Blutzucker: normale und gefährliche Werte

Wie der Wert entsteht und wie er gemessen wird

Hand mit Blut

Spoiler

  • Beim Blutzucker handelt es sich um einfache Kohlenhydrate (Glucose), die im Blut aufgelöst sind.
  • Das Hormon Insulin überführt den Blutzucker in die Zellen. Bleibt zu viel Zucker im Blut, wird die Gesundheit gefährdet.
  • Diabetiker müssen ihren Blutzuckerspiegel regelmässig überprüfen und durch die Einnahme von Insulin regulieren. Die Normwerte liegen leicht über denen von gesunden Menschen.

Als Blutzucker wird Glucose bezeichnet, die im Blut zirkuliert. Der Einfachzucker wird mit kohlenhydratreicher Nahrung aufgenommen und gelangt über die Verdauung in die Gefässe. Der Körper benötigt Glucose zur Energiegewinnung. Damit der Blutzucker aber in die einzelnen Zellen gelangt, braucht er Insulin. Das Hormon aus der Bauchspeicheldrüse fungiert an der Zellwand als «Türöffner», sodass der Zucker aufgenommen werden kann. Insulin reguliert auf diese Weise den Blutzuckerspiegel.

Dieser Blutzucker ist okay

Wie viel Zucker sich im Blut befindet, hängt von der Ernährung ab: wovon wie viel wie oft gegessen wurde. Der Blutzuckerspiegel schwankt somit permanent. Der gesunde Normalwert liegt im nüchternen Zustand – also acht Stunden nach der letzten Mahlzeit – zwischen 60 und 100 Milligramm pro Deziliter. Nach dem Essen kann er schon mal auf 140 mg/dl schnellen.

Werte ausser Kontrolle

Verschiedene Erkrankungen, die die Insulinproduktion beeinflussen, und eine unausgewogene Ernährung können den Abbau des Blutzuckers stören. Zu viel Glucose im Blut wirkt sich auf die Gesundheit aus: Erste Anzeichen eines zu hohen Blutzuckerspiegels sind ein starkes Durstempfinden, Müdigkeit, Schwindel und Übelkeit. Kann der Körper den Blutzuckerspiegel längerfristig nicht regulieren, liegt Diabetes vor. Dieser verlangt eine genaue Kontrolle der Blutzuckerwerte und eine ergänzende Zuführung von Insulin, um Folgekrankheiten zu vermeiden.

Blutzucker messen

Um den Blutzuckerspiegel zu bestimmen, muss eine kleine Blutprobe gewonnen und ausgewertet werden. Dafür wird ein Messgerät benötigt, ausserdem eine Lanzette sowie ein Teststreifen. Eine Einstichhilfe kann den Piks angenehmer machen. Weil sie weniger schmerzempfindlich und die Haut der seitlichen Fingerbeere dünner ist, bieten sich zur Blutentnahme der Mittel-, der Ring- und der kleine Finger an.

Für Diabetiker sollte der Normalwert zwischen 90 und 120 mg/dl liegen. Nach einer Mahlzeit darf der Blutzuckerspiegel auf 130 bis 160 mg/dl steigen. Durch eine medikamentöse Behandlung kann der Blutzuckerspiegel stabil gehalten oder eine Abweichung reguliert werden. Dafür ist ein individueller Therapieplan notwendig.

Komplikationen

Wird mehr als üblich gegessen oder eine Mahlzeit ausgelassen, wirkt sich das auf den Blutzuckerspiegel aus. Auch Abweichungen vom gewohnten Mass an Bewegung und eine vergessene Insulin-Einnahme verändern den Blutzucker. Es drohen Über- oder Unterzuckerung. Letztere äussert sich in Schweissausbrüchen, Zittern und Konzentrationsschwäche. Durch die Einnahme schnell verdaulicher Kohlenhydrate kann diese Stoffwechselstörung überwunden werden. Bei der Überzuckerung treten starker Durst und Abgeschlagenheit auf. Die kontrollierte Einnahme von Insulin hilft, diesen Zustand zu beenden.

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