Das kleine Wunder Zyklus: so läuft er ab

Regelblutung, Eisprung, Fruchtbarkeit – ein Überblick

Zeichnung von Frau, Unterleib und Blumen

Spoiler

  • Jede Frau kommt mit ein bis zwei Millionen Eizellen zur Welt, nur etwa 300 bis 500 reifen davon zu befruchtungsfähigen Eizellen heran.
  • Der Eisprung findet meistens 14 Tage vor Beginn der nächsten Blutung statt.
  • Die grösste Chance, schwanger zu werden, hast du, wenn du ein paar Tage vor deinem Eisprung Sex hast.
  • Wird die Eizelle nicht befruchtet, löst sich die Gebärmutterschleimhaut. Etwa 20 bis 60 Milliliter Blut verliert eine Frau während ihrer Periode.

Monat für Monat sorgt ein ausgeklügeltes Zusammenspiel von Hormonen dafür, dass sich im weiblichen Körper Eizellen für eine potentielle Befruchtung startklar machen und wieder zurückbilden, falls es nicht dazu kommt. Diese Übersicht hilft dir, die verschiedenen Phasen des weiblichen Zyklus zu verstehen.

Der Auftakt des Zyklus

Anders als beim Mann, bei dem ständig neue Spermien produziert werden, sind die Eizellen in den Eierstöcken schon millionenfach vorhanden, wenn ein Mädchen auf die Welt kommt. Allerdings halten sie nicht alle bis zur Pubertät durch. ‘Nur’ noch etwa 300’000 bis 400’000 warten dann gut verpackt in kleine Bläschen (Follikel) auf ihren Einsatz.

Ab der Pubertät sorgt das follikelstimulierende Hormon (FSH) in der ersten Zyklushälfte dafür, dass mehrere Follikel heranreifen, um ihre Eizellen freizugeben. Gleichzeitig steigt der Östrogenspiegel, damit die Gebärmutterschleimhaut aufgebaut wird, in die sich im Falle einer Befruchtung die Eizelle einnisten kann.

Der Eisprung

Als nächstes ist das luteinisierende Hormon (LH) an der Reihe. Mit seiner Hilfe reift eines der Follikel so aus, dass es platzt und die Eizelle dabei in den Eileiter abgibt. Dieser Moment wird Eisprung genannt oder auch Ovulation. Bei einem regelmässigen Zyklus von 28 Tagen findet er genau in der Mitte des Zyklus statt, bei kürzeren oder längeren Zyklen meistens 14 Tage vor Beginn der nächsten Blutung.

Die Wanderung

Die Eizelle wandert nun durch die Eileiter in die Gebärmutter. Der Rest des Follikels entwickelt sich zum sogenannten Gelbkörper, der für ein weiteres wichtiges Hormon zuständig ist: Progesteron macht die Gebärmutterschleimhaut weich. Wird die Eizelle befruchtet, kann sie sich dort gut einnisten.

Kinderwunsch-Tipp 1: Besser zu früh als zu spät

Eine Eizelle ist ab dem Eisprung nur maximal 24 Stunden lang befruchtungsfähig, Spermien können hingegen drei bis fünf Tage in der Scheide oder Gebärmutter überleben. Falls du schwanger werden willst, solltest du also bereits ein paar Tage vor deinem Eisprung Sex haben.

Kinderwunsch-Tipp 2: Beobachten und prüfen

Um den Zeitpunkt des Eisprungs herum wird der Zervixschleim, der sonst recht zäh ist, dünnflüssig und die Körpertemperatur steigt. Wenn du regelmässig die Konsistenz deines Ausflusses beobachtest und deine Temperatur misst, kannst du ein gutes Gefühl für deine fruchtbaren Tage entwickeln.

Zuverlässiger sind Ovulationstests, die den Hormonstatus überprüfen. Dazu werden ähnlich wie bei einem Schwangerschaftstest kleine Teststreifen in den Urin gehalten. Ein hoher LH-Wert (luteinisierendes Hormon) deutet darauf hin, dass der Eisprung in den nächsten zwei Tagen stattfindet.

Der Ausklang des Zyklus

Wird die Eizelle nach ihrem Eisprung nicht befruchtet, bilden sich der Gelbkörper und die Gebärmutterschleimhaut zurück, wobei Blut freigesetzt wird. Diese Regelblutung wird Periode, Menstruation oder kurz Mens genannt. Damit sich die Schleimhaut lösen kann, kontrahieren die Gebärmuttermuskeln, was bei vielen Frauen die so unbeliebten Regelschmerzen im Unterleib auslöst.

Übrigens: Bei einer normalen Regelblutung verlieren Frauen durchschnittlich nur 20 bis 60 Milliliter Blut, das sind etwa vier bis zwölf Teelöffel. Diese Blutung ist eine Hauptursache von Eisenmangel.

Zurück auf Start

Die Periode dauert drei bis sieben Tage. Der erste Tag der Blutung zählt bereits als erster Tag des nächsten Zyklus, wieder wird das Hormon ausgeschüttet, das die Follikel reifen lässt. Während sich also die Gebärmutterschleimhaut, die für eine Eizelle gedacht war, zurückbildet, machen sich parallel dazu schon die nächsten Eizellen bereit.

So geht das monatlich munter weiter, bis Frauen mit etwa 50 Jahren ihre letzte Regel (Menopause) haben. Je nach Zykluslänge, Beginn der Pubertät und der Wechseljahre kam es dann etwa 300- bis 500-mal zum Eisprung. Nur ein kleiner Teil der ursprünglich angelegten Eizellen hat also tatsächlich eine Chance, für Nachwuchs zu sorgen.

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