Ein tierisches Frühwarnsystem

Eine Frau hält den Kopf eines weissen Labradors in der Hand und streichelt den Hund am Strand und Meer.

Dass Hunde eine gute Nase haben ist bekannt, doch dass sie sogar Krankheiten erschnüffeln können, wissen nur wenige. Diabetikerwarnhunde etwa erkennen am Geruch ihres Herrchens oder Frauchens, wenn eine lebensbedrohliche Unter- oder Überzuckerung droht.

Vor allem Patienten mit Typ 1-Diabetes, die regelmässig Insulin spritzen müssen, können von einem Warnhund profitieren. Die Hunde, die durch eine 18 bis 24-monatige Lehrzeit gehen, schlagen durch Anstupsen Alarm, wenn sie ein gefährliches Level des Blutzuckerspiegels riechen.

Gut ausgebildete Hunde sind sogar in der Lage, dem Betroffenen das Blutzuckermessgerät oder die Notfallspritze zu holen. Fällt Herrchen oder Frauchen in ein diabetisches Koma, können manche den Notfallknopf drücken und so Hilfe herbeirufen. Bei Verwirrtheit oder Sehstörungen führt der Hund seinen Besitzer sogar sicher nach Hause. Dabei kennen die Frühwarnsysteme auf vier Beinen keinen Feierabend: Schliesslich muss der Blutzucker auch während der Nacht überwacht werden.

Die Treffsicherheit der Assistenzhunde liegt laut einer aktuellen Studie der Universität Bristol bei guten 81 Prozent. Es wurden 27 Hunde und 4000 Diabetesfälle untersucht. Die Forscher fanden zudem heraus, dass sich die Qualität der Beziehung zwischen Mensch und Tier und, wen wundert es, die Anzahl der Leckerlis positiv auf die Trefferquote auswirkt.

Diabetikerwarnhunde werden auch in der Schweiz ausgebildet. Zunächst wird ermittelt, ob ein Welpe mit dem lebensrettenden Spürsinn auf die Welt kommt und trainiert werden kann. Zwar sind viele Rassen, jedoch nicht jedes Tier für diese Aufgabe geeignet. Der Hund als Freund und Helfer ist jedoch eine kostspielige Angelegenheit. Diabetiker, die ihren Welpen selbst ausbilden und mit ihm in Wochenendkurse gehen, müssen mit ca. 6000 CHF rechnen. Wer einen fertig trainierten Hund wählt, zahlt ca. 35000 CHF.

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