Nicht nur sauber, sondern rein

Die wichtigsten Facts zur Dentalhygiene

Fensterputzer_Dentalhygiene

Spoiler

  • Je nach Zustand der Zähne ist es sinnvoll, ein- bis viermal jährlich zur Dentalhygiene zu gehen. Studien belegen, dass sich dadurch der Plaquebefall verringert.
  • Immer häufiger kommen bei der Behandlung auch Laser zum Einsatz, zum Beispiel bei Parodontitis.
  • Dentalhygieniker geben wichtige Tipps für die Mundpflege zu Hause.

Zähneputzen ist gut und wichtig. Doch erst wenn ein Profi Zähne reinigt, sind sie wirklich gut vor Karies und Parodontitis geschützt.

Mindestens eine Dentalhygiene pro Jahr

Wer keine Zahnfleischerkrankungen oder Karies hat, also ein relativ problemloser Patient ist, sollte einmal im Jahr zur Prophylaxe gehen. Eine einfache Zahnreinigung reicht dann aus. Zunächst werden weiche Beläge (Plaque) und Zahnstein entfernt. Anschliessend werden die Zähne poliert und der Patient erhält Tipps für die Zahnpflege zu Hause.

«Patienten mit Karies oder Parodontitis, Raucher, Menschen mit Diabetes und alle, die Implantate haben, sollten häufiger zur Dentalhygiene gehen, also bis zu viermal jährlich», rät Carolin Maletz, Dentalhygienikerin in der Praxis Aufenanger in Küsnacht. Um zum Beispiel eine Parodontitis in den Griff zu bekommen, reinigt die Dentalhygienikerin auch die Zahnfleischtaschen («Deep Scaling»), entfernt also unterhalb des Zahnfleischs die Beläge und spült die Taschen mit einem Antiseptikum aus. Was viele nicht wissen: Dentalhygiene und Zahnreinigung sind zwei verschiedene Behandlungen.

Studien belegen den Erfolg

Es gibt eine Langzeit-Untersuchung aus Schweden, die «wirklich erstaunlich ist», findet Maletz. Über 30 Jahre lang wurden Patienten untersucht, die an einem Prophylaxe-Programm teilnahmen. Von 12‘000 untersuchten Zähnen gingen in diesem Zeitraum nur 21 Zähne durch Karies oder Parodontitis verloren.

Eine Studie der Universität Münster ergab, dass eine professionelle Zahnreinigung und Mundhygieneinstruktion den Plaquebefall verringern und den Zahnfleischzustand signifikant verbessern.

Laser schaffen noch mehr weg

«Immer mehr im Kommen ist die sogenannte photodynamische Therapie (PDT), also der Einsatz eines Lasers», so Maletz. Mit dem Laser können ganz schmerzfrei Bakterien zerstört werden, die sich in den Zahnfleischtaschen verstecken.

Die Therapie eignet sich für Patienten mit tiefen Zahnfleischtaschen – allerdings nur als Ergänzung, nicht als Ersatz für die Entfernung von Zahnstein.

Dentalhygiene mit kleinen Chips

Eine weitere Möglichkeit der Taschenbehandlung sind kleine Chips, die aus Gelantine bestehen und ein hochdosiertes Antiseptikum mit dem Wirkstoff Chlorhexidin enthalten. Sie werden im Rahmen einer Dentalhygieniker in die Zahnfleischtaschen eingelegt, lösen sich dort in sieben bis zehn Tagen auf und geben dabei ihren antibakteriellen Wirkstoff ab, der bis zu drei Monate lang gegen Bakterien vorgeht.

Und was können wir zu Hause tun, Frau Maletz?

  1. Zähne putzen. Die Zähne müssen zweimal täglich mit einer weichen Handzahnbürste oder noch besser mit der Schallzahnbürste gereinigt werden. Das ist die Basis.
  2. Zwischenräume säubern. Am besten einmal täglich mit speziellen Interdentalraumbürsten, Sticks oder Zahnseide.
  3. Zunge nicht vergessen. 70 Prozent der Bakterien sind dort angesiedelt. Eine regelmässige Reinigung mit einem Zungenschaber reduziert das Risiko für Mundgeruch, Karies und Parodontitis.
  4. Auf Whitening-Zahnpasten verzichten. Denn ihre groben Putzkörper greifen den Zahnschmelz an.
  5. Zähne fluoridieren. Am besten einmal pro Woche mit einem speziellen Gel. Das stärkt die Zähne, schützt vor Karies.
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