Die richtige Trinkmenge fördert die Gesundheit

Wie wir durch richtiges Trinken gesund bleiben

Glas Wasser mit Zitrone

Spoiler

  • Der Körper verliert permanent Flüssigkeit. Um das auszugleichen, wird empfohlen, ein bis zwei Liter pro Tag zu trinken.
  • Selbst beim Nichtstun verlieren wir Flüssigkeit, deshalb ist regelmässiges Trinken ebenso wichtig wie die Menge.
  • Das Glas immer halb voll: Tricks, wie zum Beispiel das leere Glas gleich wieder zu füllen, sind gute Erinnerungsstützen.

Manchmal passiert eben doch ein Wunder: Der Japaner Mitsutaka Uchikoshi überlebte nach einem Absturz im Gebirge 24 Tage ohne Essen und Trinken. Unterwegs zu einer Grillparty war er vom Weg abgekommen und hatte sich verirrt. Irgendwann, so vermuten die Ärzte, muss er bewusstlos geworden und gestürzt sein. Was ihn rettete: Er verfiel in eine Art Winterschlaf, wobei seine Körpertemperatur auf 22 Grad sank. Faszinierende Geschichte, aber bitte nicht nachmachen. Wenn Nahrung und vor allem die richtige Trinkmenge ausbleiben, leiden alle Zellen des Körpers.

Zwei Liter Wasserverlust täglich

Ein 70 Kilogramm schwerer Mensch verliert jeden Tag über zwei Liter Wasser. Das muss unser Körper durch die richtige Trinkmenge ausgleichen. Darum heisst es trinken, trinken, trinken. Ein bis zwei Liter pro Tag sind ein guter Richtwert, um zusammen mit unserem Essen, das auch Wasser enthält, den Verlust nachzufüllen. Ausnahmen sind extreme Hitze oder Kälte. Denn dann muss der Körper besonders hart arbeiten, um seine Temperatur konstant zu halten und verbraucht noch mehr Flüssigkeit. Ein erhöhter Bedarf besteht auch bei Durchfall oder Fieber, beim Sport oder als Diabetiker.

Eine optimale Trinkmenge beugt Erkrankungen der Nieren und Harnwege vor: Inkontinenz, Niereninsuffizienz (Unterfunktion) sowie Nierensteine haben einen schweren Stand, wenn die Flüssigkeitszufuhr im Körper konstant stimmt. Mit dem Anbruch der kalten Tage leiden besonders Frauen wieder öfter an einer lästigen Blasenentzündung. Diese kann mit drei bis vier Litern Wasser pro Tag ausgespült werden. Tipp: Bei Blasenentzündung Füsse warmhalten und immer eine Tasse Tee zur Hand haben. Mit etwas Glück kann so eine Antibiotikaeinnahme vermieden werden.

Trinkmenge entscheidet über geistige Leistung

Auch unser Gehirn ist auf reichlich Wasser angewiesen, wie ein Test der ARD-Sendung «W wie Wissen» eindrücklich zeigt: Die Probanden mussten nach drei Sauna-Besuchen, in denen sie viel Wasser verloren, Denkaufgaben lösen. Ein Teil durfte nach dem Schwitzen jeweils trinken, der andere nicht. Jene mit Flüssigkeitszufuhr schnitten um 33 Prozent besser ab: Die richtige Trinkmenge macht den Unterschied.

Anders als die Kamele, die locker mal 200 Liter Wasser aufs Mal trinken und dann eine ganze Wüste durchqueren, können wir keine Reserven anlegen. Was wissenschaftlich bereits beschrieben ist, bestätigte auch der erwähnte Test: Obwohl die Probanden im Nachgang zwei Stunden lang alle so viel trinken und essen durften, wie sie wollten, konnte die Gruppe der Nicht-Trinker auch beim späteren zweiten Wissenstest nicht mithalten.

Weniger Durst im Alter

Damit wir auf die richtige Trinkmenge kommen, sendet unser Körper schon nach kurzer Trockenzeit sein Warnsignal «Durst».  Mit dem Alter wird dieses Signal schwächer. Verantwortlich dafür ist eine Kombination aus alternden Nerven in Mund, Rachen und Magen. Die Informationsübermittlung dieser Nerven ans Gehirn ist beeinträchtig vermuten Wissenschaftler. Die Trockenheit wird also nicht mehr so gewissenhaft gemeldet. Dazu kommt, dass ältere Menschen durch Trinken ein stärkeres Sättigungsgefühl wahrnehmen und deshalb weniger Wasser zu sich nehmen.

So erreichst du eine ausreichende Trinkmenge

  • Den Tag mit einem grossen Glas Wasser starten und auch beenden
  • Leere Gläser gleich wieder auffüllen
  • Nie aus dem Haus ohne die Trinkflasche für unterwegs
  • Eine gefüllte Glaskaraffe, auch für Kinder zugänglich, immer auf dem Esstisch haben: Diese kann zur Abwechslung und als Anreiz Minze, Zitronenscheiben oder im Sommer Beeren oder Gurkenscheiben enthalten
  • Ein Trinktagebuch führen
  • Trinken ankern: Zum Beispiel mit der Farbe Blau. Wann immer etwas Blaues ins Auge fällt, ans Trinken denken
  • Trink-Apps für das Smartphone: z. B. Hydro oder Daily Water
  • Im Büro: Am Morgen drei Post-its an den Monitor kleben. Nach jedem getrunkenen Glas Wasser eins entfernen
Facebook
Email
Twitter
LinkedIn