In vier von fünf Fällen bleiben Gallensteine symptomfrei und eine Behandlung ist nicht nötig. «Eine Gallenkolik ist jedoch immer ein eindeutiges Indiz, dass die Steine entfernt werden müssen», weiss Prof. Dr. med. Pierre Clavien, Klinikdirektor der Viszeral- und Transplantationschirurgie am Universitätsspital Zürich.
Ursache für die schmerzhafte Verkrampfung der Gallenblase sind meist Gallensteine, die die hin- oder wegführenden Gänge des Organs blockieren und so eine Entzündung auslösen.
So äussert sich eine Gallenkolik
«Die Verkrampfung entsteht meist im Moment der Kontraktion der Gallenblase, wenn sie versucht, Gallensaft in den Darm zu leiten», erklärt der Spezialist. Das verursacht heftige Schmerzen im rechten Oberbauch, die über den Rücken bis in die Schulter ausstrahlen können und zwischen zwei bis drei Stunden andauern. Übelkeit mit eventuellem Erbrechen kann auftreten und manchmal wird heller Stuhl und dunkler Urin beobachtet.
So wird die Kolik behandelt
Bei einer Gallenkolik sollte immer ein Arzt aufgesucht werden. Er verabreicht zur kurzfristigen Behandlung krampflösende Schmerzmittel und Entzündungshemmer. Der Experte weiss, dass jedoch langfristig mehr nötig ist: «Wenn Koliken auftreten, muss in aller Regel die Gallenblase entfernt werden. Ansonsten bereiten die Steine immer wieder Beschwerden und können sogar eine Gelbsucht oder eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse nach sich ziehen.»
Ohne Gallenblase ist eine normale Verdauung gewährleistet, denn die Gallenflüssigkeit wird auch ohne Zwischenstopp in der Gallenblase von der Leber in den Darm geleitet. Um die Gallenblase und -gänge zu entlasten, sollte bis zu 24 Stunden nach der Gallenkolik nichts gegessen werden. Eine fettarme, ausgewogene Ernährung hält die Gallenflüssigkeit im Gleichgewicht und kann so vor Gallensteinen schützen und Gallenkoliken vorbeugen.