Chronische Bronchitis: Nicht schon wieder

Wenn die Bronchien dauerhaft rebellieren

Gräser

Spoiler

  • Rauchen ist die Hauptursache für eine chronische Bronchitis.
  • Chronisch ist eine Bronchitis dann, wenn Husten und Auswurf an den meisten Tagen während mindestens je drei Monaten in zwei aufeinanderfolgenden Jahren vorliegen.
  • Unbehandelt kann eine chronische Bronchitis zur chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) werden.

Chronische Bronchitis ist die häufigste Erkrankung der Atemwege überhaupt: Mindestens zehn Prozent der erwachsenen Bevölkerung in den Industrieländern sind betroffen. Hauptursache ist das Rauchen. Aber auch Schadstoffe in der Luft wie Industriegase, Mineralstaub, eine genetische Vorbelastung oder chronisch entzündete Nebenhöhlen können zur Entstehung einer chronischen Bronchitis beitragen. Männer sind etwa dreimal häufiger betroffen als Frauen. Ausserdem steigt das Risiko mit zunehmendem Lebensalter.

Unerkannt und unbehandelt schaden das Husten und die ständigen Entzündungen den Atemwegen. Als Folge kann eine chronisch-obstruktive Lungenerkrankung entstehen (COPD), die irreversibel ist. Doch so weit ist es zum Glück noch nicht: Betroffene von chronischer Bronchitis können das Dauerhusten und die ständigen Infekte loswerden, wenn die Bronchien vollständig ausheilen.

Schon chronisch?

Wenn Husten und Auswurf an den meisten Tagen während mindestens je drei Monaten in zwei aufeinanderfolgenden Jahren vorhanden sind, spricht man von einer chronischen Bronchitis. Vor allem morgens wird der über Nacht produzierte Schleim abgehustet. Besonders heimtückisch: Auch wenn gerade keine Symptome vorhanden sind, sind die Bronchialschleimhäute dauerhaft leicht entzündet. Das macht Betroffene besonders anfällig für sämtliche herumfliegende Viren.

Chronische Bronchitis: was hilft?

Das Wichtigste zuerst: Rauchen und auch Passivrauchen müssen frühzeitig und konsequent gemieden werden. Dann gilt es, den Schleim loszuwerden, denn er bildet einen Nährboden für Keime. Klopfmassagen, Inhalationen und Bronchialsalben können helfen, die Bronchien zu reinigen. Auch einige ätherische Öle wie etwa Thymianöl oder Eukalyptusöl werden inhaliert, um die Atemwege zu befreien. Hier ist allerdings Vorsicht geboten: Probiere zunächst nur einen oder zwei Tropfen, denn in hoher Konzentration können die Öle die Schleimhäute reizen.

Alter Topf und Handtuch drüber

Tatsächlich reicht diese altbewährte Methode völlig aus, um den Bronchien ein schleimlösendes, entzündungshemmendes «Dampfbad» zu gönnen. Inhaliert werden kann zum Beispiel mit Kamillenblüten oder Kochsalz in Wasser. Wem die Kopf-unter-Handtuch-Methode zu umständlich ist, findet verschiedene Inhalationshilfen in Apotheken.

Viele Betroffene finden elektrische Inhalationsgeräte mit Verneblerfunktion noch effektiver. Auch hier gibt es diverse Geräte für Erwachsene und Kinder. Liegt die Diagnose chronische Bronchitis vor, werden die Kosten je nach Krankenkasse übernommen oder bezuschusst.

Akute Bronchitis: Ziel ist komplette Heilung

Treffen Viren – oder seltener auch mal Bakterien – auf chronisch entzündete Bronchien, haben sie leichtes Spiel: Sie lösen eine akute Bronchitis aus. Reizhusten und Schleimbildung gehen jetzt Hand in Hand mit Schnupfen, Halsschmerzen und Heiserkeit. Was sich wie eine starke Erkältung anfühlt, manchmal sogar Schüttelfrost und Fieber auslöst, klingt meist nach kurzer Zeit wieder ab. Wer länger als acht Wochen hustet oder Blut im abgehusteten Schleim sieht, sollte unbedingt zum Arzt gehen. Auch hier ist es wichtig, dass die entzündeten Bronchien vollständig heilen, damit sie keine Schwachstelle bleiben.

Thymian, Efeu und Wärme

Eine kurartige Einnahme von Vitamin C über mehrere Wochen hat sich bewährt, um der Bronchitis den Kampf anzusagen. Ebenso die Einnahme von Hustentinkturen oder -säften auf Basis von Efeu oder Thymian.

Verschiedene Bronchialsalben mit ähnlichen pflanzlichen Wirkstoffen werden über Nacht auf die Brust aufgetragen. Zudem hilft Wärme, zum Beispiel in Form eines Körnerkissens.

Chronische Bronchitis und Antibiotika?

Generell gilt: Husten ist belastend für die Bronchien – alles, was ihn lindert, hilft den Atemwegen, sich zu erholen. Bei bellendem, trockenem Reizhusten wirken Hustenstiller lindernd. Sie sollten nur nach ärztlicher Beratung und kurzfristig eingenommen werden, denn der Husten hat eine sinnvolle Aufgabe: Er soll das festsitzende Sekret aus den Bronchien entfernen. Setzt es sich richtig fest, kann es im schlimmsten Fall zu einer Lungenentzündung kommen.

Ein Antibiotikum scheint oft eine schnelle Hilfe, wirkt jedoch nur bei bakteriellen Infekten – und meist stecken Viren hinter einer chronischen Bronchitis. Antibiotika sind hier machtlos. Wenn der Auswurf gelb oder grün verfärbt ist und länger als 14 Tage anhält, könnte eine bakterielle Infektion vorliegen. In Absprache mit dem Arzt kann hier ein Antibiotikum zum Zuge kommen.

Hustentee bei Bronchitis

Diese zwei Tees helfen, festsitzenden Schleim zu lösen. Eine Auswertung von sechs Studien mit fast 900 Teilnehmern zeigt, dass Honig das Sekret verflüssigt und so ein sanftes Abhusten ermöglicht – und das ganz ohne Nebenwirkungen. Also: Wen Dauerhusten plagt, rührt pro Tasse einen Löffel Honig ein.

Hustentee für Fruchtliebhaber

Zutaten:

  • 20 g Hagebutten
  • 30 g Huflattichblätter
  • 20 g Wollblumen
  • 20 g Thymiankraut

Zubereitung: 1 Esslöffel Tee mit einer Tasse siedendem Wasser übergiessen und ca. 15 Minuten ziehen lassen.

Hustentee für Süssmäuler

Zutaten:

  • 50 g Süssholzwurzel
  • 10 g Primelwurzel
  • 30 g Eibischwurzel
  • 10 g Anisfrüchte

Zubereitung: Die Zutaten gut vermengen, mit 100 ml heissem Wasser aufgiessen und den Sud zugedeckt ca. 15 Minuten ziehen lassen.

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