Darum ist im Sport Regeneration genauso wichtig wie das Training

Ohne Erholung kein Fortschritt

Sport Regeneration: hoch gelegte Füsse mit Jeans und schwarzen Lederstiefeln

Spoiler

  • Nach dem Sport ist Regeneration essenziell, denn dabei werden die Muskeln repariert, Energie gewonnen und die Leistung gesteigert. Ohne Erholung gibt es keinen Fortschritt.
  • Konkret werden die Muskelfasern geflickt und verstärkt, die Glykogenspeicher gefüllt und Stoffwechselprodukte abgebaut.
  • Mit Schlaf, einer ausgewogenen Ernährung, leichter Bewegung, Massagen und Stressmanagement lässt sich die Erholung unterstützen.

Warum ist nach dem Sport Regeneration so wichtig?

Kennst du das Gefühl, wenn deine Muskeln nach einem intensiven Training brennen und müde sind? Das zeigt, dass du sie richtig gefordert hast – genau so soll es sein. Genau jetzt beginnt die eigentliche Magie in deinem Körper: Während du dich ausruhst, repariert und stärkt dein Körper die beanspruchten Strukturen. Durch die Belastung der Muskeln, beispielsweise in einem Krafttraining, entstehen kleine Verletzungen in den Muskeln. Diese spürst du als Muskelkater. Im Rahmen der Reparaturarbeiten werden beschädigte Bereiche ersetzt und zusätzlich verdickt. Die Folge? Die Muskelfasern wachsen und werden leistungsstärker. Im Idealfall passiert das in einer Sinuskurve: Wenn die Muskeln trainiert werden, sinkt das Leistungsniveau auf den unteren Punkt der Kurve. Durch die Regeneration erholen sich die Muskeln und das Leistungsniveau steigt auf den höchsten Punkt der Kurve. Das ist der perfekte Zeitpunkt für das nächste Training, um somit den Anreiz für das weitere Wachstum zu setzen. Unter Sportlerinnen und Sportlern gilt es schon fast als Kunstform, zugunsten der Effizienz immer den richtigen Zeitpunkt auf dem Höhepunkt der Kurve zu erwischen. Du siehst, Regeneration ist also nicht einfach nur Faulenzen, sondern ein aktiver Teil des Trainings, bei dem es darum geht, dass sich der Körper erholt und stärker zurückkommt. Stell dir das ähnlich vor wie beim Schlafen: Niemand würde erwarten, dass du 24 Stunden am Stück wachbleibst und volle Leistung erbringst. Dasselbe gilt für deine Muskeln. 

Das passiert während der Erholungsphase

Während dem Training entstehen diese mikroskopisch kleinen Risse in deinen Muskeln. Das klingt jedoch viel dramatischer als es ist und genau das soll ein Training erreichen. Diese sogenannten Mikrotraumen entstehen dann, wenn du die Muskeln stärker belastest als sie es gewohnt sind. Genau dort setzt nach dem Sport der Regenerationsprozess an: 

Einmal reparieren, bitte: Der Körper schickt nun Proteine und andere Nährstoffe zu den beschädigten Muskelfasern, um sie zu reparieren. Er flickt sie aber nicht einfach, sondern macht sie direkt ein bisschen stärker und dicker als zuvor. Das nennt man fachsprachlich Hypertrophie. 

Raus mit den Abfallstoffen: Beim Sport sammeln sich Stoffwechselprodukte wie Milchsäure (Laktat) in den Muskeln. Während der Regeneration werden diese wieder abgebaut. 

Mehr Energie: In der Erholungsphase werden die Glykogenspeicher, in denen die Energie steckt, welche die Muskeln verwenden, wieder aufgefüllt. Nur so kannst du beim nächsten Training wieder Vollgas geben. 

Hormone im Gleichgewicht: Der Hormonhaushalt kann während des Trainings durcheinandergeraten und wird in der Ruhephase wieder in Balance gebracht.

Es passiert sehr viel im Körper nach einem anstrengenden Training, all diese Prozesse brauchen Zeit und die richtigen Rahmenbedingungen. Gut, dass du ihn dabei unterstützen kannst. 

Nach dem Sport die Regeneration verbessern

Schlaf – der ultimative Booster

Schlaf ist eigentlich die Geheimwaffe in Sachen Regeneration. Während du schläfst, läuft der Körper auf Hochtouren, um Schäden zu reparieren und Energie zu tanken. Besonders wichtig ist dafür der Tiefschlaf, denn in dieser Phase werden Wachstumshormone ausgeschüttet, die für die Muskelreparatur entscheidend sind. 

