Im aktuellen Ranking der Vereinten Nationen zur Lebenssituation von Kindern belegt die Schweiz Platz 15. Norwegen landete auf dem ersten Platz, gefolgt von Südkorea, den Niederlanden und Frankreich. Bei der Untersuchung wurden Daten über die allgemeine Gesundheit, die Schuldbildung und die Ernährung berücksichtigt.
Die Probleme der Entwicklungsländer liegen auf der Hand: mangelhafte Sozialsysteme, Gewalt, Armut und Hunger. Allein durch Mangelernährung können nach aktuellen Schätzungen 250 Millionen Kinder ihr geistiges und körperliches Potenzial nie richtig entfalten. Und so belegen Somalia, der Tschad und die Zentralafrikanische Republik die letzten Plätze im Ranking.
Doch auch manche Industrienation konnte keine Spitzenposition erreichen. Die Autoren der Studie um den britischen Arzt Anthony Costello kritisieren hier vor allem,
- dass Minderjährige zu oft schlecht ernährt und übergewichtig sind, woraus zahlreiche Folgekrankheiten wie Diabetes, Arteriosklerose und Herzinfarkt resultieren können.
- dass Kinder zu häufig Werbung für Alkohol, Tabak, ungesunde Getränke und Fast Food ausgesetzt sind.
- dass viele Länder eine unzureichende Sozialpolitik betreiben und viele Sozialangebote privatisiert sind, wovon Kinder aus benachteiligten Familien weniger profitieren.
- dass die Gesundheit und Zukunftschancen der Kinder durch die CO2-Emissionen der Industrienationen stark gefährdet wird.
Hierin sieht Costello die grösste Gefährdung für Kinder in reichen Ländern: «Wir stimmen mit Greta Thunberg überein. Unsere Welt brennt.» Die UN-Studie rechnet es vor: Würde der Schadstoff-Output der Länder beim Ranking berücksichtigt werden, würde die Schweiz nur Platz 121 von 180 erreichen.