Der ideale Gehörschutz beginnt im Alltag

Was du tun kannst, um dein Gehör zu erhalten

Gehörschutz Aufgehängt

Spoiler

  • Hörverlust kommt altersbedingt auf und wird durch Umwelteinflüsse beschleunigt.
  • Lärm ab 85 Dezibel schädigt das Gehör nachhaltig.
  • Besonders gefährdet sind Bau- und Fabrikarbeiter sowie Musiker und ganz generell Städter.
  • Präventiver Schutz durch Ohrenstöpsel, Kopfhörer und Verzicht auf Ohrenstäbchen.

Im Laufe des Lebens kommt es auch bei einem optimalen Gehörschutz zu einem ganz natürlichen Hörverlust: Bemerkbar macht er sich zunächst dadurch, dass Töne mit besonders hohen Frequenzen nicht mehr wahrgenommen werden. Dies tritt auf beiden Ohren symmetrisch auf. Das hörbare Spektrum verkleinert sich.

Schwerhörigkeit hat viele Ursachen

Neben dieser natürlichen Verschleisserscheinung des Gehörs tragen verschiedene Umweltfaktoren dazu bei, dass sich die Hörleistung des Ohres verschlechtern kann. Wer besonders grosser Schallbelästigung akut ausgesetzt ist oder sich über längere Zeit in einem Umfeld mit konstant hoher Lautstärke aufhält, gefährdet seine Hörfähigkeit: Schon ab einer Lautstärke von 85 Dezibel können Schäden am Gehör entstehen, die irreversibel sind. Ein Gehörschutz kann diesem Hörverlust vorbeugen.

«Auch Systemerkrankungen wie Diabetes, aber auch Mittelohrentzündungen, Hörstürze, erbliche Schwerhörigkeit und toxische Medikamente, die im Rahmen einer Chemotherapie verabreicht werden, wirken sich negativ auf das Gehör aus», erklärt Dr. Katharina Leitmeyer, Assistenzärztin an der Hals-Nasen-Ohren-Klinik des Universitätsspitals Basel.

Risikogruppen für Hörverlust

Zu den besonders gefährdeten Berufsgruppen zählt die Medizinerin Bau- und Fabrikarbeiter, aber auch Musiker. «Hier sind allerdings Kopfhörer und ein individuell angepasster Gehörschutz mehrheitlich schon längst Standard», erklärt. Dr. Leitmeyer.

Doch im urbanen Alltag ist jeder Mensch potenziell gefährdet, selbst in seiner Freizeit. Dr. Leitmeyer empfiehlt deshalb ein geschärftes Bewusstsein für das eigene Alltagserleben. Ohrenstöpsel und andere Ohrschutzmittel sollten präventiv verwendet werden, wenn es laut wird.

Um sicherzustellen, dass die kindliche Entwicklung des Gehörs nicht beeinträchtigt wird, ist es ratsam, Vorsorgeuntersuchungen wahrzunehmen. Sobald mit zunehmendem Alter eine Hörminderung bemerkt wird, ist eine HNO-ärztliche Abklärung sinnvoll, um eine Standortbestimmung durchzuführen und gegebenenfalls eine frühzeitige Hörgeräte-Versorgung in die Wege zu leiten.

Ohrenpflege und Gehörschutz

Der langfristige Gehörschutz beginnt bereits mit der Pflege. Nachdrücklich rät Dr. Leitmeyer von dem Gebrauch von Ohrenstäbchen ab. «Ohrenschmalz entsteht im vorderen Bereich des äusseren Gehörganges und wird von den Haaren nach aussen transportiert. Wattestäbchen pressen den Schmalz oftmals tiefer in den Gehörgang und verstopfen ihn.»

Wirksamer ist es, die Selbstreinigung des Ohres mit einem kurzen Ausspülen beim Duschen zu unterstützen. Nur wenn Ohren besonders viel Schmalz produzieren oder einen engen Gehörgang aufweisen, ist professionelle Hilfe zur Reinigung erforderlich: «In diesen Fällen bieten Hausärzte Spülungen an», erklärt Dr. Leitmeyer. «Ohrenschmalz kann jedoch auch vom HNO-Arzt fachmännisch unter dem Mikroskop entfernt werden.»

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