Die Haut unterm Messer: die Chancen der Dermatochirurgie

In Hautangelegenheiten hat die Dermachirurgie einiges zu bieten

Frau_Dermachirurgie

Spoiler

  • Fettabsaugen ist die am weltweit häufigsten durchgeführte Schönheitsoperation.
  • Dermatochirurgische Eingriffe können die Lebensqualität erhöhen.
  • Die Mohs-Chirurgie entfernt Hautkrebs effizient.

Die Dermatochirurgie beschäftigt sich mit der operativen Behandlung der Haut. Ziel ist es, krankhafte oder harmlose, aber unästhetische und psychisch belastende Hautveränderungen zu beheben. Dabei kommt nicht immer das Skalpell zum Einsatz.

Dermatochirgurie und Haarausfall

Haarausfall zehrt am Selbstwertgefühl und kann Betroffene psychisch belasten. Auch hier bietet die Dermatochirurgie eine Lösung an: Bei der Eigenhaartransplantation werden Haarwurzeln oder behaarte Hautstreifen entnommen und an lichten Stellen eingesetzt.

Was auf dem Kopf zu licht ist, ist am Bein oft zu dicht. Haarentfernung mittels Laser mindert das Haarwachstum in der Wurzel. Der Laser reagiert am besten auf dunkle Pigmente, die in hohem Kontrast zur Haut stehen. Bei wem das nicht der Fall ist, der kann Haare mit Warmwachs oder einer speziellen Behandlung durch eine Zuckerpaste (Sugaring) dauerhaft entfernen. Letztere zieht die Wurzeln in Wuchsrichtung aus und mindert so Reizungen und eingewachsene Härchen.

Fettabsaugung und Hautstraffung

Tiefer unter die Haut geht die Ästhetische Chirurgie mit der Fettabsaugung. Bei dem weltweit häufigsten schönheitschirurgischen Eingriff werden die in der Subcutis, der untersten Hautschicht, befindlichen Fettzellen abgesaugt.

Ob nach schnellem Gewichtsverlust oder altersbedingt: Schlaffe Haut lässt sich fast an jeder Stelle des Körpers wieder auf Spannung bringen. Von Lid-, Gesichts- und Halsstraffungen (Lifting) über Korrekturen an Oberarmen, Brust, Bauch und Schenkeln bis hin zu Straffungen und Umformungen der Schamlippen – eine Haut voller Spannkraft wird als schöner und gesünder empfunden.

Dermatochirurgie und Psyche

Auch psychische Belastungen können so gemindert werden. Die Dermatochirurgie kann also nicht nur im ästhetischen Bereich die Lebensqualität verbessern. Bei starken und grossen Verbrennungen hilft sie Betroffenen mit Eigenhauttransplantaten.

Stigmatisierungen oder Bewegungsbeeinträchtigungen durch ungünstig liegende Narben können mittels plastisch-chirurgischer Eingriffe behoben werden.

Krebs entfernen

Auch Hautkrebs wird durch die Dermatochirurgie nachhaltig behandelt. Eine Methode auf diesem Gebiet ist die Mohs- oder auch mikrografische Chirurgie.

Im Gegensatz zur klassischen Chirurgie kann die Mohs-Chirurgie Tumore effizienter und mit kleinerem Verlust von gesundem Gewebe entfernen. «Zudem ist die Wahrscheinlichkeit einer Rückkehr des Tumors bei der Mohs-Chirurgie auf zwei bis fünf Prozent reduziert, im Vergleich zu 5 bis 20 Prozent bei normaler Chirurgie», erläutert Dr. Andreas Skaria, Mohs-Chirurg und ehemaliger Präsident der Swiss Society of Micrografic Surgery (SSMS).

Bei dieser Methode wird der Tumor aus der Haut entfernt, tiefgefroren und von unten nach oben aufgeschnitten. So kann der Experte die Schnittränder vollständig beurteilen und entscheiden, ob sie gesund sind oder ob er in drei Millimeter-Schritten weitere Haut entfernen muss. Der Sicherheitsrand, der rund um den Tumor entnommen wird, um zu gewährleisten, dass das gesamte befallene Gewebe entfernt wurde, wird so auf ein Minimum reduziert.

Dermatochirurgie für mehr Lebensqualität

Natürlich steht bei der Tumorentfernung mit dieser Technik die Heilung des Patienten an erster Stelle. Sie ermöglicht dem Experten jedoch gleichzeitig eine optimale Rekonstruktion des entfernten Gewebes. «Besonders an exponierten Stellen wie dem Gesicht bleibt der Patient so vor Stigmatisierung durch Narben und Missbildungen verschont», erklärt Dr. Skaria.

Aus welchen Beweggründen die Dermatochirurgie auch genutzt wird, sie erhöht die Lebensqualität der Betroffenen und hilft den Patienten, sich wieder schön zu fühlen und gesund zu bleiben.

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