Spoiler
- Es gibt unterschiedliche Darreichungsformen für Medikamente, die auch in ihrer Wirkweise und -geschwindigkeit verschieden sind.
- Je nach den individuellen Bedürfnissen besteht die Wahl zwischen festen Arzneiformen wie Kapseln, Tabletten und Dragees, flüssigen Mitteln wie Tropfen und Sprays sowie Zäpfchen zur rektalen Verabreichung.
- Jede Arznei kann zu Wechsel- und Nebenwirkungen führen, ganz unabhängig von der Darreichungsform. Werden noch andere Medikamente oder bestimmte Lebensmittel eingenommen, sollte man sich beim Arzt oder Apotheker informieren lassen.
Tabletten, Dragees, Kapseln
Feste Arzneiformen nimmst du am besten im Stehen oder Sitzen ein. So verhinderst du, dass sie in der Speiseröhre kleben bleiben. Damit sich die Tabletten im Magen gut lösen, solltest du ein ganzes Glas Wasser (200 ml) zur Einnahme trinken. Feste Arzneimittel nie zerdrücken, zerbeissen oder auflösen, denn dadurch kann sich ihre Wirkungsweise verändern. Tipp bei Schluckproblemen: Die Tablette auf einen Löffel Apfelmus oder Bananenbrei legen, den Kopf leicht nach vorne neigen und zusammen schlucken.
Sprays
Sie sind vor allem bei Schnupfen und Allergien beliebt. Abschwellende Nasensprays können bei längerer Anwendung zum Rebound-Phänomen führen. Die Schleimhäute gewöhnen sich an den Spray, sobald du ihn weglässt, schwellen sie wieder an. Dadurch entsteht ein chronischer Schnupfen. Wer einen Asthmaspray benutzt, sollte nach Gebrauch den Mund ausspülen oder die Zähne putzen, um eine Pilzerkrankung zu verhindern.
Rektal-Zäpfchen
Diese Darreichungsform eignet sich vor allem bei Kindern, die noch keine Medikamente als Tabletten schlucken können oder bei Erwachsenen, die an Erbrechen leiden. Ihr Vorteil: Über die Darmschleimhaut gelangen sie direkt in die Blutbahn und schonen den Magen. Das Einführen gelingt am besten in Rücken- oder Seitenlage. Führe das Zäpfchen mit dem stumpfen Ende voran ein, um ein Herausgleiten zu verhindern.
Tropfen
Flüssige Arznei wirkt in der Regel schneller, da der Wirkstoff schon gelöst ist. Die Tropfen lassen sich leicht dosieren und an Gewicht und Alter anpassen. Tipps: Die Flasche beim Abzählen nicht schütteln, da sonst Luftblasen in die Flasche gelangen. Diese können die Tropfengrösse und damit die Dosis verändern. Bei Ohrenschmerzen solltest du das Fläschchen vor Gebrauch kurz in der Hand erwärmen, denn kalte Ohrentropfen sind unangenehm und können zu Schwindel führen.
Vorsicht vor Wechselwirkungen
Unabhängig von den Darreichungsformen können praktisch alle Medikamente zu Wechselwirkungen mit anderen Arznei- oder Lebensmitteln führen.
Alkohol und Grapefruitsaft verstärken die Wirkung von Medikamenten, was gefährlich werden kann. Lakritze kann während der Medikamenteneinnahme zu einem Kaliumverlust führen. Informiere dich deshalb vorab beim Hausarzt oder in der Apotheke, worauf du achten solltest. Dort nimmt man sich die nötige Zeit, um deine Medikamente auf Nebenwirkungen zu überprüfen.