Unterricht daheim funktioniert für viele Schüler nicht. Das geht aus einer Umfrage der dänischen Kinderschutzorganisation «Red Barnet Ungdom» hervor. Demnach gab ein Drittel der befragten 463 Schüler an, dass es schwer sei, online dem Unterrichtsgeschehen zu folgen. Jeder dritte Schüler konnte ausserdem den Lehrer nicht immer erreichen, wenn Fragen zum Lernstoff aufkamen. Auch gemeinsames Erledigen der Hausaufgaben stellt eine grosse Anzahl von Schülern vor eine Herausforderung: Jeder Zweite hat Probleme, sich mit Klassenkameraden online auszutauschen.
Die Gründe für die Probleme im Homeschooling sind vielfältig. Sie reichen von zum Teil demotivierten, online weniger affinen Lehrern über eine mangelnde technische Ausstattung der Kinderzimmer bis zu Problemen bei der Wissensvermittlung durch die Eltern. Dass es Kindern schwer fällt, den Kontakt zu Lehrern und Mitschülern aufrecht zu erhalten, belastet die Lernsituation enorm.
Aus der Studie geht hervor, dass im Homeschooling die psychische Gesundheit leidet: Das Selbstwertgefühl und das Selbstbewusstsein der Schüler wird beeinträchtigt, wenn Lernerfolge ausbleiben, Leistungen nicht erzielt werden können und die soziale Einordnung in das Klassengefüge aufweicht.
Weltweit sind, bedingt durch die Corona-Krise, mehr als 168 Millionen Schüler von Schulschliessungen betroffen. Der Unterricht fällt aus oder wird im Homeschooling erteilt. Davon waren auch zahlreiche der rund 965’000 Schweizer Schüler zumindest zeitweilig betroffen. Schon im Januar stellte der Bayerische Rundfunk fest, dass Schweizer Schulen technisch besser ausgestattet sind als ihre deutschen und österreichischen Pendants. Auch würden digitale Lernplattformen intensiver genutzt.