Prostatakrebs

Wenn die Prostata Inkontinenz verursacht

Der Harndrang kann auch bei Prostatakrebs oder einer Prostatavergrösserung normalisiert werden

Spoiler

  • Mit dem Alter vergrössert sich die Prostata, wobei sie auf die Harnröhre drücken kann.
  • Wird bei einer Krebsoperation die Prostata entfernt, kann dies Auswirkungen auf den Beckenboden und somit auf das Urinhalten haben.
  • Auch Männer können von Beckenbodentraining profitieren.

Verschiedene Veränderungen der Prostata können zu Inkontinenz führen: Wenn sich die Drüse durch ihr altersbedingtes Wachstum oder einen Tumor ausdehnt, kann sie die Harnröhre einengen und sogar abschnüren. Aber auch die operative Entfernung der Prostata wirkt sich auf den Harndrang aus. Falls die veränderte oder entfernte Prostata Inkontinenz nach sich zieht, muss das allerdings nicht hingenommen werden.

Bei Problemen mit der Prostata Inkontinenz als Folge

Es ist ein natürlicher Prozess, dass bei allen Männern ab circa 50 die Prostata zu wachsen beginnt. Durch die Prostatavergrösserung kommt es zu einem Versperren der Harnröhre und dies führt zu einem erhöhten Ausflusswiderstand der Blase. Als Reaktion erhöht der Blasenmuskel allmählich den Druck während des Wasserlösens. Dies führt zu vermehrtem Drang, aufs WC zu gehen.

In diesem Fall wird von Dranginkontinenz gesprochen, die bei Betroffenen Angst auslöst, das Wasser nicht halten zu können oder zu spät auf die Toilette zu gelangen. Eine überaktive Blase und geschwächte Blasenmuskeln führen dazu, dass in der Blase Restharn bleibt, sodass der Harndrang in immer kürzeren Abständen auftritt. So zieht die eigentlich harmlos vergrösserte Prostata Inkontinenz nach sich. Jetzt ist eine Operation angeraten.

Prostatakrebs und Inkontinenz

Auch ein Prostatakrebs kann die Harnröhre einengen, sodass die kranke Prostata Inkontinenz verursacht. Die Drüse kann operativ entfernt werden. Ob der Eingriff eine Inkontinenz nach sich zieht, ist von der Operationsmethode und der Erfahrung des Operateurs abhängig.

Wird der Schliessmuskel oder der Beckenboden bei der Operation beeinträchtigt, kommt es zur sogenannten Belastungs- oder Stressinkontinenz, bei der Urinverlust ohne Drang bei bestimmten Tätigkeiten wie Pressen, Husten, Niesen, Treppensteigen und so weiter ausgelöst wird.

Medikamente trocknen Blase aus

Nach einer Operation an der Prostata müssen Betroffene rund zwei bis vier Monate mit Inkontinenz rechnen. Die gute Nachricht: In der grossen Mehrheit der Fälle – gemäss der Deutschen Krebshilfe bei rund 95 % der Patienten – verschwinden die Beschwerden beim Urinieren vollständig. Dafür sorgen auch Medikamente, welche die Blase beruhigen.

Mit und ohne Prostata Inkontinenz vorbeugen

Eine andere wirkungsvolle Massnahme gegen Inkontinenz ist das Beckenbodentraining, das die Muskulatur im Unterbauch und Schritt stärken soll. «Beckenbodentraining für Männer ist noch nicht sehr verbreitet, obwohl der Erfolg gegen Inkontinenz unbestritten ist», so Dr. med. Felix Trinkler. Auch wenn Männer generell weniger Gefühl für den Beckenboden haben als Frauen, kann dieser trainiert werden.

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