Erholung von Grippe: warum Ruhe unverzichtbar ist

Grippe, Erkältungen und Infekte erfordern mehr als nur Medikamente

Erholung von Grippe : Das Bild zeigt eine Person, die unter einer blumengemusterten Bettdecke schläft. Neben ihr liegt ein Hund, ebenfalls unter der Decke versteckt, wobei nur sein Gesicht sichtbar ist. Die Szene wirkt ruhig und gemütlich und vermittelt das Gefühl von Geborgenheit und Wärme. Der Hund scheint die Nähe der schlafenden Person zu genießen.

Spoiler

  • Bei fehlender Erholung von Grippe, Covid-19 oder anderen Infektionen drohen im schlimmsten Fall Komplikationen wie eine Entzündung des Herzmuskels oder eine Lungenentzündung.
  • Genügend Ruhe und Schlaf fördern die Heilung und helfen dem Immunsystem, beschädigte Zellen zu reparieren und neue Energie zu gewinnen.
  • Auf Sport sollte während der Regenerationsphase verzichtet werden, doch Dehnungsübungen oder sanftes Yoga können helfen, den Körper nach den vielen Tagen im Bett wieder zu mobilisieren.

Die kalte Jahreszeit bringt eine Welle von Erkältungen und Grippe mit sich. Oft wird von Betroffenen der Drang verspürt, schnell wieder in den Alltag zurückzukehren, sobald sich die ersten Symptome bessern. Doch nach einer Erkrankung benötigt der Körper Zeit, um sich vollständig zu erholen. Sich nicht genügend auszuruhen, kann schwerwiegende Folgen haben – von Rückfällen bis hin zu chronischen Beschwerden.

Der Körper in Alarmbereitschaft

Wenn unser Körper von einer Grippe oder einem Infekt betroffen ist, läuft das Immunsystem auf Hochtouren. Viren greifen die Atemwege an, und das Abwehrsystem mobilisiert alle verfügbaren Ressourcen, um die Eindringlinge zu bekämpfen. Diese intensive Arbeit beansprucht den gesamten Organismus – nicht nur das Immunsystem, sondern auch Herz, Kreislauf und Organe. Diese Belastung erklärt, warum man sich so erschöpft fühlt.

Ruhe als Schlüssel zur Regeneration

Nach einem Infekt befindet sich der Körper in der sogenannten Rekonvaleszenz, einer Phase der Regeneration. Auch in dieser Phase ist Erholung wichtig, denn während des Schlafens kann der Körper Reparaturprozesse anstossen, um beschädigte Zellen zu regenerieren. Trotz abklingender Symptome ist der Körper häufig noch geschwächt:

Bereits nach ein paar wenigen Tagen im Bett, verringert sich die Muskulatur und die Kondition lässt nach. Selbst wenn man sich schon etwas besser fühlt, ist die Rückkehr zu normalen Aktivitäten, insbesondere körperlich anstrengenden Tätigkeiten, mit Vorsicht zu geniessen.

Fehlende Erholung von Grippe: Risiken

Ohne ausreichende Regeneration nach einer Infektion drohen nicht nur Rückfälle, sondern auch ernsthafte Folgeerkrankungen wie eine Myokarditis (Entzündung des Herzmuskels).

Diese Symptome können auf eine Herzbeteiligung hindeuten:

  • Anhaltende Schwäche und Abgeschlagenheit
  • Schnelle Ermüdung bei körperlicher Aktivität, wie etwa Treppensteigen
  • Kurzatmigkeit bei leichter Anstrengung
  • Schwellungen an Beinen oder Knöcheln
  • Beschwerden wie Herzrasen oder ein unregelmässiger Herzschlag
  • Brustschmerzen

Wenn diese Symptome auftreten, sollte unbedingt eine Ärztin oder ein Arzt aufgesucht werden. Eine Myokarditis kann eine chronische Form annehmen und im schlimmsten Fall sogar tödlich enden.

Daneben erhöht eine Virusinfektion das Risiko, in der Folge an einer bakteriellen Lungenentzündung zu erkranken. Medizinerinnen und Mediziner sprechen dann von einer «Superinfektion». Typische Symptome einer Lungenentzündung sind:

  • Schwäche und starkes Krankheitsgefühl
  • Hohes Fieber
  • Schüttelfrost
  • Atemnot
  • Hoher Puls
  • Husten mit Auswurf
  • Brustschmerzen beim Einatmen

Auch beim Verdacht auf eine Lungenentzündung sollte möglichst rasch ein Termin bei der Hausärztin oder beim Hausarzt vereinbart werden.

