Cellulite: Ursachen, Behandlung und Vorsorge

Das steckt hinter den Dellen

Pflastersteine

Spoiler

  • Celluliten sind Fettpolster, die sich unter der Haut abzeichnen.
  • Die Gene, der Hormonhaushalt und der Alterungsprozess sorgen dafür, dass Cellulite entsteht.
  • Durch einen gesunden Lebensstil kann Cellulite vorgebeugt werden. Cremes helfen nicht.

Bis in die siebziger Jahre war Cellulite kein Thema. Doch dann schaute die schönheitswahnsinnige Modebranche etwas genauer auf Bauch, Beine und Po und machte in den Dellen unter der Haut ein Problem aus.

Inzwischen ist Cellulite in etwa so gefürchtet Haarausfall. Charmante Bezeichnungen wie Orangenhaut oder Hagelschaden machen es den Frauen nicht gerade leicht, sich mit den Hügeln unter der Haut anzufreunden.

Wie entsteht Cellulite?

Von Cellulite sind vor allem Frauen betroffen: Ihr Bindegewebe ist dünner und flexibler als das der Männer. So kann sich die Haut besser dehnen und auch Fett einlagern – ideale Voraussetzungen für eine Schwangerschaft.

Fettpölsterchen haben es im weiblichen Bindegewebe zusätzlich einfach, sich auszubreiten: Das Geschlechtshormon Östrogen sorgt dafür, dass das Strukturmittel Kollagen in der Haut abgebaut wird. Die Haut wird dadurch weicher und Fetthügel drücken sich noch deutlicher durch die Bindegewebsgitter. Die sich abzeichnenden Dellen werden als Cellulite bezeichnet.

Kriege ich auch welche?

Die als unansehnlich geltenden Dellen sind keine zwangsläufige Folge von Übergewicht. Auch schlanke Frauen können Cellulite bekommen. Entscheidend sind eine erbliche Veranlagung, der individuelle Hormonhaushalt und das Altern: Mit den Lebensjahren verliert das Bindegewebe an Elastizität, die Haut wird dünner und Fettpolster dellen deutlicher durch. Daneben gibt es ein paar Risikofaktoren. Dazu gehören Rauchen, Stress, Schlafmangel, ungesunde – sprich fettreiche – Ernährung und zu wenig Bewegung.

Ob Cellulite kommt, verrät der gefürchtete Kneiftest: Einfach ein bisschen Haut an Po oder Beinen zusammenschieben und schauen, ob es dellt. Cellulite kann sich auch am Bauch oder an den Oberarmen bemerkbar machen. Zuerst fällt sie im Stehen auf, später auch im Liegen. Wenn die Haut schliesslich nicht nur Dellen, sondern auch Furchen aufzeigt, spricht die Beauty-Branche vom Matratzenphänomen – weil die Haut ein bisschen so wie eine durchgelegene Bettunterlage aussieht. Nicht gerade freundlich!

Was es zusätzlich schwer macht, Cellulite zu akzeptieren: Die stark betroffene Haut wird schwächer durchblutet und sieht deshalb etwas gräulich aus.

Was hilft gegen Cellulite?

Cremes, Gele und elektrische Anti-Cellulite-Pflaster: Viele Produkte versprechen, Cellulite vorzubeugen oder unsichtbar zu machen. Doch egal, ob Hyaluronsäure, Kollagen oder Koffein, bei der Stiftung Warentest sind alle diese Therapieansätze mit «mangelhaft» durchgefallen.

Gegen die Gene, das Altern und die Hormone lässt sich wenig ausrichten. Risikofaktoren für Cellulite können jedoch eingegrenzt werden:

  • Stress meiden, zum Beispiel durch Entspannungsübungen, eine gute Zeitplanung und Meditation
  • Bewegung steigern, etwa durch Dehnübungen und diverse Sportarten
  • ausgewogen ernähren. Dabei empfiehlt sich eine mediterrane, fettreduzierte Ernährung.
  • ausreichend trinken, also etwa zwei Liter an alkohol-, koffein- und im Idealfall auch zuckerfreier Flüssigkeit
  • richtig schlafen, wobei die Schlafdauer individuell unterschiedlich ausfällt
  • Bindegewebs-Killer meiden: Alkohol, Fette und Nikotin

Ganz normale Dellen

Jahrhundertlang stand Cellulite nicht zur Debatte. Dem Maler Rubens galt sie sogar als Schönheitsideal. Dass wir bald wieder zu dieser Betrachtungsweise zurückkehren, bleibt zu hoffen. Deshalb: Sei nicht so streng mit dir selbst und akzeptiere die Cellulite als Teil deines Körpers.

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