Tipp: Versuche sieben bis neun Stunden pro Nacht zu schlafen. Gleichbleibende Abendroutinen, am besten ohne Handy oder Laptop, damit dein Gehirn runterfahren kann, verbessern die Schlafqualität

Ernährung – füttere die Muskeln

Der Körper benötigt die richtigen Bausteine, um die Muskeln zu reparieren. Nach dem Training solltest du daher unbedingt Eiweiss (Protein) und Kohlenhydrate zu dir nehmen. Proteine liefern nach dem Sport die Aminosäuren, die für die Muskelregeneration notwendig sind. Gute Eiweissquellen dafür sind mageres Fleisch, Fisch, Eier, Hülsenfrüchte und Tofu. Die Kohlenhydrate füllen deine Glykogenspeicher wieder auf. Greif zu bei Vollkornprodukten, Haferflocken und Früchten. Ergänzend wirken gesunde Fette aus Nüssen, Avocado oder Olivenöl entzündungshemmend.

Tipp: Iss binnen zwei Stunden nach dem Sport eine ausgewogene Mahlzeit, um die Regeneration optimal zu unterstützen.

Wärme oder Kälte – was hilft wann?

Ob Kälte oder Wärme für dich das richtige sind, hängt von deinem Ziel ab: Wärme fördert die Durchblutung und entspannt die Muskulatur. Das ist bei Muskelkater oder Verspannungen für viele angenehm. Kälte hilft dabei, Entzündungen und Schwellungen zu reduzieren und wirkt schmerzlindernd. Gerade nach intensiven Einheiten, bei leichten Verletzungen oder mit Muskelkater kann das eine Wohltat sein.

Tipp: Gönn dir ein schönes, warmes Bad mit Magnesiumsalz. Das hilft nicht nur den Muskeln beim Entspannen, sondern auch dem Geist. 

Aktive Erholung – Bewegung statt Couch

Niemand hat gesagt, dass man nach dem Sport nur auf der Couch liegen sollte für die Regeneration. Das kannst du zwar auch machen, aber bitte nicht den ganzen Tag. Leichte Bewegung unterstützt die Erholung und den Stoffwechsel. Dazu gehören Spaziergänge, Yoga oder lockeres Schwimmen. Die Bewegung fördert die Durchblutung und damit den Abtransport der Abfallstoffe. 

Tipp: Ein «Recovery Walk» am Tag nach dem Training kann wunderbar sein und die frische Luft tut in vielerlei Hinsicht gut. 

Massagen oder Massagegeräte – dein Freund

Bei Massagen werden gezielt Verspannungen gelöst und die Durchblutung angeregt. Das kann deinen Muskeln dabei helfen, sich schneller zu erholen. Wenn der Besuch in einer Massagepraxis gerade nicht drinliegt, kannst du zu einer Faszienrolle greifen: Diese löst Verklebungen im Bindegewebe und hat einen ähnlichen Effekt auf die Regeneration nach dem Sport. 

Tipp: Roll langsam und mit leichtem Druck über die Muskelkater-geplagten Partien. Das kann anfangs wehtun, lässt mit der Zeit aber nach. 

Stressmanagement – keep calm

Stress kann die Regeneration und damit die sportlichen Leistungen massiv beeinträchtigen. Da sich der Körper bei Stress in einem stetigen Alarmzustand befindet, stehen weniger Ressourcen für die Muskelreparatur zur Verfügung. Regelmässige Entspannungstechniken wie Meditation, Atemübungen oder entspannende Rituale wie ein gutes Buch zu lesen, senken den Stresspegel. 

Tipp: Schon mal von progressiver Muskelentspannung gehört? Dabei werden nacheinander bestimmte Muskelgruppen kurz angespannt und dann wieder losgelassen. Dadurch wird die Entspannung bewusster wahrgenommen und sie breitet sich weiter durch den Körper aus. Das geht schnell, überall und kann Wunder wirken. 

Sport und Regeneration: Bist du auf dem richtigen Weg?

Es gibt ein paar Anzeichen dafür, dass du gut regenerierst: 

  • Du fühlst dich nach ein bis zwei Tagen wieder frisch und energiegeladen, sodass du direkt ins nächste Training starten kannst. 
  • Du merkst, dass deine Leistungsfähigkeit von Training zu Training steigt und du nachweislich Fortschritte erzielst. 
  • Du hast nur milden Muskelkater, der schnell wieder verschwindet. 

Bist du aber dauernd müde, deine Leistung stagniert oder lässt sogar nach und du wirst häufiger krank, sind das eindeutige Zeichen, dass du nach dem Sport mehr Regeneration benötigst und deinen Körper nicht genügend Pausen gönnst. 

Regeneration ist kein Zeichen von Schwäche, sondern ein wichtiger Schlüssel für deinen Trainingserfolg. Nur wenn du deinen Muskeln eine Pause gibst, werden sie stärker, belastbarer und dein Körper insgesamt gesünder. Also hör auf deinen Körper und leg zwischendurch mal die Beine hoch, in dem Wissen, dass du das für deine Fitness tust.

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