Starkes Cannabis kann bei regelässigem Konsum zu Psychosen führen. Die medizinische Fachzeitschrift «The Lancet» veröffentlichte eine Studie von Dr. Marta Di Forti, Wissenschaftlerin am King’s College London, die belegt, dass in Regionen, in denen viel Marihuana konsumiert wird, die Anzahl von Psychosen anstieg. Bei hochpotenten Sorten, also jenen mit hohem THC-Gehalt, war die Wahrscheinlichkeit fünfmal so hoch.
Tetrahydrocannabinol (THC) und Cannabidiol (CBD) sind Säuren, die in der Hanfpflanze enthalten sind. Während THC Rauschzustände hervorruft, wird CBD u. a. aufgrund seiner entzündungshemmenden Wirkung medizinisch genutzt. Hochpotente Marihuana-Sorten werden besonders in Grossstädten immer häufiger konsumiert. Ihr THC-Anteil liegt mitunter bei bis zu 50 Prozent. Würden Sorten mit über 10 Prozent THC nicht mehr konsumiert, prognostiziert das britische Forscherteams einen Rückgang von Psychosen um bis zu zwölf Prozent.
Diese neuen Beobachtungen sind wichtig für die Forschung, heizen aber auch die Debatte um die Legalisierung von Hanfprodukten an: Sie stellen zwar einen Zusammenhang zwischen Cannabiskonsum und Psychosehäufigkeit her, jedoch keine eindeutige Beziehung von Ursache und Wirkung. Noch immer sind die konkreten Gesundheitsrisiken von regelmässigem Cannabiskonsum unklar.
In der Schweiz fällt der Besitz, Konsum, Kauf und Verkauf von Cannabis, dessen THC-Gehalt über einem Prozent liegt, unter das Betäubungsmittelgesetz und ist illegal.