Diffuser Haarausfall: Ursachen und Behandlung

Was hinter dem Haarverlust steckt

Haare

Spoiler

  • Bei diffusem Haarverlust werden die Haare langsam gleichmässig dünner.
  • Stress, Hormone, Medikamente oder Nährstoffmangel können Ursache des diffusen Haarausfalls sein.
  • Ist die Ursache bekannt und kann sie behoben werden, wächst das Haar nach einigen Wochen wieder voller nach.

Haarausfall lässt sich in mehrere Arten unterscheiden: Beim erblich bedingten sowie kreisrunden Haarausfall gehen die Haare stellenweise aus und hinterlassen ganze kahle Partien. Mit diffusem Haarausfall verhält es sich anders. Hier werden die Kopfhaare gleichmässig weniger und fühlen sich insgesamt dünner an. «Frauen sind hiervon häufiger betroffen als Männer. Kennt man die Ursachen des diffusen Haarausfalls, ist diese Art des Haarverlusts in aller Regel gut behandelbar», weiss Apothekerin Caterina Riva.

Ursachen von diffusem Haarausfall

Neben hormonellen Veränderungen durch eine Schwangerschaft, die Menopause oder Erkrankungen wie eine Schilddrüsenfehlfunktion, können auch Medikamente und Infektionen diffusen Haarausfall verursachen. «Nährstoffdefizite, die durch Diäten oder unausgewogene Ernährung entstehen, aber auch Eisenmangel und Stress lassen die Haare weniger werden», so die Apothekerin.

Die gute Nachricht: Diffuser Haarausfall muss kein Dauerzustand sein. Die Haare wachsen wieder nach, sobald sich der Hormonhaushalt beruhigt hat, die Infektion ausgeheilt oder der Nährstoffmangel ausgeglichen ist. Dafür braucht es jedoch viel Geduld: «Bis zu sechs Monate dauert es, bis die Haare merklich mehr werden. Denn oft ist der ‹Absterbeprozess› der Haarwurzel bereits eingeleitet und die Follikel benötigen Zeit, um sich zu regenerieren», erläutert die Apothekerin.

Ist eine chronische Erkrankung oder eine dauerhafte Medikation die Ursache, kann mit dem behandelnden Arzt über alternative Möglichkeiten der Therapie gesprochen werden, um den Haarverlust zu minimieren.

Entspannt zurück zu vollem Haar?

Häufig ist auch Stress eine Ursache für diffusen Haarausfall. Wie genau, ist bisher noch ungeklärt. Vermutet wird, dass Stress die Aktivität bestimmter Botenstoffe anregt, was zu einer Entzündung am Haarfollikel führen kann. Die Folge: Die Haarwachstumsphase wird gestoppt und die Wurzel fällt nach einigen Wochen aus. «Auch leidet in stressigen Zeiten häufig die Ernährung. Ein Nährstoffmangel kann den Haarausfall zusätzlich befeuern», so die Apothekerin.

Meist ist die Ursache des Stresses bekannt, kann jedoch nicht vermieden werden. Eine Strategie für einen weniger belastenden Umgang mit der Situation kann hier helfen. Das kann ein Ausgleich zum Stressfaktor sein, der für Entspannung und Spass sorgt oder ein Wechsel der Sichtweise auf die Situation. Hier können Achtsamkeitsübungen, Gespräche, Meditation oder Yoga ein Bewusstsein schaffen. «Aber auch Bewegung und eine ausgewogene Ernährung reduzieren erwiesenermassen Stress und sorgen für mehr Balance», weiss Caterina Riva.

Tippbox

Eisen checken

Rezeptfreie Präparate aus der Apotheke helfen, einen Eisenmangel zu beheben. Beim nächsten Arztbesuch den Eisengehalt des Bluts bestimmen lassen, verschafft Klarheit.

Von aussen …

Regelmässige, über einige Monate dauernde Behandlung der Kopfhaut mit durchblutungsfördernden Stoffen können das Haarwachstum fördern. Sie enthalten Coffein oder Minoxidil.

… und innen

Medikamente zur täglichen Einnahme während sechs bis zwölf Monate versorgen die Haarwurzel mit Nährstoffen. Sie enthalten Vitamine, Mineralien, Cystin, Keratin, Hirseextrakt oder Hefe.

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