Krebs

Hodenkrebs: Vorsorge, Früherkennung und Behandlung

Verhärtungen im Hoden sind erste Anzeichen für einen Hodenkrebs

zwei Eier in der Hand

Spoiler

  • Hodenkrebs zählt insgesamt zu den seltenen Tumoren.
  • Bei Männern unter 40 Jahren ist Hodenkrebs allerdings die häufigste Tumorerkrankung.
  • Um den Krebs möglichst früh zu erkennen, sollten die Hoden regelmässig selbstständig abgetastet werden.

In der Schweiz erkranken jährlich rund 400 Männer an Hodenkrebs. «Am häufigsten kommen Hodentumore zwischen dem 20. und 35. Lebensjahr vor», erklärt Dr. med. Nico Grossmann, Assistenzarzt an der Klinik für Urologie des Universitätsspitals Zürich.

Etwa zehn Todesfälle pro Jahr durch Hodenkrebs

Bei Männern unter 40 Jahren ist Hodenkrebs die häufigste Tumorerkrankung. Mit zunehmendem Alter nimmt die Wahrscheinlichkeit einer Erkrankung ab. Ungefähr zehn Männer pro Jahr sterben an Hodenkrebs: Das entspricht 0,1 Prozent aller Krebstodesfälle.

Die genaue Ursache der Krankheit ist nicht geklärt. Es sind jedoch mehrere Risikofaktoren bekannt. Anerkannte Risikofaktoren für die Entstehung von Hodenkrebs sind die Vorerkrankung mit einem Hodentumor auf der Gegenseite, eine Hodentumorerkrankung beim Vater oder bei Brüdern, die Unfruchtbarkeit sowie der Hodenhochstand. Dieser liegt vor, wenn der Hoden bis zur Geburt nicht vollständig in den Hodensack gewandert ist. Erfolgt die Korrektur dieser Fehllage nach dem ersten Lebensjahr, bleibt das Krebsrisiko erhöht.

Liegen Risikofaktoren vor, sollte ein Hodentumor aktiv ausgeschlossen werden: «Als beste Vorsorgemassnahme gilt, die Hoden regelmässig abzutasten – unabhängig davon, ob Risikofaktoren vorhanden sind oder nicht», macht Dr. Grossmann klar. Sobald eine Vergrösserung oder Verhärtung am Hoden zu spüren ist – auch eine schmerzlose –, sollte ein Arzt aufgesucht werden.

Hodentumore können schnell wachsen

Meistens ist nur ein Hoden von Krebs betroffen: Lediglich bei rund fünf Prozent der Patienten entwickelt sich der Krebs auch im anderen Hoden. Verglichen mit anderen Krebsarten breitet sich ein Hodentumor relativ schnell aus. Im Krankheitsverlauf können sich Ableger (Metastasen) in Lymphknoten, Organen wie der Lunge oder Knochen bilden.

Hodenkrebs geht von den Keimzellen, die die Spermien produzieren, aus und lässt sich in Seminome und Nicht-Seminome unterteilen. Liegen nur seminomatöse Tumoranteile vor, spricht man von reinen Seminomen. Liegen andere Keimzelltumor-Anteile (Embryonalzellkarzinom, Teratom, Chorionkarzinom und Dottersacktumor) oder gemischte Tumore vor, spricht man von Nicht-Seminomen.

Unbehandelt breitet sich der Hodenkrebs aus und verläuft tödlich

In den meisten Fällen wird der Krebs allein durch eine operative Entfernung des betroffenen Hodens geheilt. Liegen Ableger vor, ist zusätzlich eine Chemotherapie oder Strahlentherapie und gegebenenfalls eine operative Entfernung von Resttumorgewebe der Ableger notwendig. In den allermeisten Fällen kann die Krankheit erfolgreich behandelt werden. Hierbei gilt: Je früher der Krebs diagnostiziert wird, umso grösser die Heilungschancen.

Facebook
Email
Twitter
LinkedIn