Wie Hausmittel bei einer Blasenentzündung helfen können

Wie du dir selbst hilfst und wann du zum Arzt gehen solltest

Hausmittel bei Blasenentzündung: Schwimmbecken mit gelbem Rand

Spoiler

  • Fast jede Frau leidet mindestens einmal im Leben an einer Blasenentzündung.
  • Hinter der Infektion stecken oft Darmbakterien, die in die Blase gelangen.
  • Bekannte Hausmittel bei Blasenentzündung sind Brennnesseltee und Preiselbeersaft.

Hausmittel bei Blasenentzündung sind schnell zur Hand. Immerhin gehört die Blasenentzündung zu den häufigsten Infektionskrankheiten. «Fast jede Frau hat mindestens einmal in ihrem Leben einen Harnwegsinfekt», ist sich Dr. Astrid Bagot sicher. «Nicht wenige Frauen leiden sogar mehrmals in einem Jahr an einer Blasenentzündung

Die bakterielle Infektion tritt deutlich öfter bei Frauen auf, weil die Harnröhre kürzer ist als jene bei Männern. So können Erreger schneller bis zur Blase vordringen. Aber auch Männer sind vor dem Übel nicht gefeit. «Eine Blasenentzündung trifft fast ausschliesslich ältere Männer. Oft steckt eine vergrösserte Prostata dahinter», so die Fachärztin für Urologie. «Bei jungen Männern ist eine Blasenentzündung äusserst selten.» Hausmittel bei einer Blasenentzündung sind beliebt. Doch zu welchen rät unsere Expertin?

Krankheit mit vielen Ursachen

Bei Frauen können ganz verschiedene Faktoren zu einer Blasenentzündung führen. «Die Infektion wird von Bakterien ausgelöst, meist von Darmbakterien», erklärt Dr. Bagot. «Durch eine falsche Toilettenhygiene – indem nach dem Stuhlgang von hinten nach vorn gesäubert wird – können diese Erreger in die Scheide gelangen.»

Ein geschwächtes Immunsystem, eine durch zu aggressive Duschmittel strapazierte Scheidenflora und eine zu geringe Trinkmenge begünstigen die Ansiedlung der Bakterien.

Bewährte Hausmittel bei Blasenentzündung

Im Fall eines Infekts empfiehlt die Urologin, viel zu trinken. «Brennnesseltee, Bärentraubenblättertee – alles, was harntreibend ist», rät sie. Zu den bewährten Hausmitteln bei Blasenentzündung zählen auch Tees von Goldrutenkraut oder Birkenblättern. «Fertige Mischungen gibt es in den Apotheken.»

Verzichtet werden sollte hingegen auf KaffeeAlkohol und Zitrusgetränke, weil sie die Harnwege zusätzlich reizen können.

Wer eine Blasenentzündung hat, sollte auf warme Kleidung achten, um eine weitere Unterkühlung zu vermeiden. «Die gute alte Wärmflasche hilft dabei ebenfalls», so Dr. Bagot. Preiselbeersaft und D-Mannose – eine Zuckerart – empfiehlt die Urologin sowohl zur Behandlung einer Blasenentzündung als auch, um eine erneute Erkrankung zu vermeiden.

Tipps für den Sommer

Trinken

Gerade bei heissen Temperaturen wird viel geschwitzt. Umso mehr muss getrunken werden, damit die Harnwege gut ausgespült werden und sich Bakterien nicht ansiedeln können.

Badesachen

Ein nasser Badeanzug kann die Blase schnell unterkühlen und eine Infektion begünstigen. Deshalb sollte nach dem Baden schnell in trockene Kleidung gewechselt werden.

Pflege nach Freibad

Das beigemischte Chlor im Freibad trocknet die Scheidenflora aus und macht sie empfänglicher für Bakterien. Hier ist eine feuchtigkeitsspendende Pflege gefragt.

«Wenn man die Infektion frühzeitig behandelt, können die Hausmittel bei einer Blasenentzündung erfolgreich sein», weiss Dr. Bagot. «Halten die Beschwerden aber über zwei bis drei Tage an, sollte der Hausarzt aufgesucht werden.» Die Therapie der Wahl sind heutzutage oft zunächst entzündungshemmende Schmerzmittel. Erst wenn diese nicht anschlagen, ist ein Antibiotikum angeraten.

Eine Blasenentzündung ist zwar unangenehm, meist aber in wenigen Tagen überstanden. Allerdings gibt es auch komplizierte Krankheitsverläufe. «Wenn die Beschwerden nicht abklingen, die Infektion immer wieder auftritt oder Blut im Urin ist, muss die Ursache bei einem Urologen dafür abgeklärt werden», mahnt Dr. Bagot. «Eventuell steckt in diesen Fällen eine Reizblase oder ein Blasentumor hinter den Beschwerden. Möglich ist auch, dass die Blase nicht vollständig entleert werden kann durch Engnisse, Steine oder neurologische Ursachen.»

Blasenentzündung: So sorgst du vor

  • Nach dem Stuhlgang solltest du die Analregion von vorn nach hinten säubern, um keine Darmbakterien in die Nähe des Harnröhreneingangs zu bringen. Dieses Risiko kann auch verringert werden, wenn du deine Unterwäsche regelmässig bei 60 Grad wäschst. Ideal sind Slips und Co., die nicht zu eng anliegen, nicht scheuern und atmungsaktiv sind.
  • Nach dem Geschlechtsverkehr empfiehlt es sich, die Blase zu entleeren. Beim Sex werden ganz verschiedene Keime ausgetauscht – das ist normal. Durch den Toilettengang spülst du sie raus. Übrigens verringert ein Kondom die Bakterienlast, Spirale und Diaphragma erhöhen sie.

Wasche deine Intimzone nur mit Wasser oder pH-neutralen Waschlotionen, um das Scheidenmilieu nicht zu irritieren. Dieses ist von Natur aus sauer und kann viele Keime abwehren. Durch eine zu intensive Reinigung (oder zu aggressive Rasur) werden die Abwehrkräfte der Scheide reduziert.

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