Ein Bad im Wald

Wald

Shinrin-Yoku: Was für manche vielleicht nach einem seltenen Pokémon klingt, ist in Wirklichkeit die japanische Tradition des «Bades in der Atmosphäre des Waldes», kurz Waldbaden. Dabei geht es darum, abzuschalten, Stress und Sorgen zu vergessen, aber auch die Abwehrkräfte zu stärken, den Blutdruck zu senken und den Puls zu beruhigen.

Waldbaden ist viel mehr als einfach nur ein Spaziergang im Wald. Bäume, Sträucher, Gras, Blätter, Licht, Schatten, Rauschen, Knacken, Knistern – alles soll wahrgenommen und erlebt werden und zwar mit allen Sinnen. Bei einer Wanderung gehen wir durch den Wald mit dem Ziel, von A nach B zu kommen. Waldbader schlendern, betrachten und staunen und machen auch mal Pause, um ein Blatt oder eine Baumrinde zu befühlen oder ein Mandala aus Ästen und Steinen zu legen.

Das klingt sehr esoterisch? Stimmt. Aber Forscher konnten tatsächlich die positive Wirkung auf die menschliche Gesundheit – psychisch wie physisch – nachweisen. Der japanische Wissenschaftler und Waldbadeexperte Prof. Dr. Qing Li schreibt, dass bereits nach einer Stunde im Wald die Zahl der Killerzellen – spezielle Zellen des Immunsystems, die von Krankheitserreger befallene Zellen erkennen und diese töten – steigt. Dass der Wald uns so guttut, liege an den sogenannten Terpenen, Botenstoffe, die von Blättern und Nadeln freigesetzt werden.

Und das Beste: Waldbaden geht auch in Corona-Zeiten.

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