Gallenkolik: Was tun gegen die schmerzhaften Gallenbeschwerden?

Prof. Dr. med. Pierre Clavien über Ursache und Therapie der Erkrankung

Gallenkolik was tun: blaues Seil mit Knoten

Spoiler

  • Eine Gallenkolik ist eine Folge von Gallensteinen. Die Diagnose erfolgt über ein Blutbild sowie eine Ultraschalluntersuchung.
  • Bei einer akuten Gallenkolik verkrampfen sich die Gallenblase und die Gallengänge. Starke Schmerzen breiten sich bis zum Magen und den Rücken aufwärts aus.
  • Schmerzmittel helfen kurzfristig, langfristig muss meist die Gallenblase entfernt werden, da ansonsten Komplikationen wie chronische Entzündungen drohen.

In vier von fünf Fällen bleiben Gallensteine symptomfrei und eine Behandlung ist nicht nötig. «Eine Gallenkolik ist jedoch immer ein eindeutiges Indiz, dass die Steine entfernt werden müssen», betont Prof. Dr. med. Pierre Clavien, Klinikdirektor der Viszeral- und Transplantationschirurgie am Universitätsspital Zürich.

Ursache für die schmerzhafte Verkrampfung der Gallenblase sind meist Gallensteine, die die hin- oder wegführenden Gänge des Organs blockieren und so eine Entzündung auslösen. Hier muss im Einzelfall untersucht und dann entschieden werden: Ist es eine Gallenkolik? Was ist zu tun? An erster Stelle steht immer die Behandlung der akuten Schmerzen.

So äussert sich eine Gallenkolik

Viele Jahre oder auch ein ganzes Leben lang können vorhandene Gallensteine keinerlei Probleme verursachen. Blockieren die Steine jedoch aufgrund ihrer Grösse oder ungünstigen Lage den Gallengang, kommt es zur Gallenkolik. Was tun die Körper betroffener Patienten? Sie versuchen, den gesammelten Gallensaft dennoch aus dem Organ zu leiten und das hat schmerzhafte Folgen:

«Die Verkrampfung entsteht meist im Moment der Kontraktion der Gallenblase, wenn sie versucht, Gallensaft in den Darm zu leiten», erklärt der Spezialist. Das verursacht heftige Schmerzen im rechten Oberbauch, die über den Rücken bis in die Schulter ausstrahlen können und zwischen zwei bis drei Stunden andauern. Übelkeit mit eventuellem Erbrechen kann auftreten und manchmal wird heller Stuhl und dunkler Urin beobachtet.

Für eine gesicherte Diagnose wird vom Arzt eine Blutprobe genommen, da über verschiedene Werte der Galle, Bauchspeicheldrüse und Leber abgelesen werden kann, ob es eine Gallenkolik ist. Was er ebenfalls tun kann: Mittels Ultraschalluntersuchung des Bauchraums werden die Gallensteine sichtbar.

Gallenkolik: Was tun, um die Kolik zu behandeln?

Es besteht der Verdacht auf eine Gallenkolik? Was nun zu tun ist: Es sollte immer ein Arzt aufgesucht werden. Er verabreicht zur kurzfristigen Behandlung krampflösende Schmerzmittel und Entzündungshemmer. Nach einer eingehenden Untersuchung kann über weitere Schritte gesprochen werden. Bei kleineren Gallensteinen kann es ausreichen, diese über die Vergabe von Medikamenten im Körper aufzulösen.

Der Experte weiss jedoch, dass langfristig oft mehr nötig ist: «Wenn Koliken auftreten, muss in aller Regel die Gallenblase entfernt werden. Ansonsten bereiten die Steine immer wieder Beschwerden und können sogar eine Gelbsucht oder eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse nach sich ziehen.»

Ohne Gallenblase ist eine normale Verdauung gewährleistet, denn die Gallenflüssigkeit wird auch ohne Zwischenstopp in der Gallenblase von der Leber in den Darm geleitet. Um die Gallenblase und -gänge zu entlasten, sollte bis zu 24 Stunden nach der Gallenkolik nichts gegessen werden. Eine fettarme, ausgewogene Ernährung hält die Gallenflüssigkeit im Gleichgewicht und kann so vor Gallensteinen schützen und Gallenkoliken vorbeugen.

Gallenkolik: Was tun, um ihr vorzubeugen?

Am besten ist es, wenn du nicht in die unschöne Lage einer Gallenkolik kommen musst. Was tun also, um ihre Entstehung zu verhindern? Da die Gallenkolik von Gallensteinen ausgelöst wird, gilt es mit einem gesunden Lebensstil dieser Steinbildung vorzubeugen. Dazu gehört es, Übergewicht zu vermeiden oder überschüssige Kilos loszuwerden. Neben einer ausgewogenen Ernährung kommt es darauf an, jeden Tagt ausreichend Flüssigkeit zu dir zu nehmen.

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