Die Spitalgeburt und ihre Alternativen

Wie werdende Mütter die richtige Geburtsklinik finden

Schlafendes Neugeborenes

Spoiler

  • Das Spital bietet die Sicherheit einer medizinischen Rundum-Versorgung.
  • Für Erstgebärende, bei Mehrlings- oder Frühgeburten und Risikoschwangerschaften gibt es keine medizinische Alternative zur Entbindung im Spital.
  • Geburtshäuser bieten individuelle Betreuung und einen ambulanten Aufenthalt. Bei einer Hausgeburt wird das gewohnte Umfeld gar nicht erst verlassen.

Verläuft deine Schwangerschaft normal, hast du die Möglichkeit, frei zu wählen, ob du eine Spitalgeburt haben möchtest oder dein Kind zu Hause oder in einem Geburtshaus zur Welt bringen willst. Bei einer Risikoschwangerschaft hingegen kommt nur das Spital infrage.

Vorteile der Spitalgeburt:

  • medizinische Sicherheit für dich und dein Kind: im Notfall schnelle Hilfe per Saugglocke, Geburtszange oder Kaiserschnitt möglich
  • angenehme Atmosphäre: Sitzgelegenheiten, Gebärwanne, -hocker, Roma-Rad, Hilfsmittel wie Ball, Seil oder Sprossenwand zum Finden der richtigen Position für die Geburt
  • Frühgeborenenstation: In grösseren Kliniken ist sie Standard – kleinere verlegen in eine grössere Klinik, falls das Baby vor der 35. Schwangerschaftswoche kommt.
  • «Geburtshaus im Spital» (nur in ausgewählten Spitälern): Auf deinen Wunsch hin ist nur eine Hebamme bei der Geburt anwesend – ein Arzt wird erst bei Komplikationen hinzugerufen.

Worauf es bei der Auswahl des Spitals ankommt

Luxus oder kleines, familiäres, ruhiges Haus? Um dir die Entscheidung zu erleichtern, bieten viele Spitäler Informationsabende an. Hier kannst du einen ersten Eindruck vom Spital gewinnen und Fragen stellen. Zahlen zu Dammschnitten und sonstige Statistiken («Wie viele Frauen gebären jedes Jahr in der Klinik?», «Wie oft werden Saugglocke oder Geburtszange eingesetzt?» etc.) sind dabei allerdings nur bedingt aussagekräftig. Viel entscheidender ist, dass du dich dort wohlfühlst und konkrete Antworten für deinen Fall erhältst, zum Beispiel ob du die Hebamme frei wählen darfst oder ob ein Beleghebammensystem besteht.

Auch ein Zertifikat, das ein Spital als «stillfreundlich» ausweist, kann ein Kriterium für eine Spitalgeburt sein und dir deine Entscheidung erleichtern. Übrigens: Fast alle schweizerischen Spitäler haben sich der 1991 gegründeten «Baby-friendly Hospital Initiative» der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und des Kinderhilfswerks UNICEF angeschlossen.

Alternative: Hausgeburt oder Geburtshaus

In einer Klinik gibt es klare Abläufe mit regelmässigen Untersuchungen durch Hebammen und medizinisches Fachpersonal. Ausserdem arbeiten Hebammen in Spitälern im Schichtsystem, sodass es durchaus vorkommen kann, dass du während der Spitalgeburt – vor allem wenn sie sehr lange dauert – von verschiedenen Hebammen betreut wirst. Nicht jede werdende Mutter kommt mit dieser Klinikroutine zurecht. Aber es gibt Alternativen:

Die Hausgeburt

  • bietet den grossen Vorteil, dass du in vertrauter Umgebung entbinden kannst,
  • wird begleitet von einer Hausgeburtshebamme.

Die Geburt im Geburtshaus erfolgt

  • meist ambulant, sodass du kurz darauf wieder nach Hause darfst,
  • in angenehmer Atmosphäre.

Informiere dich über die Angebote der Geburtshäuser in deiner Nähe und erfrage bei deiner Hebamme, welche Erfahrungen sie mit Hausgeburten gemacht hat, um eine Entscheidung über den idealen Geburtsort für dich zu treffen.

Facebook
Email
Twitter
LinkedIn