt sie zur Krebsvorsorge bei. Zudem senken Vollkornprodukte, Ballaststoffe und Milchprodukte das Risiko für Dickdarmkrebs.

 

Superfoods in der Ernährung, doch nicht so super für die Krebsvorsorge…

«In der heutigen Zeit wird einzelnen Lebensmitteln gerne eine krebsvorbeugende Wirkung nachgesagt», erläutert Rita Lang. Knoblauch, Grüntee oder Ingwer etwa werden häufig als Wundermittel gegen Krebs dargestellt. Diese Aussagen beruhen auf bestimmten Inhaltsstoffen wie Allicin in Knoblauch, Curcumin in Kurkuma, Chlorogensäure in Kaffee oder Glucosinolate in Kohlgemüse. «Und obwohl diese Lebensmittel tatsächlich positiv wirkende Substanzen für den Körper enthalten, ist es für die Krebsprävention nicht nötig, extreme Mengen davon zu konsumieren. Auch mit Blick auf eine bestehende Krebserkrankung ist zu sagen: Die krebshemmende oder immunstärkende Wirkung der einzelnen Nahrungsmittel ist viel zu gering, als dass sie Krebs heilen könnte», so Rita Lang.

 

Zum Essen dazu

Egal ob Pulver, Tabletten oder Dragees – das Angebot an Nahrungsergänzungsmitteln ist heute enorm. Wenn ein Arzt einen Nährstoffmangel nachgewiesen hat, ist eine Einnahme sinnvoll. Aber Achtung: «Eine einseitige Ernährung können Nahrungsergänzungsmittel nicht ausgleichen. Auch Krebs kann durch sie nicht verhindert oder geheilt werden.» Hoch dosiert eingenommen, können sie sogar schädlich sein und zu unerwünschten Nebenwirkungen führen sowie negative Wechselwirkungen mit der Krebstherapie auslösen. Eine Einnahme sollte deshalb unbedingt mit dem Behandlungsteam besprochen werden.

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