Spoiler
- Ein Zahnarztpraxis-Team besteht aus unterschiedlichen Fachpersonen, darunter einem Zahnarzt, einer Dentalhygienikerin und einer Prophylaxe-Assistentin.
- Eine Zahnärztin untersucht und behandelt Zahn- und Zahnfleischerkrankungen, ersetzt fehlende Zähne oder korrigiert die Zahnstellung.
- Eine Fachzahnärztin für Parodontologie führt bei fortgeschrittener Parodontitis Zahnfleischoperationen zur Verkleinerung der Zahnfleischtaschen durch. Eine Dentalhygienikerin ist für die Behandlung der Parodontitis zuständig. Sie entfernt zudem harte und weiche Zahnbeläge oberhalb und unterhalb des Zahnfleischrandes.
- Eine Prophylaxe-Assistentin ist befähigt, eine Zahnfleischentzündung zu behandeln. Sie führt die professionelle Zahnreinigung nur oberhalb des Zahnfleischrandes durch.
Für die Grundversorgung und Notfälle: die Zahnärztin und der Zahnarzt
«Die Aufgaben einer Zahnärztin umfassen die Diagnose, Behandlung und Vorbeugung von Mundhöhlenerkrankungen», fasst der Zahnmediziner zusammen. Dazu gehören beispielsweise die Therapie von Karies, Wurzelbehandlungen, das Ziehen von Zähnen oder die Herstellung unterschiedlicher Zahnersatz-Varianten. Darüber hinaus nehmen Zahnärzte Zahnstellungskorrekturen vor und führen ästhetische Behandlungen wie Zahnaufhellungen durch.
Mehr als nur Reinigung: die Dentalhygienikerin
Nach einer eingehenden Untersuchung berät die Dentalhygienikerin Patientinnen und Patienten zu ihrer Zahnreinigungsroutine und gibt Tipps, wie sie diese noch verbessern können. «Zudem führt sie eine professionelle Zahnreinigung durch, um harten Zahnbelag, den sogenannten Zahnstein, und weichen Zahnbelag, die Plaque, oberhalb und unterhalb des Zahnfleischrandes von der Zahnoberfläche zu entfernen», erklärt Prof. Ramseier. Ebenso berät sie Patientinnen und Patienten zur zahngesunden Ernährung und zur Reduktion von Risikofaktoren wie etwa Rauchen. Ihre dreijährige Ausbildung berechtigt sie dazu, Parodontitis-Behandlungen durchzuführen. Darüber hinaus ist die Dentalhygienikerin darin geschult, Anzeichen von Karies, Zahnfleischentzündungen und anderen Erkrankungen in der Mundhöhle zu erkennen.
Neben der therapeutischen Arbeit der Dentalhygienikerin spielt die präventive Pflege eine grosse Rolle. Hier kommt die Prophylaxe-Assistentin ins Spiel.
Für die richtige Vorbeugung: die Prophylaxe-Assistentin
«Um Zahn- und Zahnfleischerkrankungen zu vermeiden, ist Vorbeugung essenziell. Durch entsprechende Verhaltensanpassungen können Probleme frühzeitig angegangen werden, bevor sie sich zu schwerwiegenden Krankheiten auswachsen», so der Parodontologe. Dies trifft vor allem auf die Früherkennung von Parodontitis zu, einer Erkrankung des Zahnhalteapparates, die zu Zahnverlust führen kann. Die Prophylaxe-Assistentin ist zwar nicht dafür ausgebildet, Parodontitis zu behandeln, sie spielt jedoch eine entscheidende Rolle bei der Früherkennung dieser Krankheit. «Bei den ersten Anzeichen verweist sie die Patientin oder den Patienten an eine Dentalhygienikerin oder an eine Zahnärztin.
«Patientinnen und Patienten werden immer durch die am besten geeignete Fachperson behandelt.»
«Durch die rechtzeitige Behandlung werden nicht nur Schmerzen vermieden, sondern auch Zeit und Geld eingespart», erklärt der Zahnmediziner. Sobald bei früh erkannten und erfolgreich behandelten Fällen die Parodontitis abgeheilt und stabilisiert ist, werden die Patientinnen und Patienten wieder von der Prophylaxe-Assistentin betreut. Sollte es zu einem Rückfall kommen, wird die betroffene Person wieder von einer der beiden anderen Expertinnen behandelt.
Team-Arbeit in der Zahnarztpraxis
Die erfolgreiche Zusammenarbeit des Teams in der Zahnarztpraxis wird durch regelmässige Fallbesprechungen und eine enge Kommunikation garantiert. «Jede Fachkraft bringt ihr Spezialwissen und ihre Fähigkeiten ein, um eine ganzheitliche Betreuung der Patientinnen und Patienten zu gewährleisten», beschreibt der Zahnmediziner. Die Interprofessionalität führt dazu, dass die notwendigen Behandlungen früher stattfinden und weniger umfangreich sind. Ein Fakt, der sich auch auf die Kosten auswirkt.
Regelmässige Besuche
Mindestens einmal pro Jahr sollte ein Zahnarztbesuch stattfinden.
Je nach individueller Mundgesundheit empfiehlt Prof. Ramseier alle drei bis sechs Monate einen Termin bei der Dentalhygienikerin oder jährlich bei der Prophylaxe-Assistentin, je nachdem ob eine Erkrankung vorliegt. Der Dentalmediziner rät ausserdem dazu, beim nächsten Zahnarztbesuch zu fragen, wie es um die Zahnfleischgesundheit steht, wer die Behandlung übernimmt und weshalb.
Für weiterführende Informationen zur Zusammenarbeit in einer Zahnarztpraxis und den einzelnen Berufen kann das Positionspapier der Schweizerischen Gesellschaft für Parodontologie konsultiert werden.