Tipps für eine schnelle Erholung von der Grippe

  • Genügend Schlaf: mindestens 7-8 Stunden pro Nacht 
  • Viel Flüssigkeit: Wasser und Kräutertees unterstützen den Heilungsprozess
  • Stress vermeiden: Psychische Belastungen schwächen die Abwehrkräfte.
  • Allmähliche Rückkehr zu körperlichen Aktivitäten

Wie lange sollte man sich ausruhen?

Es gibt keine pauschale Antwort auf die Frage, wie lange die Erholungszeit nach einer Grippe sein sollte. Die Dauer hängt von der Schwere des Infekts und der allgemeinen körperlichen Verfassung ab. In der Regel wird empfohlen, mindestens eine Woche nach dem Abklingen der Symptome weiterhin vorsichtig zu sein und körperliche Anstrengung zu vermeiden. Bei komplizierten Verläufen oder hohem Fieber kann es sinnvoll sein, sich ärztlich beraten zu lassen, bevor man wieder vollständig in den Alltag einsteigt.

Heilung unterstützen mit Ingwer

Ingwertee ist zwar kein Heilmittel, aber dank seiner entzündungshemmenden und antioxidativen Eigenschaften kann er die Immunfunktion unterstützen.

Sanfte Bewegung nach der Genesung

Während der Erholung von einer Grippe ist es wichtig, den Körper nicht zu überfordern und ihm Zeit zur Regeneration zu geben. Dennoch können leichte Übungen dazu beitragen, die Genesung zu unterstützen und das allgemeine Wohlbefinden zu verbessern.

Spazieren gehen: Kurze Spaziergänge an der frischen Luft können die Durchblutung fördern und das Immunsystem stärken. Beginne mit 10 bis 15 Minuten und steigere die Dauer und Intensität.

Leichtes Stretching: Sanfte Dehnübungen helfen, Verspannungen zu lösen und die Beweglichkeit zu erhalten. Achte darauf, die Übungen ohne Überanstrengung durchzuführen.

Leichte Kräftigungsübungen: Sobald du dich etwas besser fühlst, kannst du mit sehr einfachen Übungen zur Mobilisation der Muskeln beginnen. Dazu eignet sich zum Beispiel sanftes Yoga.

Fühlst du dich langsam wieder fitter und willst dich bewegen, kannst du die Intensität der Übungen vorsichtig steigern:

Walken: Ein zügiger Spaziergang oder leichtes Walken ist eine gute Möglichkeit, die Belastung zu steigern.

Radfahren: Radfahren, entweder draussen oder auf einem Heimtrainer, kann die Ausdauer verbessern, ohne den Körper zu überfordern. Zu Beginn solltest du allerdings nur kurze Strecken fahren.

Ernährung bei Grippe

Viele Menschen setzen bei einer Erkältung auf die traditionelle Hühnersuppe. Zu Recht: Studien haben gezeigt, dass die darin enthaltenen Inhaltsstoffe tatsächlich helfen, schneller von einem Infekt zu genesen. Unklar ist allerdings, was genau gegen Erkältungskrankheiten wirkt. Hühnerfleisch enthält einen Bestandteil, der möglicherweise antientzündlich wirkt. Zudem können die in der Suppe enthaltenen Gemüse und Kräuter das Immunsystem unterstützen und schliesslich steigert die warme, vertraute Flüssigkeit einfach das Wohlbefinden.

Das Abwehrsystem freut sich ausserdem über Vitamin-C-reiche Gemüse und Früchte wie Paprika, Kohl, Zitrusfrüchte oder Kiwis. Achtung: Vitamin C ist nicht hitzebeständig, wähle also eine schonende Zubereitungsart. Die regelmässige Einnahme eines Vitamin-C-Präparats hat nachweislich kaum eine schützende Wirkung vor Erkältungskrankheiten. Wird das Ergänzungsmittel überdosiert, kann es zu Nebenwirkungen kommen.

Das Spurenelement Zink ist ebenso wichtig für die Immunabwehr. Es steckt vor allem in rotem Fleisch, Hülsenfrüchten, Haferflocken, Nüssen und Kernen. Die Wirkung von Nahrungsergänzungsmitteln mit Zink ist ebenfalls umstritten. Zwar weisen Studien tatsächlich nach, dass Zink die Symptome einer Erkältung etwas lindern kann, jedoch nur als Lutschtablette, da es über die Schleimhäute im Rachen seine Wirkung entfaltet. Expertinnen und Experten raten deshalb und aufgrund potenzieller Nebenwirkungen von einer  dauerhaften Einnahme ab. Eine ausgewogene Ernährung versorgt den Körper in der Regel ausreichend mit Zink.

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